Sutil: "Schumacher benötigt Erfolgserlebnis"
Ex-Formel-1-Pilot Adrian Sutil besucht seine ehemaligen Kollegen in Valencia und hofft, dass Michael Schumacher endlich mehr Glück hat
(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr belegte Adrian Sutil in Valencia Platz neun. Dafür erhielt der Deutsche zwei WM-Punkte. Ebenfalls zwei WM-Punkte hat Michael Schumacher nach den ersten sieben Rennen der Saison 2012 auf seinem Konto. Bisher war der Rekordweltmeister vom Pech verfolgt und musste im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Nico Rosberg seinen W03 immer wieder abstellen.
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Der 90-malige Grand-Prix-Teilnehmer Adrian Sutil besucht die Formel 1 in Valencia Zoom Download
"Es ist unglaublich", bemerkt Sutil mit Blick auf Schumachers Pech. "Man weiß manchmal nicht mehr, was man da tun soll. Ich kenne das auch. Es kann passieren, doch bei ihm hält das Pech schon recht lange an. Es ist ja auch nicht so, dass es nur in diesem Jahr so ist. Im vergangenen Jahr hat es ja auch meist ihn getroffen. Ich glaube nicht, dass er aufgeben wird. Das liegt ihm nicht und in solch einer Situation sollte man das auch nicht machen."
Bisher stand Schumacher trotz wiederholter Missgeschicke immer hinter seinem Team. Doch die Motivation des siebenmaligen Weltmeisters wird auch irgendwann an ihre Grenzen kommen. Vor dem achten Saisonrennen in Valencia sprach Schumacher von einem möglichen Sieg. "Ja klar, er muss sich jedes Mal neu motivieren", erklärt Sutil und sieht bei seinem ehemaligen Kollegen noch genug Motivation: "Motiviert ist er. Nun benötigt er aber unbedingt ein Erfolgserlebnis, besonders wenn es um die Entscheidung geht, was in der Zukunft passiert. Das macht das alles etwas schwieriger. Wenn jetzt ein Erfolg kommt, werden wir ihn weiter in der Formel 1 sehen, denke ich."
Vielleicht sieht man 2013 auch Sutil wieder in der Formel 1. Beim Grand Prix in Valencia möchte sich der ehemalige Force-India-Pilot wieder ins Gespräch bringen. Gleichzeitig genießt er das Wochenende an der Küste. "Es ist eine schöne Strecke. Valencia ist gleichzeitig ein schönes Plätzchen und eine schöne Stadt. Es hat etwas von Monaco", schildert er.
"Es ist natürlich nicht ganz so, aber man ist nah am Meer, hat einen sensationellen Blick darauf, es gibt ein paar Yachten und man sieht, dass es mit jedem Jahr wächst. Es kommen mehr Leute, es ist ein bisschen spezieller", berichtet er. "Die Strecke ist auch in Ordnung. Es ist aber nicht gerade meine Lieblingsstrecke. Es ist kein traditioneller Stadtkurs, der eng und gefährlich ist. Hier ist die Sicherheit gewährt - ein moderner Stadtkurs sozusagen."
Die bisherigen Rennen haben Sutil durchaus begeistert. "Es ist sehr spannend und eine tolle Saison. Man weiß einfach nie, wer die Nase vorne haben wird. Es gibt keinen klaren Favoriten. Ich würde sagen, dass sich am Ende des Jahres die Konstanz auszahlt. Da sind nur wenige da, die konstant auf den Podesträngen zu finden sind", stellt der Deutsche fest und wagt eine Prognose: "Es sind die ersten drei der Meisterschaft, bei denen man sagen kann, dass sie die Meisterschaft am Ende auch unter sich entscheiden werden."