Berger: "Reifen ist schuld, wenn man nicht gut genug ist"
Gerhard Berger sieht die ständige Kritik an den Reifen als Ausrede und ist der Ansicht, dass die Überraschungsergebnisse auch andere Gründe haben
(Motorsport-Total.com) - Die Pirelli-Reifen sind in den vergangenen Wochen in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt. Sind sie zu unberechenbar für die Formel 1? Sorgen sie für reine Zufallsergebnisse? Oder sind sie der Schlüssel zu einer der spannendsten Saisons der Grand-Prix-Geschichte, in der alles möglich zu sein scheint? Die Meinungen gehen auseinander.
© xpbimages.com
Gerhard Berger kennt Probleme mit den Reifen aus seiner eigenen Karriere Zoom Download
Vor allem Michael Schumacher, der sich nach viel Grip liefernden Gummis wie zu Zeiten des Reifenkriegs sehnt, übte zuletzt heftige Kritik an den wenig haltbaren Pirelli-Pneus. Doch Ex-Fahrer und -Formel-1-Teamchef Gerhard Berger schließt sich der Meinung des Rekordweltmeisters nicht an.
Er zählt auf: "Im vergangenen Jahr hatten die Spitzenteams den auspuffangeströmten Diffusor, der im Vergleich zu einem Williams, der ihn nicht hatte, 1,5 Sekunden ausgemacht hat. Dann war der Frontflügel beweglicher, da wurden die Regeln während des Winters geändert, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Das war eine weitere halbe Sekunde. Auch galt wieder: Die Top-Teams hatten es, die anderen nicht. Es gibt einige Faktoren, die das gesamte Feld zusammengeführt haben."
Er verschweigt zwar nicht, dass auch die Reifen einen Beitrag dazu leisten, verweist aber darauf, dass es auch zu seiner Zeit nicht einfach war, mit den Gummis richtig umzugehen. "Zu unserer Zeit musstest du mit den weichen Reifen auch klarkommen. Du hast Luftdruck erhöht oder gesenkt und musstest im Rennen auf sie acht geben. Ich finde es toll, was wir momentan sehen."