Ferrari will keine Red-Bull-Kopie bauen
Ferrari-Chefdesigner Nikolas Tombazis gibt erneut vor, in der kommenden Saison von Beginn an konkurrenzfähig sein zu wollen und legt Wert auf eigene Ideen
(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Ferrari blieb in der Saison 2011 mit bis dato nur einem Sieg (Fernando Alonso in Silverstone) aus 16 Rennen weitestgehend hinter den eigenen Erwartungen zurück. Speziell zu Saisonbeginn fuhren Alonso und Teamkollege Felipe Massa einem Rückstand hinterher - ein Szenario, das sich in der kommenden Saison unter keinen Umständen wiederholen soll, wie man in Maranello einmal mehr bekräftigt.
"Unser Ziel ist es, absolut konkurrenzfähig in Australien anzutreten", stellt Chefdesigner Nikolas Tombazis im Hinblick auf den Saisonstart am 18. März in Melbourne gegenüber 'Autosprint' klar und fügt an: "Wir wollen nicht wieder sagen müssen: 'Wir liegen noch zurück, aber wir werden es schaffen...'".
Dabei wisse man nur zu gut, dass "unsere Gegner weder naiv noch Idioten sind", wie es Tombazis formuliert. "Unser Ziel ist es, zu gewinnen. Dafür werden wir nichts unversucht lassen, aber wir nehmen auch nichts als selbstverständlich hin", so der Grieche.
Der Chefdesigner der Roten hatte erst vor wenigen Wochen verlauten lassen, dass er für die Saison 2012 eine deutlich aggressivere Herangehensweise in puncto Fahrzeugdesign an den Tag legen werde. Eine Kopie des erfolgreichen Red Bull RB7 aus der Feder von Adrian Newey schwebt ihm allerdings nicht vor.
"Du kannst deine Gegner nicht ignorieren. Wenn Red Bull gewinnt, kannst du nicht sagen, du konzentrierst dich nur auf deinen eigenen Kram. Der Red Bull ist jedoch nicht das einzige Fahrzeug mit interessanten Lösungen", hält Tombazis fest und versichert: "Unser nächstjähriges Auto wird eine Vielzahl verschiedener Lösungen aufweisen, die alle unseren eigenen Ideen entsprungen sind."
Wenngleich er sich hier und da Anregungen bei der Konkurrenz holt, so wird der nächstjährige Bolide der Scuderia "immer noch ein Ferrari sein", wie der Chefdesigner untermauert. "Der Wagen wird sich vom diesjährigen in vielen Bereichen unterscheiden und in einigen davon komplett neue Lösungen aufweisen."
Die frühzeitige Konzentration auf den Boliden für 2012 nennt Tombazis auch als Grund, warum man in der Schlussphase der laufenden Saison nicht näher an den Rivalen dran war. "Wir haben verstanden, welche unserer Neuerungen nicht funktioniert haben, aber wir konnten die Probleme nicht komplett beheben, weil in diesem Fall zu viel Zeit verlorengegangen wäre, die wir für das nächstjährige Auto benötigen."