Force India: Fahrerduo im Check
Mit Paul di Resta und Nico Hülkenberg verfügt Force India über eine starke Fahrerpaarung, die sich für die Saison 2012 umfassend vorbereitet hat
(Motorsport-Total.com) - Force India ist einer der Geheimtipps für die Saison 2012. Neben einem vielversprechenden Auto macht vor allem die Fahrerpaarung Mut. Paul di Resta empfahl sich in seiner Debütsaison und wird von vielen Experten als zukünftiger Star angesehen. Bei Nico Hülkenberg verlief die Karriere, mit Ausnahme des Überbrückungsjahres 2011, ähnlich.
Nachdem der Deutsche nach einer guten Debütsaison 2010 bei Willims lange in der Luft hing und kein Cockpit mehr finden konnte, entschied er sich für einen anderen Weg. Er wechselte zu Force India und wurde dort dritter Mann. "Man muss immer seine Möglichkeiten und Optionen betrachten", erklärt er bei 'The Flying Lap'. "Ich habe mich damals dafür entschieden, dritter Mann bei Force India zu sein."
Zweiter Versuch
"Offensichtlich hat es sich ausgezahlt. 2011 war kein einfaches Jahr. Ich habe mit dem Team das Beste daraus gemacht. Mit den 13 oder 14 Freitagssessions hatte ich dennoch eine tolle Saison und konnte meinen Rhythmus beibehalten", schildert Hülkenberg, der kurz vor Ende der Saison die frohe Botschaft erhielt, bei Force India aufzusteigen. Seine Leistungen an den Freitagen hatten daran einen großen Anteil: "Ich konnte mich für das Cockpit empfehlen."
Nun wird es eine gewisse Zeit dauern, bis Hülkenberg wieder auf dem Niveau fahren kann, wie er es vor seinem Ende als Stammfahrer 2010 tat. "Wieder in den Rhythmus zu kommen, Longruns und Trainings zu fahren, ist nicht so schwer", analysiert der Force-India-Pilot. "Das Qualifying ist schwieriger. Man muss richtig darauf eingestellt sein, gegen die anderen Autos zu kämpfen. Das muss ich sicher ein bisschen trainieren, damit ich mein Maximum abliefern kann."
"Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis ich wieder an meinem Limit fahren kann. Ich hoffe, dass es möglichst schnell der Fall ist. Ich arbeite sehr hart daran, dass es nicht zu lange dauert", berichtet er. Sein Teamkollege di Resta hat es da schon einfacher. Der Brite geht 2012 in seine zweite Saison und wird kein einfacher Gegner sein.
Kritischer di Resta
"Wenn wir das vergangene Jahr Revue passieren lassen, dann fällt das Fazit positiv aus", bilanziert di Resta. "Es war offensichtlich ein gutes Debüt. Doch ich bin sehr kritisch mit mir. Es gab ein paar verpasste Chancen. Doch da ich mir den Platz für dieses Jahr gesichert habe, schaue ich nach vorn. Ich fühle mich deutlich sicherer, zuversichtlicher, fitter und besser gerüstet für die Herausforderung."
Für seine Fitness hat sich di Resta hart ins Zeug gelegt. "Viele Stunden voller Schmerzen", bemerkt er. "Ich habe meinen Trainer für dieses Jahr gewechselt und wurde von einem Fitnesscoach trainiert, der Erfahrung in der Formel 1 hat. Dadurch hatte ich ein gezieltes Training vor mir und habe nicht nur vor mich hin trainiert. Meine körperliche Verfassung ist sehr gut im Moment."
Harter Fitnessplan
Gerry Convey ist der neue Trainer des ehemaligen DTM-Meisters. Er arbeitet bereits mit David Coulthard, Juan Pablo Montoya und Fernando Alonso zusammen und gilt als strenger Fitnesscoach. Convey hat bisherige die Zusammenarbeit mit seinem neuen Schützling sehr genossen: "Er ist hungrig und fokussiert, also definitiv die richtige Person für meine Rückkehr in die Formel 1."
"Ich habe Paul in der DTM kennengelernt, als ich für Jamie Green und 'DC' gearbeitet habe. Wir haben in Monaco trainiert, damit ich Pauls Fitnessstand herausfinde", schildert er. "'DC' hat für mich die Benchmark gesetzt. Er war der erste Formel-1-Fahrer, mit dem ich zusammen gearbeitet habe. Paul ist auf dem Weg, den auch David gegangen ist."
"Er könnte nicht fitter sein, als er es im Moment ist", merkt Convey an und lobt di Restas Arbeit: "Er ist sehr erfahren und kennt seinen Körper gut. Er trainiert sehr hart und weiß, wann er sich erholen muss." Lob kommt auch von Martin Brundle. Bei 'Sky Sports' äußert sich der Ex-Formel-1-Pilot zu di Restas Zukunft.
"Paul wird noch sehr lange in der Szene bleiben. In seinem ersten Jahr konnten wir sehen, dass er ein fähiger Pilot ist. Er hat Nico Hülkenberg als Teamkollegen, der ihn gut auf Trapp halten wird. Das kann ich versichern." Laut Brundle ist Force India im Moment das richtige Team für Landsmann di Resta: "Das Team denkt offensichtlich, dass sie ihm eine gute Zukunft bescheren können. Sie sagen momentan: 'Wir streben den fünften Platz in der Weltmeisterschaft an. Das ist unser Ziel.'"