Webber & der Melbourne-Fluch: "Nur eines von 20 Rennen"
Mark Webber kam in Melbourne nie über Platz fünf hinaus: Warum Heimrennen seiner Meinung nach eigene Gesetze haben und warum er sich nicht verrückt machen lässt
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber und sein Heimrennen - das ist eine kuriose Geschichte. Alles begann 2002 mit einer wahren Sensation: Der "Aussie" wurde bei seinem Formel-1-Debüt beeindruckender Fünfter. Und das in einem Minardi. Wenige Runden vor Schluss überholte er Mika Salo, der sich gedreht hatte, und ließ dem Finnen im Toyota keine Chance. So wurde ein australisches Märchen wahr - die Szenen, als Teamchef Paul Stoddart mit seinem Schützling auf dem Podest vor tausenden frenetisch jubelnden Fans feierte, haben viele noch vor Augen.
Doch Webber hat es bis heute nicht geschafft, diesen fünften Platz zu toppen - obwohl er inzwischen nicht mehr im schlechtesten Auto, sondern mit dem Red Bull im besten Auto der Formel 1 sitzt (Formel-1-Datenbank: Webbers Australien-Bilanz). Der Mann aus Down Under weiß, dass Heimrennen eigene Gesetze haben. "Es ist kein Zufall, dass Rubens, Jenson und Sebastian ihre Heimrennen noch nicht gewonnen haben", argumentiert er gegenüber 'The Age'. "Es ist wie es ist - bei einem Heimrennen ist das Interesse einfach größer."
Webber: Heimpublikum ist nicht das Problem
Das bekamen auch schon Größen wie Ayrton Senna und Niki Lauda zu spüren - beiden gelang es erst in der Zielgerade ihrer Karriere, vor eigenem Publikum zu triumphieren. Und bei beiden hing der Sieg durch technische Probleme mit ihren Boliden bis zum Schluss an einem seidenen Faden.
Webber verteidigt Australien-Grand-Prix
Ganz allgemein hat Webber eine gute Beziehung zu seinem Heimrennen. Der in Großbritannien lebende Red-Bull-Pilot findet, dass der Grand Prix zu den absoluten Kalender-Highlights zählt: "Es ist der erste Grand Prix des Jahres und dieses Ausmaß an Berichterstattung, die Hubschrauber-Aufnahmen des malerischen Strands in St. Kilda, all diese Dinge - das hat einen unschätzbaren Wert. Wir Australier sollten diese internationalen Sport-Veranstaltungen begrüßen. Der Grand Prix in Adelaide war eine großartige Veranstaltung, das gilt auch für Melbourne. Man weiß erst, wie sehr man etwas vermisst, wenn man es nicht mehr hat."