Ferrari: F2012 ist "komplexes Auto"
Im Ferrari-Lager gibt man sich nach den ersten Testfahrten des neuen Boliden verhalten optimistisch, sieht bis Melbourne aber noch viel Arbeit vor sich
(Motorsport-Total.com) - In Maranello ist man sich nach den ersten Testfahrten dieses Winters einig. Der neue Ferrari F2012 besitzt Potenzial, das aber noch nicht vollends ausgeschöpft ist. "Das Auto muss noch verbessert werden. Es ist sehr komplex und trägt Teile in sich, die für das Team neu sind und zunächst sorgfältig analysiert werden müssen", lässt die Scuderia im Anschluss an die Jerez-Woche verlauten.
Fernando Alonso, der am dritten und vierten Tag im Auto saß, stellt vor allem einen Aspekt positiv heraus. "Von dem, was ich bisher gesehen habe, ist das Aufwärmen der Reifen eine Stärke dieses Autos", so der Spanier. "Wir können gleich in der ersten Runde das Maximum herausholen, was vergangenes Jahr nicht möglich war."
Der im Vorjahr problembehaftete Umgang des Ferrari 150° Italia speziell mit den Hard-Reifen von Pirelli ist hinlänglich bekannt. Nicht zuletzt deswegen hat Ferrari über den Winter den ehemaligen Technischen Direktor von Bridgestone, Hirohide Hamashima, verpflichtet.
Verbesserungsbedarf sieht Alonso nach den ersten Testrunden hingegen noch "bei Aerodynamik und Zuverlässigkeit". Beim anstehenden Test in Barcelona gelte es, unbedingt Runden im dreistelligen Bereich abzuspulen, um genügend Daten über den neuen Boliden sammeln zu können. In Jerez brachte es der zweifache Weltmeister am Schlusstag lediglich auf 39 Runden und damit so wenige wie kein anderer Pilot am Freitag.
Mit Vorhersagen über die Wettbewerbsfähigkeit in der bevorstehenden Saison hält sich Ferrari genau wie alle anderen Teams bewusst noch zurück. "Wo wir in Melbourne stehen werden? Keine Ahnung, aber darum geht es zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht", so Alonso nach seiner Bestzeit am Freitag.