• 31. Januar 2011 · 13:07 Uhr

Renault R31: Schwarz, Gold und viel Hoffnung

Renault hat den neuen R31 in klassischer JPS-Lotus-Lackierung in Valencia vorgestellt - Mächtiger Fahrerkader inklusive Bruno Senna und Jan Charouz

(Motorsport-Total.com) - Es ist angerichtet in der Boxengasse von Valencia. Dort, wo am morgigen Dienstag die Testfharten für die kommende Formel-1-Saison starten, bauen sich viele Fotografen mit ihren XXL-Objektiven auf. Im Zentrum des Interesses steht der neue Renault R31, der unter einer schwarzen Hülle nur in seinen Umrissen zu erkennen ist.

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Ein Auto, aber viele Piloten: Renault zeigte sich mit einem großen Kader Zoom Download

"Ein ganz besonderer Moment", sagt Teamchef Eric Boullier vor der Präsentation. "Ich habe ein Kribbeln im Bauch." Das frühere Renault-Werksteam, das nun in den Händen von Lotus und Genii-Besitzer Gerard Lopez ist, geht in eine neue Ära. "Aufregend ist es", sagt Lopez. "Die Basis des Teams ist kaum verändert. Wir haben einfach nur neue Grundlagen geschaffen, für gewisse Freiheiten gesorgt, damit die Arbeit bestens laufen kann."

Die neue Ära soll in neuen Farben angegangen werden. Der Renault R31 zeigt sich in wunderschöner schwarz-goldener Lackierung, deren Anlehnung an die legendären JPS-Lotus nicht zu übersehen ist. "Das war eine lange Pause nach guten Jahr 2010", sagt Robert Kubica. "Ich freue mich auf die Tests mit dem neuen Auto. Der Wagen sieht gut aus. Für Fahrer ist es allerdings wichtiger, dass er schnell ist. Darauf hoffen wir."

Um Punkt 12:36 Uhr hebt der Pole gemeinsam mit seinem Teamkollegen Witali Petrow das schwarze Tuch vom schwarzen Auto, Applaus der anwesenden Gäste schallt durch die Valencia-Boxengasse. "Toll, dass ich zwei weitere Jahre bleiben kann", zeigt sich der Russe erleichtert. "Es ist natürlich etwas Besonderes, den Namen Lotus nun zu haben. Die Autos sind legendär, ich kenne sie nur von Videos. Jetzt sehe ich unser Auto als erstes reales aus der Lotus-Reihe."


Fotos: Präsentation des Renault R31


Der Wagen begeistert durch seine Farbgebung, auf den Seitenkästen macht ein großer Genii-Schriftzug deutlich, wer im Team wirklich das Sagen hat. Der Frontflügel des R31 ist recht aufwändig gestaltet, die hohe Nase folgt dem Trend dieses Jahres. Nur so kann man ausreichend Luft unter dem Auto bis zum einstöckigen Diffusor bringen, der bei Renault extrem breit ausfällt.

"Ich bin stolz auf dieses schöne Auto", sagt Technikchef James Allison. "Aber Schönheit ist keine Garantie für Speed. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich selten ein schnelles Auto gesehen habe, das hässlich war. So richtig interessant wird es aber erst dann, wenn der R31 auf die Strecke rollt." Morgen wird Petrow die ersten Testkilometer im Neuwagen abspulen.

"Morgen geht's richtig los", zeigt sich Teamchef Boullier aufgeregt. "Wir haben ein intensives Entwicklungsprogram vor uns. Die Techniker werden den Wagen bis zum Saisonstart in Bahrain noch in vielen Bereichen verbessern." Für die Piloten steht nicht nur die normale Testarbeit an, sondern es wird auch geübt.

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Die Nase beim Renault R31 reicht nicht über den Frontflügel hinaus Zoom Download

"Dieses Jahr gibt es viele Änderungen", sagt Kubica. "Normalerweise sind es technische Änderungen, die sich auf uns Fahrer nicht auswirken. Jetzt haben wir aber KERS und den verstellbaren Heckflügel - zwei Knöpfe mehr am Lenkrad. Daran muss man sich gewöhnen, aber nach kurzer Zeit und einigen Tests geht das in Fleisch und Blut über."

Gewöhnungsbedürftig war die lange Reihe von Renault-Piloten, die beim Fototermin Aufstellung nahmen. Darunter zur Überraschung vieler Beobachter auch Bruno Senna, der bei HRT keinen neuen Vertrag bekam. "Ich kenne Eric seit langer Zeit", so der Brasilianer, der ein gutes Verhältnis zum Teamchef pflegt. "Es ist einfach toll, dass ich dabei sein kann." Senna wird als Testfahrer genannt, zusätzlich zu Jan Charouz und Ho-Pin Tung.

Ebenso Romain Grosjean, der als dritter Mann im Team die künftige Rückkehr in ein Renncockpit anstrebt. "Es ist toll", so der ehmalige Renault-Rookie. "Dies ist die beste Möglichkeit für mich, um 2012 wieder in einem Renncockpit zu sitzen." Das Problem an der Sache: Der Vertrag von Petrow läuft über zwei Jahre. Grosjean könnte also nur das Kubica-Cockpit übernehmen, falls der Pole ein Angebot von einem Topteam annimmt.

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