Toro Rosso: Neues Auto, neue Fahrer
Die neuen Fahrer Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne bekommen von Toro Rosso eines der schöneren Formel-1-Autos 2012 zur Verfügung gestellt
(Motorsport-Total.com) - Dreieinhalb Stunden nach dem "großen Bruder" Red Bull hat nun auch Toro Rosso sein neues Fahrzeug für die Formel-1-Saison 2012, den STR7, präsentiert. Für das ehemalige Minardi-Team beginnt damit eine neue Ära, denn nach drei Jahren schickt Teamchef Franz Tost eine komplett neue Fahrerpaarung an den Start.
Der Schweizer Sebastien Buemi kam als Testfahrer bei Red Bull unter, doch Jaime Alguersuari fand nach dem Rausschmiss bisher keinen neuen Job in der Formel 1. Ersetzt werden die beiden durch die Red-Bull-Junioren Daniel Ricciardo (22 Jahre alt, Australien) und Jean-Eric Vergne (21, Frankreich). Ricciardo vermochte bei den Young-Driver-Days in Abu Dhabi 2010 zu überzeugen und fuhr vergangene Saison für HRT, während Vergne den Abu-Dhabi-Tests Ende 2011 seinen Stempel aufdrücken konnte.
Was das Design angeht, kommt der STR7 auf den ersten Blick eleganter daher als der RB8. Das liegt zum größten Teil an der Nase, die Technikchef Giorgio Ascanelli nicht ganz so plump umgesetzt hat wie die meisten seiner Konkurrenten. Zwar verfügt auch der Toro Rosso über die vom neuen Reglement aufgedrängten Höcker und eine sehr spitze Nase, aber die Formen sind relativ abgerundet und nicht so kantig wie an manch anderem Fahrzeug.
Ebenfalls sofort ins Auge stechen die nach unten hin stark verjüngten und in die Länge gezogenen Seitenkästen sowie das schlanke Heck. Abseits der technischen Neuerungen fällt der Heckflügel auf - allerdings weniger wegen der Aerodynamik an sich, sondern vielmehr wegen des formatfüllenden Cepsa-Logos. Das spanische Mineralöl-Unternehmen hat sein Engagement erweitert. Gleiches gilt übrigens auch für Nova Chemicals.
Ausgangsbasis für Toro Rosso ist der achte WM-Platz unter zwölf Teams, noch vor Williams und den drei Hinterbänklern Caterham, HRT und Marussia. Das Ziel für 2012 ist daher, einerseits Ricciardo und Vergne darauf vorzubereiten, 2013 möglicherweise Mark Webbers Erbe bei Red Bull anzutreten, gleichzeitig aber auch so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Teams wie Force India, Sauber und Williams werden dabei wohl wieder die direkten Konkurrenten sein. "Das Ziel ist Platz sieben oder besser", stellt Teamchef Franz Tost klar.
"Am Samstag um 10:00 Uhr, als wir das Auto verladen haben, war ich nicht überzeugt, dass wir rechtzeitig hier sein würden, denn es hat in Faenza so stark geschneit. Aber wir haben es geschafft", erklärt Tost. "Der STR7 ist das dritte Auto, das wir komplett selbst gebaut haben. Wir haben viel Geld investiert, um eine Infrastruktur aufzubauen, und ich hoffe auf gute Ergebnisse. Morgen werden wir erstmals mit dem neuen Auto fahren - immer ein besonderer Moment. Wir haben zwei sehr begabte Fahrer und ich bin überzeugt davon, dass sie sich gut schlagen werden."
Die technische Struktur in Faenza, wo der Ausbau der Fabrik weiter voranschreitet, wurde in der Führungsebene nicht gravierend verändert. Ebenfalls gleich bleibt der Motorenlieferant: Ferrari.