Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
DRS-Überholmanöver um 15 Prozent rückläufig
Dieses Jahr wird insgesamt weniger überholt als 2011, dafür gibt es mehr Überholmanöver ohne DRS - Fernando Alonso mit bester Bilanz aller Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Jahrelang klagte das Formel-1-Publikum, dass in der Formel 1 zu wenig überholt wird, doch als 2011 der verstellbare Heckflügel (DRS) und die Pirelli-Reifen gleichzeitig eingeführt wurden und das Hybridsystem KERS ein Comeback feierte, war die Überholaction plötzlich so manchem Puristen zu viel. Nun scheint der Grand-Prix-Sport eine gute Mischung gefunden zu haben, denn in der laufenden Saison sind die umstrittenen DRS-Manöver im Vergleich zu 2011 rückläufig.
Laut einer von 'auto motor und sport' veröffentlichten Mercedes-Statistik standen im Vorjahr nach zehn Rennen 194 DRS-Manöver zu Buche, also um 29 beziehungsweise 15 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012. Das ist darauf zurückzuführen, dass die FIA die DRS-Zonen aufgrund der Erfahrungen von 2011 angepasst hat. So wurden zu lange DRS-Zonen verkürzt, zu kurze verlängert. Unterm Strich ergibt sich daraus nun ein Bild, mit dem sich sowohl Mainstream-Fans als auch Puristen arrangieren können.
Weniger überholt wurde auch in der ersten Runde (287 statt 315 Mal), öfter dafür im Rennen ohne DRS: Gelang es den Formel-1-Fahrern 2011 247 Mal, aus eigener Kraft an einem Gegner vorbeizugehen, so wurden den Fans 2012 schon 254 "echte" Überholmanöver serviert. In Summe ist die Gesamtanzahl der Überholmanöver aber rückläufig: 2011 gab es 756 erfolgreich abgeschlossene Zweikämpfe, 2012 bisher 706. Das entspricht einem Minus von gut sechs Prozent.
Interessant: Obwohl das von den Zuschauern mehrheitlich anders wahrgenommen wird, gab es 2012 nur bei einem einzigen Grand Prix mehr Überholmanöver mit als ohne DRS, und zwar am Nürburgring (29:14). In Barcelona wurde genauso oft mit wie ohne DRS überholt, nämlich je 15 Mal. Die meisten Überholmanöver, nämlich 64, gab es übrigens auf dem Stadtkurs in Valencia, die wenigsten (8) in Monte Carlo.
Die beste Überholbilanz (+23) weist Fernando Alonso auf, der insgesamt 29 Mal überholt hat und sechsmal überholt wurde. Der WM-Leader auf Ferrari ist neben Narain Karthikeyan der einzige Fahrer, der in der Startrunde keine einzige Position verloren hat - was im Fall des HRT-Piloten, der ohnehin meistens in der letzten Reihe steht, keine große Kunst ist. Der aggressivste Starter ist Sergio Perez, der in der ersten Runde gleich 29 Gegner überholte (aber auch selbst 22 Mal überholt wurde).
Im normalen Rennverlauf ab der zweiten Runde weist Lewis Hamilton mit +17 die beste Bilanz auf. Am öftesten überholt hat zwar - wie könnte es anders sein - Kamui Kobayashi (20 Mal), aber der Sauber-Pilot musste sich auch 16 Mal von einem Gegner überrumpeln lassen. Witali Petrow (+13) und Vettel (+11) haben hingegen noch eine weiße Weste und wurden selbst kein einziges Mal überholt. Das dankbarste Kanonenfutter sind die Toro-Rosso-Fahrer, die im Zweikampf je 24 Mal nachgeben mussten.