• 18. Oktober 2024 · 13:52 Uhr

Nebenjob Mitbesitzer: Gasly lebt seine Fußball-Leidenschaft

Pierre Gasly ist Miteigentümer des französischen Fußball-Drittligisten FC Versailles - Als Kind träumte der Alpine-Pilot davon, Profifußballer zu werden

(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly hat es bis in die Formel 1 geschafft und ist damit einer der wenigen Profisportler auf diesem Planeten. Als Kind träumte der Franzose davon, eines Tages Fußballprofi bei Paris Saint-Germain zu werden. Heute ziert die Nummer 10 das Auto des 28-Jährigen, die Rückennummer des französischen Nationalhelden Zinedine Zidane. Im März 2024 kaufte er Anteile am Drittligisten FC Versailles, um seiner Leidenschaft nachzugehen.

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Pierre Gasly hat dem Fußball nie den Rücken gekehrt Zoom Download

Im Fahrerlager trägt Gasly gerne die Trikots seiner Lieblingsmannschaften und -spieler. Bei Alpine organisiert er auch interne Spiele mit der Belegschaft. Fußball ist dem Youngster also sehr wichtig, und so war es für ihn ein logischer Schritt, sein hart verdientes Geld in einen semiprofessionellen Verein in seiner Heimat zu investieren. Im Alter von fünf Jahren begann Gasly mit dem Fußballspielen, entschied sich dann aber für den Kartsport und eine Karriere im Motorsport.

"Aufgrund meiner Leidenschaft wollte ich immer im Sport involviert sein", sagt Gasly gegenüber Motorsport.com über seine Beteiligung am Drittligisten. "Ich wusste, dass es nicht als Spieler sein würde, deshalb hatte ich immer im Hinterkopf, zu investieren, wenn sich eine attraktive Gelegenheit ergibt."

Fußball seine große Leidenschaft

Der FC Versailles trat an den Formel-1-Piloten heran und überzeugte ihn schließlich von dem Projekt. Nun will Gasly mit seinem Team Erfolge feiern und vielleicht eines Tages sogar in der ersten Liga spielen.

"Ich habe es immer geliebt", sagt Gasly mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ich träume immer noch davon. Es ist der Sport an sich, aber auch die Zeit, die ich mit meinem Team verbracht habe. Ich liebe die ganze Atmosphäre und mochte die Reisen in andere Städte, um mich mit anderen Teams zu messen. Ich genoss jeden einzelnen Moment."

Deshalb hat Gasly auch schon Pläne, sollte er eines Tages den Helm an den Nagel hängen. Dann will er sich einer Altherrenmannschaft anschließen, wie es in Deutschland heißen würde. "Das ist wirklich eine große Leidenschaft von mir." Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, Gasly bei großen internationalen Vereins- oder Länderspielen im Stadion anzutreffen, wenn er Zeit hat, sich ein Spiel vor Ort anzuschauen.

Gasly musste sich entscheiden

Als Kind hatte Gasly sogar die Chance, sich im Fußball einen Namen zu machen. Ob es für eine Profikarriere gereicht hätte, weiß niemand, aber talentiert war der junge Franzose auf jeden Fall. Das ging sogar so weit, dass er in französische Fußballakademien eingeladen wurde. Als Flügelspieler musste Gasly viel Kondition mitbringen und spielte bis zu seinem elften Lebensjahr aktiv Fußball. Diese Kondition hilft ihm noch heute, in der Formel 1 bei harten Rennen durchzuhalten.

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Pierre Gasly hat mit seinem Club große Pläne Zoom Download

Lange Zeit spielte er parallel Fußball und fuhr Kart. Mit sechs Jahren saß er zum ersten Mal in einem Rennfahrzeug. Als Überflieger in der Schule hätte er eine Klasse überspringen dürfen, doch seine Eltern lehnten ab. Er sollte eine unbeschwerte Kindheit haben und seinen Hobbys nachgehen können. Statt zu büffeln, konnte Gasly also Sport treiben - Fußball und Motorsport. Da er das normale Schulpensum absolvierte, hatte er keine Probleme, seine guten Noten zu halten.

Als er neun Jahre alt war, fuhr er seine ersten wichtigen Rennen, und es wurde schwieriger, Rennsport und Fußball unter einen Hut zu bringen. "Mit zehn oder elf Jahren habe ich die ersten Trainingseinheiten verpasst", erinnert sich Gasly. "Wegen der Rennen konnte ich auch nicht an allen Spielen teilnehmen. Mein Trainer war nicht glücklich darüber, dass ich mich mehr auf den Kartsport konzentrierte."

Der entscheidende Schritt in den Rennsport

Die Strafe folgte prompt: Gasly sollte in die zweite Mannschaft versetzt werden, doch der junge Franzose ließ das nicht mit sich machen: Er beendete seine Karriere und konzentrierte sich voll und ganz auf den Rennsport. Die wohl richtige Entscheidung, denn heute fährt er in der wichtigsten Motorsport-Weltmeisterschaft. "Ich musste mich entscheiden, aber innerlich hatte ich mich schon entschieden", erinnert er sich. "Meine Leidenschaft für den Kart- und Rennsport war etwas größer."

Gasly analysierte auch: "Im Kart war ich besser als im Fußball, ich habe mehr Pokale gewonnen." Irgendwann musste er sich auf einen Weg konzentrieren, denn Rennsport und Fußball auf höchstem Niveau parallel zu betreiben, war nicht möglich. Doch seine bewegte Kindheit mit viel Sport verschaffte ihm einen Vorteil, den andere Fahrer vielleicht nicht hatten.

"Die körperliche Fitness, aber auch der Teamgeist", diese Punkte hat Gasly aus dem Fußball mitgenommen. "Im Fußball muss man manchmal etwas mehr tun, um einen Fehler des Mitspielers auszugleichen. Wenn man selbst einen Fehler macht, braucht man die Unterstützung der Mitspieler. Schon als Kind hat man gemerkt, dass man nur erfolgreich sein kann, wenn die Chemie in der Kabine stimmt." In der Formel 1 vergleicht er die Fußball-Kabine mit den Gesprächen mit den Ingenieuren.

Jetzt will er in die erste Liga

Im Fussball spielt das ganze Team eine wichtige Rolle, auch der Rennsport ist ein Mannschaftssport, aber der Fahrer hat sein eigenes Schicksal in der Hand und steht oft alleine im Mittelpunkt. Das ist für Gasly der große Unterschied zwischen den beiden Disziplinen. "Sport im Allgemeinen bringt auch Struktur ins Leben", sagt der Franzose. "Wenn um 6 Uhr Training ist, muss man um 6 Uhr da sein. Neben der Formel 1 wollte ich immer noch etwas anderes in meinem Leben haben, um eine gute Balance zu haben, deshalb unterstütze ich jetzt dieses Projekt [des FC Versailles]."

Wenn Gasly Zeit hat, schaut er sich die Spiele seiner Mannschaft an. "Kurzfristiges Ziel ist es, in die zweite Liga aufzusteigen. Fußball ist ein hartes Geschäft und es gibt Mannschaften mit großen Budgets und Strukturen. Aber wir wollen in die zweite Liga, das ist das Ziel. Mittelfristig wollen wir in die erste Liga aufsteigen", so Gasly über die Ziele seines Vereins.

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