Ferrari: Mit "Wow"-Effekt zurück an die Spitze?
Ferrari-Chefdesigner Nikolas Tombazis hofft, dass sich eine aggressivere Herangehensweise an den neuen Boliden bewähren wird
(Motorsport-Total.com) - Ferraris vergleichsweise schwacher Start in die Saison 2011 - als man erst im vierten Rennen in Istanbul den ersten Podestplatz bejubeln durfte - hat bei den Roten Spuren hinterlassen. In der kommenden Saison soll sich ein solches Szenario nicht wiederholen.
© Ferrari
Chefdesigner Nikolas Tombazis verspricht eine revolutionäre Front des neuen Ferrari Zoom Download
Laut Chefdesigner Nikolas Tombazis ist für den Boliden für 2012 eine aggressivere Strategie in Bezug auf die Konzeption zu erwarten. "Ich hoffe, die Ergebnisse werden für sich sprechen, wenn wir das neue Auto vorstellen und vor allem, wenn wir die ersten Rennen damit bestreiten werden", so Tombazis.
Demnach brachte die Analyse der Niederlagen im WM-Kampf während der vergangenen Jahre eine "aggressivere Herangehensweise" für die kommende Saison hervor. "Wir haben verstanden, dass wir in gewissen Dingen etwas zu konservativ waren und uns gegenüber einigen technischen Entwicklungen verschlossen haben." Speziell die Front des nächstjährigen Ferrari wird sich laut Tombazis in aerodynamischer Hinsicht stark vom bisher Gewohnten unterscheiden.
Darüber hinaus wolle man den Windkanal in Zukunft noch effektiver nutzen: "Die Arbeit im Windtunnel wird künftig nicht nur die Entwicklung und Optimierung des bestehenden Fahrzeugs beinhalten, sondern wir werden bei jeder Windkanal-Session einige neue Konzepte probieren, wovon sicherlich nicht alle auf Anhieb funktionieren, andere wiederum interessante Ergebnisse zu Tage bringen werden", versichert der Grieche.
Fokus liegt bereits auf der Saison 2012
Angesichts der aktuellen Situation in der Saison 2011, in der bestenfalls noch der Vizetitel für Fernando Alonso herausspringen kann, hat das Team den Fokus längst auf die Saison 2012 gelegt und mit dem Bau des nächstjährigen Boliden bereits begonnen.
"Einige der wesentlichen Bestandteile wie Radaufhängung und Getriebe sowie Teile des Chassis befinden sich derzeit im Produktionsstadium, während andere gerade den finalen Designprozess durchlaufen", offenbart Tombazis und schließt nicht aus, dass einige der neuen Teile bereits bei den verbleibenden Rennen der laufenden Saison zum Einsatz kommen.
"Wir könnten beispielsweise noch vor Ablauf der Saison einen andersgearteten Frontflügel bringen, um zu eruieren, wie sich dieser auf die Performance des Fahrzeugs auswirkt." Sollte sich in diesem Zusammenhang noch ein Leistungssprung beim aktuellen 150° Italia einstellen, hätte Ferrari auch nichts dagegen.
Ein weiterer Bereich, wo die Scuderia noch Nachholbedarf sieht, ist der Auspuff. Wenngleich der angeblasene Diffusor zur kommenden Saison verboten wird, so gibt es laut Tombazis immer Dinge, aus denen man lernen könne. "Unsere Gegner waren uns auf dem Gebiet des Auspuffs einen Schritt voraus", sagt er und spielt damit in erster Linie auf die Konzeption von Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey an. "Die Schlüsse, die wir daraus gezogen haben, werden sich langfristig positiv für uns auswirken."