• 28. Juli 2023 · 08:58 Uhr

Nico Hülkenberg: Wechsel zu Red Bull "nicht heiß wie Frittenfett"

Das Interview: Warum Nico Hülkenberg eine Formel-1-Pause eingelegt hat, wie er mit Günther Steiner klarkommt und wie es 2024 mit ihm weitergeht

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg ist, findet zumindest Beat Zehnder, "der schnellste Qualifyer auf eine Runde", den die Formel 1 in den vergangenen Jahren gesehen hat. Ein beeindruckendes Urteil, schließlich hat Zehnder als Teammanager bei Sauber mit Kalibern wie Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Charles Leclerc und Robert Kubica zusammengearbeitet, um nur einige wenige zu nennen.

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Nico Hülkenberg wird auch 2024 für das Haas-Team an den Start gehen Zoom Download

Zehnder war im Mai zu Gast beim virtuellen Stammtisch für Kanalmitglieder auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, und der Schweizer schwärmte dabei in den höchsten Tönen vom "Hülk", wie er ihn nennt. Auf die Frage, ob Hülkenberg der schnellere Qualifyer sei als Leclerc, antwortete er: "Ja. Was Nico rausholen kann, das war ja schon bei uns so, ist außergewöhnlich. Ein Wahnsinnsqualifyer. Sieht man auch heute noch. Extrem schnell."

Doch das sehen die Macher des offiziellen Formel-1-Videospiels F1 23 anders. Bei den Fahrerbewertungen kommt Hülkenberg in der Kategorie "Speed" mit 80 Punkten schlechter weg als sein Teamkollege Kevin Magnussen (82), obwohl er im Qualifyingduell 2023 mit 9:2 in Führung liegt.

Für uns der Einstieg in das Interview, das wir am Rande des Grand Prix von Österreich in Spielberg mit dem Haas-Piloten geführt haben.

Stefan Ehlen: "Nico, hast Du das neue Formel-1-Videospiel F1 23 schon mal gespielt?"

Nico Hülkenberg: "Nein, habe ich nicht."

Ehlen: "Du bist da schlechter bewertet als Kevin Magnussen."

Hülkenberg: "Stimmt. In Barcelona haben wir uns da gegenseitig bewertet und am Ende auch die Karte gesehen."

Ehlen: "Fühlst Du Dich fair bewertet?"

Hülkenberg: "Ich musste schmunzeln."

Ehlen: "Ist das ein Thema unter euch Fahrern? Weil einer eine 80 kriegt und der andere eine 90, aber dein Speed, hey, das kann gar nicht sein?"

Hülkenberg: "Nein. Ehrlich gesagt null. Ich habe keine Ahnung, was die anderen haben oder wie das aussieht. Ich bin nicht so der Gamer. Von daher geht das ein bisschen an mir vorbei. Aber man darf auch nicht immer alles so ernst nehmen in der Spielewelt, oder?"

Sind den Fahrern die Noten wirklich egal?

Christian Nimmervoll: "Ich hatte mal einen Kollegen, der hat Fußball gemacht. Der hat mir erzählt, die Fußballer behaupten auch immer, die scheren sich nicht um die Bewertungen, aber wenn sie in der Kabine sitzen, haben sie alle den kicker in der Hand und unterhalten sich drüber."

Hülkenberg: "Gut, aber Fußball ist anders. Das ist ein Mannschaftssport, die sind in einer Kabine."

"Wir sehen uns ja so selten als Fahrer. Und wenn, dann sind's mal zwei Minuten vor dem Fahrerbriefing und du hast kaum Zeit, mit den anderen zu schnacken. Andere machen das vielleicht. Aber bei mir ist das nicht so ein Thema."

Ehlen: "Und wie ist es mit Statistiken? Viele Fahrer sagen, das interessiert sie nicht. Aber zu Hause sitzen sie dann doch da und sehen, da ist jetzt eine schnellste Runde mehr. Will man das insgeheim doch wissen?"

Hülkenberg: "Auch das ist natürlich sehr individuell, sehr persönlich. Jeder ist anders. Ich habe eh nicht so viele Statistiken. Ich habe schon, aber ich befasse mich lieber mit der Gegenwart."

