Rosberg: Rückkehr an den Ort des ersten Erfolges
Vor einem Jahr gewann Nico Rosberg in China sein erstes Rennen, nun hofft der Deutsche auf eine Wiederholung mit neuem Front- und neuem Heckflügel
(Motorsport-Total.com) - 111 Rennen hatte es gedauert, bis Nico Rosberg endlich in den Kreis der Grand-Prix-Sieger aufgenommen wurde. Nur Mark Webber (130), Rubens Barrichello (123), Jarno Trulli (118) und Jenson Button (113) mussten in ihrer Karriere länger bis zum ersten Erfolg warten. Doch in China vor einem Jahr war es endlich so weit: Rosberg für in Schanghai als Erster über die Ziellinie - und holte somit zugleich auch den ersten Sieg für ein Mercedes-Werksteam seit 1955.
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Selbstbewusst: Mit dem Sieg von 2012 im Rücken kehrt Rosberg nach China zurück Zoom Download
Nun kehrt der Deutsche an den Ort seines Debütsieges zurück - natürlich mit guten Erinnerungen. "Ich freue mich wirklich auf dieses Wochenende", kann es der Wiesbadener kaum abwarten, den Shanghai International Circuit erneut unter die Räder zu nehmen. "Ich bin extrem motiviert, weil ich hier die letzten Jahre immer geführt habe und im vergangenen Jahr endlich gewonnen habe. Die Strecke liegt mir und dem Auto also hervorragend."
"Ich bin überzeugt, dass ich ein gutes Resultat abliefern kann." Dennoch weiß der Deutsche, dass ein neues Jahr und ein neues Rennen bevorstehen. Einfach Setup von 2012 kopieren und zum Sieg düsen - das klappt nicht. "Unglücklicherweise ist das nicht so einfach", so Rosberg. "Die Dinge entwickeln sich so schnell. Die anderen Reifen, die wir in diesem Jahr haben, bescheren uns eine vollkommen neue Situation."
Darum könne man diese Saison auch nicht mit der letztjährigen vergleichen. "Wir müssen es nehmen, wie es kommt, und uns an das anpassen, was wir haben", möchte der 27-Jährige nicht zu viel Euphorie aufkommen lassen. "Es wird entscheidend sein, am Freitag und am Samstagmorgen gut zu arbeiten, um alles optimieren zu können, damit einem großartigen Wochenende nichts mehr im Weg steht."
Dafür hat Mercedes noch einmal kräftig aufgerüstet. Ein neuer Front- und ein neuer Heckflügel sollen zwei bis drei Zehntel pro Runde bringen, wie 'auto motor und sport' erfahren haben will. Damit soll der Angriff auf Red Bull gelingen. Zudem sollen auch Kühlung und Bremsbelüftung der Silberpfeile modifiziert worden sein. Eigentlich hätte der Heckflügel zumindest schon in Malaysia im Einsatz sein sollen, doch aufgrund des drohenden Regens in der Qualifikation packte man die neue Version gar nicht erst aus.
Eine weitere unbekannte werden natürlich wieder die Pirelli-Pneus sein. Schanghai gilt als einer der wenigen Kurse, der die Vorderreifen mehr belastet als die hinteren Walzen. "Es gibt nicht viele dieser Art", so Teamchef Ross Brawn. "Bei den meisten Strecken muss man sich Sorgen um die Hinterreifen machen." Dennoch dürfe man die natürlich nicht außer Acht lassen: "Wenn die Temperaturen so moderat bleiben wie vorhergesagt, dann werden die Hinterreifen körnen und der linke Vorderreifen stark abbauen."
"Sie brechen je nach Strecke mal mehr, mal weniger ein, aber immer dem gleichen Tempo", spricht Brawn über die Hinterreifen. "Der Vorderreifen ist schwerer einzuschätzen", grübelt der Brite. "Er wiegt dich über einen langen Zeitraum mit mäßiger Abnutzung in Sicherheit. Und dann fällt innerhalb einer Runde der Hammer."