• 14. April 2025 · 06:30 Uhr

Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: George Russell

George Russell fährt aktuell in der Form seines Lebens, wie einer, für den es jetzt um alles geht - kein Wunder, schaut man sich mal die Vertragssituation des Briten an ...

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leserinnen und Leser,

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Flüstert Toto Wolff George Russell hier etwa schon ein Vertragsangebot zu? Zoom Download

George Russell und Bahrain, das ist eine besondere Verbindung. Gut viereinhalb Jahre ist es jetzt her, da ging der Stern des Briten in der Formel 1 endgültig auf, im kleinen Königreich in der Wüste: 2020 sprang er als Ersatzmann für den an Corona erkrankten Lewis Hamilton bei Mercedes ein.

Statt im lahmen Williams um die goldene Ananas zu kämpfen, fuhr Russell plötzlich um die Pole, das Podest, sogar den Pokal für Platz eins - und machte seine Sache dabei ausgezeichnet: "Ein unglücklicher Boxenstopp und Reifenschaden später, dann war der Sieg verloren", erinnert sich Russell bei der Rückkehr nach Bahrain diese Woche an den Tag, als er zum tragischen Helden wurde...

Aufgrund der Pannen sprang damals zwar nur Rang neun raus, doch die bleibenden Eindrücke waren hinterlassen und Valtteri Bottas' Tage als zweiter Stammfahrer der Silberpfeile neben Lewis Hamilton ab diesem Zeitpunkt gezählt. Und Russell? Der war spätestens danach auf den Geschmack gekommen, hatte Blut geleckt, wollte auch im Konzert der Großen mitspielen.

Russells bester Mercedes war der vor seiner Zeit ...

"Bis heute ist der W11 immer noch das beste Auto, das ich je gefahren bin - absolut unglaublich schnell!", teilt Russell dieser Tage seine Erinnerungen. Doch genau hier liegt das Problem: Denn das Mercedes-Team ist längst nicht mehr der Dauersieger, der es damals noch war, als Hamilton seinen siebten und letzten WM-Titel holte.

Mit den neuen Regeln 2022 folgte auch eine Dürreperiode in Sachen Erfolg - und Russell kam, nach ertragreichen Jahren, so gesehen genau zum falschen Zeitpunkt ins Team. Zwar gelang ihm in Sao Paulo 2022 sein langersehnter erster Grand-Prix-Sieg, im Vorjahr konnte er außerdem in Spielberg und Las Vegas noch zwei weitere Triumphe nachlegen. Doch die fetten Jahre bei Mercedes, die hat er irgendwie verpasst, so scheint es.

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Starke Leistung: George Russell hielt sich erfolgreich Lando Norris vom Leib Zoom Download

Allein: Womöglich droht ihm bald noch Schlimmeres, nämlich die Wiederholung dieses Schicksals. Für die nächste Reglementsperiode ab 2026 zählt Mercedes aufgrund der fähigen Motorenschmiede zum Favoritenkreis, manch ein Experte im Fahrerlager traut den Silberpfeilen sogar einen ähnlichen Quantensprung wie 2014 zu, als der Grundstein für die vielen Hamilton-Titel gelegt wurde.

Verstappen kann Russells Karriere-Killer werden

Mit Blick auf Russell stellt sich nun aber die berechtigte Frage, ob der Brite im Falle eines solchen Szenarios überhaupt noch im Team ist? Schließlich läuft sein Vertrag mit Saisonende aus. Das wäre für sich genommen vielleicht auch noch gar kein so großes Problem, doch die Königsfigur im Transferschach der Formel 1 macht es zu einem: Max Verstappen.

Der Weltmeister und aktuell gefragteste Pilot im Feld ist (zurecht) besorgt über die Leistungskurve seines Red-Bull-Teams - und könnte aufgrund gewisser Performanceklauseln aus seinem Vertrag mit dem Rennstall aus Milton Keynes raus, wenn die Resultate auf der Strecke nicht mehr stimmen. Was sie Stand Bahrain auch nicht mehr tun.


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Nun hat bekanntlich auch Aston Martins finanzstarker Oberboss Lawrence Stroll seine Fühler nach Verstappen ausgestreckt, doch es soll noch einen zweiten großen Player auf dem Markt geben: Toto Wolff. Der Mercedes-Teamchef hat in der Vergangenheit kein Geheimnis aus seiner Bewunderung für Verstappen gemacht, vor allem im letzten Sommer, als der Flirt zwischen beiden Parteien im Zuge der Affäre um Red Bulls Christian Horner zeitweise mal ein bisschen heißer wurde.