Nimmervoll: "Bei uns gibt's am Montag immer Fahrernoten. Schaust Du Dir die an, und fühlst Du Dich dann manchmal ungerecht benotet?"

Hülkenberg: "Ganz selten. Also nur, wenn es durch Zufall passiert, dass ich das sehe. Wenn ich mal auf eine Seite klicke und das ist irgendwie direkt oben und fängt meine Aufmerksamkeit. Aber es ist nichts, wo ich aktiv nach jedem Wochenende hingehe und gucke, wie mich die jetzt wieder bewertet haben."

Nimmervoll: "Denkst Du Dir dann manchmal, dass die doch keine Ahnung haben, weil Du zum Beispiel ein Problem mit dem Reifendruck hattest, von dem die ja nichts wissen können?"

Hülkenberg: "Jeder Fahrer und jedes Team hat eine eigene Story übers Wochenende. Was ist passiert? Das sind so Kleinigkeiten und Nuancen. Als Journalist kann man gar nicht alles wissen und mitkriegen, denn da passiert so viel hinter den Kulissen, und auch so schnell. Also nein, da bin ich entspannt. Das müsst ihr objektiv beurteilen."

Steiner: Hülkenberg der beste Haas-Qualifyer

Oder Günther Steiner, Hülkenbergs aktueller Teamchef in der Formel 1. Auch Steiner bestätigt, dass der 35-jährige Deutsche der beste Qualifyer ist, der je bei Haas unter Vertrag stand: "Ja, würde ich schon sagen", antwortet Steiner. "Er kriegt die Runde zusammen. Manchmal aus dem Nichts."

Zehnder sei "schon viel länger in der Formel 1 dabei als ich", sagt Steiner, "also respektiere ich seine Einschätzung. Nico ist ein sehr guter Qualifyer, wie wir dieses Jahr sehen. Er ist immer wieder in Q3 eingezogen. Ist er der beste Qualifyer der Welt? Das weiß ich nicht."

Zehnders Aussage am virtuellen Stammtisch hat sich inzwischen im Fahrerlager rumgesprochen. Auch Hülkenberg bestätigt, schon "davon gehört" zu haben. Er wirkt davon geschmeichelt. Zurecht.

Nimmervoll: "Das ist insofern bemerkenswert, als Beat Zehnder auch mit Fahrern wie Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Felipe Massa gearbeitet hat, um nur ein paar zu nennen. Hast Du da eine besondere Gabe, und wenn ja: Warum?"

Hülkenberg: "Ich glaube schon, dass Quali eine Stärke von mir ist. Weil es ... Es ist einfach natürlich. Es taugt mir einfach. Schnellere Autos als im Qualitrimm gibt es nicht. Das ist das Maximum, das Nonplusultra, was es heute in der Welt gibt."

"Das am Limit zu fahren, zu kämpfen mit dir selbst, mit dem Auto, versuchen alles rauszuquetschen, jedes Mal mit neuen Reifen, nur um schneller und schneller zu werden, das hat eine eigene Dynamik, eine eigene Faszination. Und natürlich musst du auf Knopfdruck leisten und die Runden produzieren. Und irgendwie taugt mir das, macht mir Spaß und es ist so eine Thrillersituation. Es ist einfach cool."

So gut im Qualifying: Woran liegt's?

Ehlen: "Deine Qualibilanz spricht für Dich. Liegt das auch daran, dass Du die Reifen besser in Schuss kriegst als andere Fahrer?"

Hülkenberg: "Besser in Schuss weiß ich nicht, aber ich glaube, dass ich relativ gut drin bin, den Reifen einfach zu spüren und zu fühlen. Wo ist das Limit, wo ist der Grip, wo kann ich bremsen? Wie viel Grip kann ich mit in die Kurve reinnehmen? Das ist ja das Thema beim neuen Reifen. Und wenn sich die Strecke dann verbessert während eines Qualis, dass man einfach das alles einkalkuliert, mitnimmt und verbaut."

Ehlen: "Besonders bei nasser Strecke oder Mischbedingungen haben wir von Dir schon ein paar Klassiker gesehen."

Hülkenberg: "Für mich ist es kein Problem, Temperatur in den Reifen zu kriegen. Das ist mir noch nie schwergefallen. Fahrer und Teams, die sagen, sie bekommen keine Temperatur rein, habe ich noch nie verstanden."

