Frankreich: Sportministerin verzögert Comeback
Nach dem Regierungswechsel in Frankreich steigt die neue Sportministerin bei den Bemühungen um einen Grand Prix auf die Bremse und kritisiert vor allem Le Castellet
(Motorsport-Total.com) - Die Präsidentschaftswahl in Frankreich galt als Schlüsselereignis für die Zukunft des Grand Prix von Frankreich - das scheint sich jetzt zu bewahrheiten, denn durch den Regierungswechsel in der "Grande Nation" wackelt nun auch das für 2013 geplante Rennen in Le Castellet wieder. Während die Regierung um Ex-Präsident Nicolas Sarkozy die Bemühungen um ein abwechselndes Rennen mit Belgien intensiv vorangetrieben hatte, aber nicht rechtzeitig zu einem Abschluss gekommen war, steigt nun die Sportministerin des neuen sozialistischen Präsidenten Francois Hollande auf die Bremse.
"In der letzten Zeit wurden die Bemühungen massiv beschleunigt", fällt Valerie Fourneyron gegenüber 'RMC' auf. "Seit 2008 gibt es jetzt keinen Grand Prix, und wir haben nichts dagegen, dass in Zukunft ein Grand Prix stattfindet. Wir müssen aber wissen, ob der Staat eventuelle Defizite auf der finanziellen Seite ausgleichen müsste."
Zudem scheint sie nicht davon überzeugt zu sein, dass Le Castellet der richtige Austragungsort für ein Formel-1-Rennen ist: "Dort gibt es gröbere Probleme mit der Erreichbarkeit." Die Ablehnung des Paul-Ricard-Kurses in Südfrankreich kommt wenig überraschend, denn es heißt, dass Hollande auch die infrastrukturell schwache und vor allem sozialistisch geprägte Region um Magny-Cours fördern möchte. Daher ist auch ein abwechselndes Rennen in Magny Cours und Le Castellet nicht auszuschließen.
Bis diesbezüglich eine Entscheidung getroffen wird, muss man sich aber offensichtlich noch gedulden. "All das erfordert mehr Aufmerksamkeit als zehn Minuten", findet Fourneyron. "Es gibt keine Garantien, dass wir nächstes Jahr einen Grand Prix von Frankreich sehen werden, aber es gibt auch keine Ablehnung."