• 26. Oktober 2013 · 17:54 Uhr

Das missglückte McLaren-Experiment

Jenson Button erklärt, dass McLaren in Indien in eine aggressivere Setuprichtung gearbeitet hat - schließlich habe man ja nichts mehr zu verlieren

(Motorsport-Total.com) - McLaren befindet sich derzeit in einer Situation, in der es mit Blick auf das Gesamtklassement nichts mehr zu gewinnen und vermutlich auch nichts mehr zu verlieren gibt: Die Lücke nach vorn zum viertplatzierten Lotus-Team beträgt deutliche 181 Punkte, nach hinten hat das Team ein Polster von 21 Punkten auf Force India, die ihrerseits aber wohl nicht mehr allzu viele Zähler in dieser Saison holen werden. So scheint Platz fünf in Stein gemeißelt - was McLaren zum Experimentieren veranlasst.

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McLaren ist in Indien kalkuliertes Risiko eingegangen, das aber nicht belohnt wurde Zoom Download

"Es ist immer schwierig, an einem Rennwochenende etwas wirklich Neues auszuprobieren", erklärt Jenson Button. "An einem Rennwochenende bist du nämlich stets bemüht, das Auto im Gleichschritt mit der Strecke zu entwickeln. Du hast somit nur wenig Zeit. Wir wussten also: Wenn wir ein krass anderes Setup als sonst verwenden würden, dann wäre das alles andere als einfach", so der Brite nach dem Qualifying in Indien, das McLaren auf den Plätzen neun und zehn beschloss.

"Wir wollten es trotzdem probieren. In dieser Phase der Saison, in der wir leider noch immer nicht um Siege oder Podestplätze kämpfen, war es gut, etwas Neues auszuprobieren. Wir hatten damit einerseits die restliche Saison, andererseits aber auch die Zukunft im Blick. Das war es wert." Die gewünschten Fortschritte konnte das neue Setup jedoch (noch) nicht liefern: "Es hat für diese Strecke nicht funktioniert. Wir haben aber etwas daraus gelernt", meint Button.

"Es hat für diese Strecke nicht funktioniert. Wir haben aber etwas daraus gelernt."Jenson Button
Seinen Teamkollegen Sergio Perez macht es stolz, dass McLaren trotz der vielen Rückschläge nicht die Motivation verliert: "Bisher war es schließlich eine sehr schwierige und auch enttäuschende Saison für die gesamte Mannschaft. Es wäre gut, wenn wir in den kommenden Rennen gut abschneiden würden. Es ist auf jeden Fall sehr ermutigend zu sehen, wie viel Druck das Team macht. Hier gibt niemand auf, ganz im Gegenteil. Und das, obwohl es schwierige Momente sind."

McLaren-Sportdirektor Sam Michael weiß, dass es nicht hilft, nur zu klagen. Stattdessen müsse man weiterarbeiten - schließlich sei McLaren für die Probleme selbst verantwortlich: "Das haben wir uns zu einem großen Teil selbst zuzuschreiben, denn das Auto war nicht schnell genug. Vor allem nicht in der ersten Saisonhälfte. Unsere Fahrer haben sich aber gut geschlagen. Wir sind zufrieden mit ihnen und ihrer Arbeit." Vielleicht trägt die Experimentierfreude McLarens ja bereits in Abu Dhabi Früchte.

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