Ehlen: "Bist Du einer, der die Reifen stärker belastet als andere?"

Hülkenberg: "Ich kann das. In gewissen Situationen kann ich das abrufen und mach das. Aber man kann das nicht auf Dauer machen. Du musst als Fahrer unheimlich universell sein, und oft musst du den Reifen auch streicheln und verwalten. Das geht nicht nur mit Hauruck."

"Am Anfang der Saison hat man ein paar Rennen, wo man ziemlich gut durchpushen konnte. Diese ganzen Einstopprennen in Dschidda, Australien. Aber die letzten paar Rennen jetzt sind wieder mehr Richtung zwei, drei Stopps, wo du als Fahrer natürlich eine ganz andere Software verwendest zwischen Quali und Rennen. Das sind komplett zwei verschiedene Paar Schuhe."

Nimmervoll: "Rasch Energie in den Reifen zu bekommen, kann etwa bei Regen oder im Qualifying eine Stärke sein. Aber Kevin Magnussen ist in den Rennen meistens näher dran. Hast Du da ein Defizit, gemessen an Deiner Stärke im Qualifying?"

Hülkenberg: "Das war was, woran ich mehr arbeiten musste. Speziell in der Vergangenheit."

"Aber da gehen wir jetzt eine ganze Weile zurück, mit 'Checo' Perez damals bei Force India, der bekanntlich ein Reifenflüsterer ist und war. Von dem habe ich mir sehr viel abgeguckt, sehr viel gelernt. Das war sicher was, wo ich mich verbessern musste und auch habe."

"Aber mittlerweile bin ich da auch sehr gut vorangekommen auf der Seite, bin gewachsen, habe viel gelernt. Es ist gut. Irgendwann, wenn der Reifen halt ist, wie er ist ... Im Rennen ist die physische Grenze manchmal ein Ticken tiefer. Und du kannst natürlich nur mit dem arbeiten, was du hast."

Der große Traum vom WM-Titel

Nimmervoll: "Deine Chancen, Formel-1-Weltmeister zu werden, sind realistisch betrachtet gering. Musst Du dich damit arrangieren, oder ist es wichtig, den Traum am Leben zu halten, damit man den Biss nicht verliert?"

Hülkenberg: "Man muss einfach realistisch sein. Dieser Traum, Weltmeister zu werden, natürlich, den hat man, wenn man anfängt als Rookie. Da ist der natürlich präsent. Das ist das große Ziel."

"Aber in meiner Situation weiß ich die Dinge einzuschätzen und ich weiß auch, dass das in weiter Ferne ist - und wahrscheinlich nicht realistisch. Von daher setzt man sich andere Ziele, definiert Erfolg anders. Aber das heißt nicht, dass man dann psychologisch irgendwie nachgibt oder aufgibt."

"Aber man muss natürlich aufpassen. Denn wenn man immer dieses Ziel hat und man kommt aber nicht hin und es ist auch aussichtslos, das frustriert einen ja. Von daher muss man sich irgendwann mal schon sortieren und die Dinge in den richtigen Kontext bringen, damit man mental in guter Verfassung bleibt."


Was ist in den Rennen los, Nico Hülkenberg?

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Interview: Warum Nico Hülkenberg, allen Unkenrufen über Günther Steiner zum Trotz, ein top menschliches Verhältnis zum Teamchef hat. Weitere Formel-1-Videos

Nimmervoll: "Ich vermute, der 20-jährige Nico Hülkenberg ist abends ganz oft ins Bett gegangen und hat sich vorgestellt, wie er bei der FIA-Gala den WM-Pokal erhält. Und heute machst Du das wahrscheinlich weniger, oder?"

Hülkenberg: "Natürlich. Dinge ändern sich. Wir sind jetzt 15 Jahre weiter. Mit 20 war ich noch gar nicht in der Formel 1. Das war zwei Jahre später."

"Aber natürlich ist das jetzt eine andere Dynamik. Nach der Pause ist das jetzt der zweite Teil, die Zugabe sozusagen. Ich bin hier bei einem kleinen Privatteam, wo die Ziele und Erwartungen andere sind. Aber ich habe trotzdem sehr, sehr viel Spaß und Freude dran. Vielleicht mehr denn je. Ich gehe einfach mit der Aufgabe und mit meinem Gefühl."

