Nach Hamiltons Reifenschaden: Kommt ein Schutzsystem?
Bei Pirelli untersucht man derzeit Lösungen, wie man das Aufschlitzen der Reifen wie bei Lewis Hamilton verhindern kann, doch auf ein gelöstes Problem folgen 20 neue
(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison gab es bereits viele Reifenschäden, um die man sich bei Pirelli Sorgen machen musste, wie die Probleme mit Delamination bei Felipe Massa in Bahrain oder gefühlt dem halben Starterfeld in Silverstone. Doch seit den Änderungen der Konstruktion ist das Problem eigentlich behoben. Sergio Perez sorgte in Südkorea kurz für einen Schreckmoment, als er sich wegen eines Bremsplattens einen Reifenschaden zuzog, doch daran war der Mexikaner selbst schuld.
Selbst schuld war Lewis Hamilton bei seinem Malheur gestern in Suzuka nicht unbedingt, dennoch war auch sein Schaden kein Problem des Reifenherstellers. Sebastian Vettel schlitzte mit seinem Frontflügel am Start den Hinterreifen des Mercedes-Piloten auf, der schon in der ersten Kurve merkte, dass etwas nicht stimmt. "Bei Lewis gab es einen kompletten Schnitt durch den Reifen, der zu dem Schaden geführt hat", bestätigt auch Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery die Ursache.
Gegen solche Vorfälle könne der Reifenhersteller im Moment auch nichts tun. "Das sind Dinge, die im Rennsport nun einmal leider passieren. Es war unglücklich für ihn", merkt Hembery an. Doch für die Zukunft will der Brite nicht ausschließen, dass auch gegen so etwas eine Lösung gefunden werden kann. "Wir führen ein paar Experimente durch, um zu sehen, ob wir einen Schutz gegen Schnitte einführen können", erzählt der Pirelli-Mann.
Doch das scheint wie immer nicht so ganz einfach zu sein: "Unglücklicherweise ist es in diesem Sport so, dass man ein Problem löst und 20 neue dafür schafft", weiß man beim Reifenhersteller aus der Erfahrung der vergangenen Jahre. Eine definitive Lösung für ein Schutzsystem gibt es noch nicht, aber wie in anderen Bereichen auch, sucht man bei Pirelli nach Verbesserungen: "Wir schauen uns natürlich solche Dinge an, die wir ändern können."