• 24. November 2012 · 23:13 Uhr

McLaren: Whitmarsh erklärt Leistungsschwankungen

McLaren war zum Saisonbeginn stark und ist am Ende des Jahres schnell: Dennoch keine Chance im Kampf um die WM-Kronen 2012

(Motorsport-Total.com) - McLaren in der Saison 2012: schnelles Auto, große Ressourcen, anerkannt gute Piloten, eine feine Boxencrew, aber dennoch keine Chance im Titelkampf. Das britische Traditionsteam feierte im Verlauf der bisherigen Saison sechs Siege, aber in der Konstrukteurswertung schafft man es höchstens auf Rang zwei. Seit dem drittletzten Saisonrennen in Abu Dhabi sind die beiden Fahrer Lewis Hamilton und Jenson Button aus der Entscheidung um die Fahrerkrone heraus. Dabei hätte alles ganz anders kommen können.

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Martin Whitmarsh blickt auf eine durchwachsene Saison 2012 zurück Zoom Download

"Die Wunschvorstellung wäre natürlich gewesen: Man startet mit einem schnellen Auto, man entwickelt schneller als alle anderen und bleibt somit immer vorne. Für uns war die Saison aber etwas durchwachsen", fasst McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zusammen. Das Team hatte mit dem MP4-27 bei den Tests zu Jahresbeginn stark aufgetrumpft. Jenson Button legte prompt zum Auftakt in Melbourne mit einem Sieg los. McLaren war top, wurde aber phasenweise eher zum Flop.

"Beim Saisonstart waren wir gut, das war ermutigend. Wir waren etwas zu langsam, wenn es darum ging, weiteren Speed im Auto zu finden und die Reifen zu verstehen", sagt Whitmarsh. Vor allen die kniffligen Pneus waren ein Hemmschuh auf dem Weg zu mehr Performance. "Wir mussten das Auto erstmal so entwickeln, sodass wir die Reifen ins passende Betriebsfenster bekamen. In der gleichen Zeit hätten wir sonst aufgrund von anderen Entwicklungen an Speed zugelegt", erklärt Button.

"Wir haben Fehler gemacht, hatten Probleme mit der Zuverlässigkeit, waren am Ende aber wieder stark. So etwas ist gewissermaßen frustrierend, wenn man weiß, dass man es besser hätte machen können", sagt Whitmarsh. Eine Statistik belegt eindrucksvoll, was in der Saison 2012 möglich gewesen wäre. Münzt man die Qualifyingresultate des Jahres in Rennergebnisse um, dann wäre Hamilton wieder Weltmeister. Der Brite hätte jetzt 321 Punkte, Sebastian Vettel als Zweiter satte 50 Zähler weniger.

"Wir müssen uns der jeweiligen Situation stellen. Die ist nun einmal so, dass nur noch ein Rennen übrig ist. Das wollen wir gewinnen", mag sich Whitmarsh mit "hätte, wäre, wenn"-Szenarien nicht beschäftigen. "Es wäre schon schön, die Saison mit einem Sieg beenden zu können. Es ist natürlich schade, dass wir hier nicht mehr um Titel kämpfen können. Es war somit kein perfektes Jahr. Wir hatten bessere Jahre, aber auch schlechtere."

Die Entwicklung der Hackordnung in dieser Saison war außergewöhnlich. Beim Auftakt in Melbourne waren die "üblichen Verdächtigen" vorne, aber es folgte eine unterhaltsame Phase mit teils überraschenden Rennsiegern. Ab der Sommerpause blieben solche Sensationen allerdings weitestgehend aus. Die Topteams hatten sich ge- und versammelt: an der Spitze. "Es gibt gut finanzierte Teams mit tollen Möglichkeiten und eine ziemliche Stabilität bei den Regeln", nennt Whitmarsh dir Gründe.

"Mittlerweile sind die Topteams zusammengerückt. Es fahren sehr viele Weltmeister herum, die Qualität der Fahrer ist hervorragend. Das Leistungsniveau in den vorderen Bereichen des Starterfeldes ist bezüglich Fahrern und Teams höher als in allen Jahren zuvor - zumindest in den 24 oder 25 Jahren, in denen ich nun schon dabei bin", sagt er. "Unter solchen Voraussetzungen ist es schwierig, Woche für Woche schnell und womöglich dominant zu sein. Das ist eigentlich toll. Die vergangenen drei, vier Jahre gab es tollen Sport."

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