Wie war das damals, mit Ferrari und Red Bull?

Nimmervoll: "Du warst ein paar Mal knapp dran. Es hat Gespräche mit Ferrari gegeben, und zuletzt 2020 mit Red Bull. Wie war das, als Helmut Marko angerufen und abgesagt hat?"

Hülkenberg: "Ich weiß das gar nicht mehr so genau. Es gab im Sommer 2020 ein bisschen Anbahnung, aber das war nicht heiß wie Frittenfett, hatte ich das Gefühl. Und als 'Checo' dann am Saisonende anfing, richtig zu performen und zu gewinnen, wurde der Kontakt mit Helmut immer leiser."

"Ich glaube, Helmut ist nicht so einer, der dann sagt: 'So und Schluss!' Sondern wenn der Kontakt weg ist, dann spricht das für sich selbst. Wenn er sich nicht mehr meldet, weiß man schon, dass nichts mehr läuft."

Nimmervoll: "Aber es gab das Telefonat?"

Hülkenberg: "Es gab Telefonate. Aber Telefonate sind kein konkreter Vertragsentwurf."

Ende 2019: Bewusste Entscheidung für eine Pause

Nimmervoll: "Du hast vorhin mal das Wort 'Zugabe' verwendet. Warst Du mit dem Thema Formel 1 gedanklich schon durch?"

Hülkenberg: "Ich von meiner Seite nicht. Aber 2019 habe ich schon bewusst die Entscheidung getroffen, dass ich jetzt mal irgendwie ein bisschen Abstand brauche. 'Irgendwie fühle ich mich hier gerade nicht mehr so gut und so wohl.'"

"Die Formel 1 ist ein Sport und eine Industrie. Wenn du mental nicht gut drauf bist und verkrampfst, dann geht gar nichts mehr, dann ist zu. Du musst es fühlen, du musst es spüren und die Dinge irgendwie mit Leichtigkeit angehen. Und das ist mir damals so ein bisschen verloren gegangen aus diversen Gründen."

"Ich wollte jetzt nicht auf Teufel komm raus und auf Zwang irgendwo irgendwie weitermachen. Und von daher habe ich dann auch Ende 2019 für mich gesagt: 'Ich nehme mal eine Auszeit.' Wohl wissend, es gibt ein Risiko, dass ein Comeback sehr, sehr schwierig oder vielleicht gar nicht möglich ist. Aber ja, damals war das die Entscheidung, und das war auch die richtige im Nachhinein. Und es hat nochmal funktioniert."

Leben und leben lassen: Sechs, sieben Kilo zugenommen

Nimmervoll: "Kurz bevor Du zurückgekommen bist, saß ich bei einem Teamchef und wir haben über Dich gesprochen. Und er meinte dann: 'Ey, der 'Hülki' kommt doch nicht zurück, der hat mindestens sechs, sieben Kilo zugenommen.' Hast Du?"

Hülkenberg: "Ja klar, habe ich in den Jahren natürlich. 2019 waren es knapp zehn Jahre Formel 1, plus die ganze Juniorzeit und Kartzeit."

"Klar ist das noch kein Job, aber als Kartfahrer lebst du ja auch. Es geht da um alles. Du kämpfst, du investierst Zeit, Energie. Es ist dein Leben, und du lebst für deinen Traum. Und dann war ich das erste Mal quasi aus diesem Hamsterrad raus und hatte nicht mehr diesen Leistungsdruck. Die Erwartungen waren weg. Das war mal schön, das normale Leben wahrzunehmen oder zu erleben."

"Ich war eigentlich immer gut drauf, weil es eben keine schlechten Wochenenden und keine schlechten Tage mehr gab. Das war mal eine interessante Erfahrung. Klar, ich konnte mehr essen, mehr trinken, und mit 1,85 musste ich immer quasi an meinem Existenzminimum sein, was auch natürlich ein Opfer ist. Man muss etwas opfern, ein bisschen Lebensqualität hergeben, damit ich am Kampfgewicht und konkurrenzfähig bin."

