Räikkönen kümmert Aufregung um Hunt-Schriftzug nicht

Der "James-Hunt"-Schriftzug, den Kimi Räikkönen in Monaco auf seinem Helm trägt, ist eigentlich nicht regelkonform, wird aber von Ecclestone geduldet

von Felix Matthey · 26.05.2013 14:38

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine Hommage an eine Grand-Prix-Legende: Kimi Räikkönen trägt beim Großen Preis von Monaco, wie schon im Vorjahr, den Schriftzug von James Hunt auf seinem Helm. Im Vorjahr verwendete der Lotus-Pilot gar das komplette Helmdesign des Formel-1-Weltmeisters von 1976, der ein wahrer Lebemann war. Frauen, Zigaretten und Alkohol waren fester Bestandteil in Hunts Leben, er gehörte zu den letzten Draufgängern des Grand-Prix-Sports. Diese Piloten-Gattung ist heute nahezu aus der Formel 1 verschwunden.

Kimi Räikkönen ehrt mit seinem Helmdesign die Grand-Prix-Legende James Hunt

Räikkönen kommt mit seiner Lebensweise wohl am nächsten an Hunt heran, der 1993 an einem Herzinfarkt starb. Der Finne sorgte mehrmals mit Saufgelagen für Schlagzeilen und macht keinen Hehl daraus, gerne feiern zu gehen und auch mal einen Drink zu viel zu trinken. Da verwundert es nicht, dass Hunts Namensschriftzug auf dem Helm des Weltmeisters von 2007 prangt.

Ganz regelkonform ist das allerdings nicht. Denn der Schriftzug ist so auf die Oberseite des Helms geschrieben, dass man ihn aus der Onboard-Kamera erkennen kann, was laut Reglement nicht gestattet ist. Wäre die Schrift nur von der Front des Autos lesbar, wäre Räikkönen auf der sicheren Seite.

Hinzu kommt, dass der Schriftzug als Werbung für den im Herbst in den Kinos anlaufenden Film "Rush" interpretiert werden könnte, eine Verfilmung des WM-Kampfs von Hunt und Niki Lauda in der Saison 1976. Dass der 33-Jährige den "James-Hunt"-Schriftzug nicht überkleben musste, hat er Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zu verdanken, der sich für den 20-fachen Grand-Prix-Sieger einsetzte und eine Ausnahme erwirkte.

"Ich weiß von dieser Regel nichts und werde sie auch nicht darauf ansprechen."Kimi Räikkönen
Räikkönen selber versteht die Aufregung überhaupt nicht. "Da müssen Sie die FOM oder Bernie Fragen", verweist er gegenüber 'Reuters' grimmig auf die Vermarkter der Formel 1. "Ich weiß von dieser Regel nichts und werde sie auch nicht darauf ansprechen."

Der Mann aus Espoo ist übrigens nicht der einzige Pilot, der an diesem Wochenende mit seinem Helmdesign eine Grand-Prix-Legende ehrt. Jean-Eric Vergne verwendet das Helmdesign seines 1973 tödlich verunglückten Landsmannes Francois Cevert, Sebastian Vettel geht mit einem speziellen Design an den Start, das unter anderem Ex-Formel-1-Pilot Stirling Moss abbildet.