Horner: Red Bull bei Junioren zu Unrecht in der Kritik
Red-Bull-Teamchef Christian Horner steht hinter der Entscheidung, bei Toro Rosso auf neue Fahrer zu setzen und verteidigt das Red-Bull-Nachwuchs-Programm
(Motorsport-Total.com) - Red Bull musste für den Rauswurf von Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi bei Toro Rosso viel Kritik einstecken. Beide Piloten zeigten vergangene Saison teilweise gute Leistungen, obwohl sich keiner ernsthaft für eine mögliche Nachfolge von Mark Webber aufdrängte.
Red Bulls Juniorteam-Chef und Motorsport-Konsulent Helmut Marko argumentierte, dass die beiden Piloten nach rund drei Jahren Formel 1 im Gegensatz zu ihren Nachfolgern Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne nicht mehr als Talente bezeichnet werden könnten. Die Aufgabe von Toro Rosso sei es aber, diese auszubilden.
Nun erhält er Rückendeckung von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Buemi und Alguersuari wurden von Red Bull dabei unterstützt, in die Formel 1 zu kommen. In Buemis Fall lief die Unterstützung über drei, bei Alguersuari über zweieinhalb Saisons. Dieser Zeitraum ermöglicht es einem, sich ein Bild zu machen wie sich die Jungs entwickeln", erklärt er gegenüber der 'BBC' die Rahmenbedingungen.
Horner glaubt an Ricciardo und Vergne
"Wie Dietrich Mateschitz sagt, ist Toro Rosso für die Entwicklung der Fahrer da", beruft sich Horner auf den Red-Bull-Boss. "Bei Toro Rosso sollen die Sieger der Zukunft heranwachsen, in die wir in unserem Junioren-Programm investieren." Zudem ist der Brite der Meinung, dass es weder Alguersuari, noch Buemi ohne Red-Bull-Hilfe in die Formel 1 geschafft hätten.
Gleichzeitig war es aber auch "logisch, Buemi als Test- und Ersatzfahrer zu behalten." Der Grund ist, dass der Schweizer bereits jetzt mit seiner Umgebung bestens vertraut ist: "Er wird hinter den Kulissen im Simulator arbeiten, kennt das Team, kennt die Strukturen und bleibt im Pool der Fahrer, die für Red Bull verfügbar sind."
Red Bull zu Unrecht in der Kritik?
Horner meint, dass der österreichische Energy-Drink-Konzern für seine Jugendförderung Lob, statt Schelte verdient hätte: "Bei Sebastian Vettel hat es funktioniert und wir bieten Talenten wie Ricciardo und Vergne eine einzigartige Gelegenheit."
Zumal hinter Ricciardo und Vergne schon wieder neue Piloten nachdrängen, wie der Weltmeister-Teamchef verrät: "Wir haben einige Youngsters im Programm, darunter eine junger schottischer Kerl namens Lewis Williamson, den wir in der Renault-World-Series unterstützen und der im Vorjahr in der GP3 fuhr. Er ist ein weiterer Fahrer, der ohne Red-Bull-Programm nicht die Möglichkeit hätte, sich zu entwickeln."