Räikkönen und Lotus: Leise kommt der Abschiedsschmerz
Angeblich bereut der "Iceman" seine Entscheidung gegen die Boullier-Truppe nicht, schwärmt aber von freier Entfaltung in Enstone und dem Renault-Motor
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen und Lotus, das schien zu passen wie der Finne in die Sauna. Nicht wenige Insider wunderten sich, wieso der Ex-Weltmeister seine relative Narrenfreiheit in Enstone am Saisonende aufgibt, um zu seinem alten Arbeitgeber Ferrari zurückzukehren - wo bisher noch jeder Pilot sich dem Mythos der Marke und ihrem adeligen Präsidenten zu beugen hatte. Räikkönen selbst meint gegenüber 'Xpress': "Ich war für ein Team unterwegs, das es mir erlaubt hat, komplett ich selbst und erfolgreich zu sein."
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Kimi Räikkönen ist sich darüber im Klaren, dass bei Ferrari ein anderer Wind weht Zoom Download
Überhaupt scheint der 34-Jährige lieber über die Vorzüge seines baldigen Ex-Teams zu sprechen als über die Erfolgsaussichten mit der Scuderia: "Renault-Motoren sind seit einigen Jahren die besten in der Formel 1", weiß Räikkönen über das Aggregat, das seinen aktuellen Dienstwagen und Red Bulls Wunderwaffen antreibt, zu berichten. "Der Fakt, dass vier Teams damit fahren, zeigt, wie wichtig und angesehen sie sind. Zu wissen, dass man einen guten Antriebsstrang im Rücken hat, ist immer gut." Bei Ferrari wird er auf Renault-Power logischerweise verzichten müssen.
Und solange er noch über französische PS verfügt, ist er Willens, seinem zukünftigen Teamkollegen Fernando Alonso im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft ein Schnippchen zu schlagen: "Es kann noch immer eine Menge passieren gegen Ende der Saison", blickt der Finne auf das Rennen um Rang zwei in der Gesamtwertung, bei dem auch noch Mercedes-Star Lewis Hamilton und der angehende Formel-1-Rentner Mark Webber mitmischen. Enttäuscht, dass es nur noch um Silber und nicht mehr um die Krone geht, ist Räikkönen nicht.
Er räumt zwar ein, dass es immer das Ziel sei, den Titel zu holen, weiß aber auch: "Jedes Rennen ist wichtig. Ich gehe immer mit dem Willen in ein Wochenende, am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen. Für mich ändert sich nichts." Sein Formel-1-Comeback nach Rallye-Intermezzo bereut Räikkönen nicht. "Die vergangenen zwei Jahre waren gut für mich." Auch, weil Lotus ihm das Leben einfach gemacht hatte.