VW-Einstieg mit Weltmotor?
Fällt die Reglemententscheidung für 2013 pro Weltmotor, stehen die Chancen gut, dass Volkswagen in die Königsklasse einsteigt
(Motorsport-Total.com) - Nach den Abgängen von Honda, Toyota und BMW will die Formel 1 mit einem neuen Motorenreglement ab 2013 wieder neue Hersteller gewinnen. Bei Volkswagen wartet man gespannt auf die endgültige Entscheidung des Automobilweltverbandes FIA. Mit der Marke Audi überlegt der Konzern in die Königsklasse einzusteigen. Es würde aber in jedem Fall nur der Motor geliefert werden. Ein eigenes Team, wie es beispielsweise Mercedes hat, wird es von VW nicht geben.
"Es ist klar, dass wir im Konzern die Formel 1 beobachten", sagt Hans-Joachim Stuck, Motorsport-Berater von VW. "Wir warten auf die FIA-Entscheidung, was die Verwendung des Weltmotors für die Formel 1 angeht. Wenn es einen Weltmotor gibt, werden wir im Konzern darüber diskutieren, ob wir ihn für die Formel 1 bauen", wird Stuck in der 'Sport Bild' zitiert.
In der Tourenwagen- und der Rallyeweltmeisterschaft wird der Weltmotor bereits ab 2011 verwendet. In den S2000-Boliden wird dann ein 1,6-Liter-Reihenvierzylinder mit Turboaufladung für Antrieb sorgen. Für die Formel 1 wird derzeit ein 1,5-Liter Motor mit Turboaufladung und dem Energierückgewinnungssystem KERS angedacht. Eine finale Entscheidung ist aber noch nicht getroffen.
Konzerne wie beispielsweise VW sprechen sich für den Weltmotor aus, da der Selbe Motorblock in unterschiedlichen Kategorien eingesetzt werden kann. Das spart Zeit und vor allem Geld. Wird die Entscheidung pro Weltmotor fallen, wäre ein VW-Einstieg naheliegend. Teamchef Peter Sauber ist sich sicher: "In diesem Fall würden sicher wieder mehr Hersteller in die Formel 1 kommen. Ein Beispiel ist ganz klar VW."
Mercedes stellt derzeit das beste Triebwerk und wehrt sich gegen die Entwicklung des Weltmotors. "Man sollte nicht das Gleiche Aggregat in einem Tourenwagen und einem Formel-1-Auto verwenden", meint Motorsportchef Norbert Haug. "Die Formel 1 ist die Königsklasse des Motorsports. Entsprechend sollte auch die Technologie sein. Außerdem ist es für einen Hersteller auch ein Werbemittel, wenn er den besten Formel-1-Motor bauen kann."
Wie das künftige Reglement aussehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Fix ist aber: sollte sich VW zur Königsklasse bekennen, dann nicht mit einem eigenen Rennstall. "Wenn, dann werden wir nur als Motorenlieferant auftreten", stellt Stuck klar. "Ein eigenes Team wie bei Mercedes wird es von VW nicht geben."