Brundle warnt wegen Antonelli: "Ihr Mann für die Zukunft"

Kommt es diesen Sommer zur Neuauflage, wenn Verstappen erneut unzufrieden ist, und Wolff - zufällig - zumindest auf dem Papier noch ein offenes Cockpit zu besetzen hat? Denn Russells Problem trägt neben Verstappen gleich noch einen zweiten Namen, findet zumindest Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle:

"Ich denke, wenn Max auf den Markt springt, dann würde ich mir ehrlich gesagt ziemliche Sorgen um George machen - denn Kimi [Antonelli] ist ganz offensichtlich ihr Mann für die Zukunft", erklärt der Sky-Experte mit Blick auf Russells jungen Mercedes-Teamkollegen, der im Alter von gerade einmal 18 Jahren nicht nur einen kometenhaften Aufstieg, sondern auch einen äußerst überzeugenden Einstand in die Formel 1 hingelegt hat.

Antonelli gilt als Wolffs Wunderkind, als sein eigener Verstappen-Klon. Und mal ganz ehrlich, welchen Sinn würde es auch machen, den jungen Italiener erst zum Stammpiloten zu befördern, wenn man ihn dann trotz erfüllter Erwartung und erbrachter Leistung umgehend wieder absägt?

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Russell oder doch Norris: Wer ist aktuell wirklich der beste Brite in der Formel 1? Zoom Download

Für Brundle ist jedenfalls klar, wer bei der Reise nach Jerusalem dann leer ausgeht: "Es sind eine Menge Wenns im Spiel, und George macht für sie als Teamleader einen großartigen Job. Aber Toto hat Max schon einmal verpasst. Ich denke nicht, dass ihm das ein zweiten Mal passiert, wenn er die Chance bekommen sollte", warnt der Brite und malt vorsorglich schon mal den Teufel an die Wand.

Ein entscheidendes Stichwort nennt er dabei allerdings auch, nämlich den großartigen Job, den Russell bei Mercedes im Moment abliefert. Und genau der ist tatsächlich sein großer - und vielleicht einziger - Trumpf im Poker um das begehrte Silberpfeil-Cockpit.

Russell muss liefern - und ist in der Form seines Lebens

In drei der ersten vier Saisonrennen fuhr Russell aufs Podium, Wolff selbst kommt deshalb schon seit Saisonbeginn kaum noch raus aus dem Schwärmen über seinen Schützling, den er "auf jeden Fall" unter die Top-3-Piloten im aktuellen Fahrerfeld zählt.

In Bahrain bekommt auch der neutrale Zuschauer eine Ahnung davon, warum dem so ist: Trotz gravierender elektronischer Probleme an seinem Auto bringt Russell Rang zwei ins Ziel, erwehrt sich dabei in den Schlussrunden noch erfolgreich der Attacken von Lando Norris im deutlich schnelleren McLaren. Und unterstreicht damit, wer der wahre Anwärter auf die Thronfolge Hamiltons in Großbritannien ist.

Schließlich macht Russell, der zuletzt extrem an seiner Konstanz gearbeitet hat, anno 2025 unter Druck genau die vielen kleinen Fehler nicht mehr, die Norris nach wie vor begeht - siehe Samstag und Sonntag in Bahrain.

Seinen Landsmann ärgert der Mercedes-Pilot aber nicht nur auf der Strecke, sondern auch noch daneben: Im "Cooldown Room" hinter dem Podium knipst Russell einen nur noch leicht bekleideten Norris, der sich vor der Pokalzeremonie gerade einiger Schichten seiner feuerfesten Unterwäsche entledigt - und postet das Bild anschließend direkt auf Instagram, worüber Norris in der Pressekonferenz wenig später nur bedingt lachen kann.

Ein Lausbubenstreich zwischen den beiden Kumpels, wird doch auch Russell von seinen Fahrerkollegen nicht selten damit aufgezogen, dass er sich gerne mal mit freiem Oberkörper in den Sozialen Medien präsentiert. Wenngleich mit Blick in die Zukunft die Frage offenbleibt, ob es ihm in wenigen Monaten im Vertragspoker ähnlich gehen könnte wie Norris - und er plötzlich blank dasteht?

Mein Gefühl sagt mir: So lange Russell so weiterfährt wie bisher in diesem Jahr, kann er beruhigt schlafen...

Euer Frederik Hackbarth

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