Red Bulls Qualifying-Trick ab Valencia verboten
Ab dem Grand Prix von Europa darf das Motormapping zwischen Qualifying und Rennen nicht mehr verändert werden - Ist Red Bulls Qualifying-Vorteil damit dahin?
(Motorsport-Total.com) - Die FIA wird nicht müde, gegen die abgasangeströmten Diffusorsysteme vorzugehen. Nun hat FIA-Rennleiter Charlie Whiting die Teams informiert, dass es bereits ab dem Grand Prix von Europa in Valencia untersagt ist, im Qualifying mit einem anderen Motormapping als im Rennen anzutreten.
Sebastian Vettel war bislang auch in dieser Saison im Qualifying dominant
Damit will man verhindern, dass die Rennställe den Motor mit einem speziellen Mapping im Qualifying dazu missbrauchen, mehr Sprit zu verbrennen und mehr Zwischengas abzugeben, um damit einen erhöhten Saugeffekt beim Diffusor zu erzielen.
Diese Reglementänderung dürfte sich vor allem gegen Red Bull richten. Seit man Anfang des Vorjahes begann, den Auspuff zum Anblasen des Diffusors zu nutzen, sind die Red-Bull-Boliden der Konkurrenz auf eine schnelle Runde deutlich überlegen - im Rennen verpufft dieser Vorteil von bis zu einer Sekunde pro Runde aber wieder.
McLaren kam dem Red-Bull-Trick auf die Spur
McLaren hatte anfangs vermutet, dass das Team von Adrian Newey mit einem speziellen Gas experimentiert, um die Bodenfreiheit des Autos im Qualifying zu verringern, was wiederum die Abtriebswerte verbessert - diese Spekulationen erwiesen sich jedoch als haltlos. Kürzlich hatte McLarens Chef-Renningenieur Phil Prew eine andere Theorie: "Eine Ursache könnte der Umgang mit den Reifen sein, eine andere die Verwendung von ausgeklügelten Motorenmodi, die den Abtrieb durch Auspuffgase stark beeinflussen." Nach dem Qualifying müsste man die Einstellung ändern, da eine hoher Spritverbrauch im Rennen enorme Nachteile mit sich bringt.
Neue Hackordnung ab Silverstone?
Dass Teams mit einem auf das Qualifying abestimmten Motormappings das komplette Rennen bestreiten, darf ausgeschlossen werden, da die Tanks der Teams nicht darauf ausgerichtet sind, zudem könnte die extreme Belastung des Triebwerks zu Zuverlässigkeitsproblemen führen.
Die Konkurrenz von Red Bull hofft nun, durch diese Eingriffe doch noch eine Chance gegen den überlegenen WM-Leader Vettel zu haben. "Wir müssen uns in Silverstone ansehen, welchen Effekt die Änderung des Reglements bezüglich des Auspuffs wirklich haben wird", ist Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gespannt. "Dann werden wir vor allem auf Strecken mit viel Abtrieb wirklich sehen, wie das Kräfteverhältnis in der zweiten Weltmeisterschaft aussehen wird."