Nimmervoll: "Was ist denn das Kampfgewicht bei Dir aktuell?"

Hülkenberg: "79 mit allem Pipapo, mit Helm und Anzug und allem. Und klar habe ich dann auch mal das Leben genossen. 2020 war ich eh raus, hatte keine Verpflichtungen. Dann kamen die COVID-Rennen. Und 2021 und 2022 war ich auch Ersatzfahrer, habe aber trotzdem das Leben mehr genossen, als wenn ich jetzt voll aktiv gewesen wäre."

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Nico Hülkenberg im Gespräch mit Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen Zoom Download

Ehlen: "Ich glaube, Flavio Briatore war es, der nach einer selbst entschiedenen Auszeit gesagt hat, er habe sich mal entgiften müssen von der Formel 1. Hast Du das ähnlich empfunden?"

Hülkenberg: "Genau."

Ehlen: "Weil das ist ja doch ein hoher Druck, und Politik im Spiel."

Hülkenberg: "Das ist eine gute Bezeichnung. Ich kannte ja eigentlich in meinem Leben als junger Mann immer nur den Formel-1-Paddock, davor GP2, Formel 3. Ich glaube, ich brauchte einfach diese Auszeit, um alles zu verdauen, zu verarbeiten und die Wertschätzung auch wieder zu gewinnen. Es war einfach so ein Punkt erreicht, wo mal ein Cut kommen musste."

Hülkenbergs Rolle als Experte bei ServusTV

Nimmervoll: "Ganz losgelassen hast Du ja eh nicht, denn du warst Experte für ServusTV. Ihr wart zwar, glaube ich, nicht immer vor Ort, sondern habt es manchmal in Salzburg gemacht, oder?"

Hülkenberg: "Meistens. Was gut so war, weil ich immer vor Ort nicht so präferiert hätte."

Nimmervoll: "Ist Dir das schwergefallen? Denn Du musst ja dann plötzlich über Kollegen, mit denen Du vorher noch im Fahrerbriefing sitzt, urteilen, und wirst auch danach gefragt."

Hülkenberg: "Nein, das fiel mir überhaupt nicht schwer, ehrlich gesagt. Wir machen Berichterstattung, und ich gebe da als Experte und aus meiner Fahrersicht meine Meinung darüber, was vorgefallen ist. Und ich glaube, ich habe nie jemanden an den Pranger gestellt."

"Aber wenn ein Fehler gemacht wird und einer fährt hinten rein, dann ist es so. Das ist ein Fakt, da braucht man nicht drumherum reden. Aber ich glaube, da bin ich ein Mann klarer Worte und habe überhaupt keine Probleme gehabt."

Ist Günther Steiner wirklich so ein schwieriger Chef?

Nimmervoll: "Du bist zurückgekommen zu Haas, einem Team, das in Deutschland mit den großen Medien wie der Bild und Sky ein wenig vergiftet war durch die ganzen Geschichten mit Günther Steiner und Mick Schumacher. Wie kommst Du mit Günther klar?"

Hülkenberg: "Sehr gut."

Nimmervoll: "Hast Du das Gefühl, dass er manchmal Dinge sagt, die ein Nico Hülkenberg vielleicht verträgt, aber wo es vielleicht besser wäre, wenn man es nicht in einem Interview sagen würde?"

Hülkenberg: "Glaube ich nicht. Günther ist ziemlich klar strukturiert, er ist sehr geradeaus. Er sagt dir, was er denkt und woran du bist. Also gibt es eine ziemlich gerade Kommunikation und eine sehr direkte, was ich persönlich sehr gut finde und sehr schätze. Das habe ich nicht immer so erlebt mit Teamchefs."

"Er ist Südtiroler, da ist natürlich auch Schmäh dabei, und der nimmt dich auch gerne mal auf die Schippe. Aber das mache ich gegenseitig genauso. Ich glaube, das ist dann eher eine Charakterfrage, ob man das mag oder nicht mag. Aber bisher ist die Zusammenarbeit sehr, sehr positiv, effizient und gut."

Nimmervoll: "Findest Du, dass Günther manchmal ein bisschen Unrecht getan wurde, wenn er von den Medien so hart angegangen wurde?"

Hülkenberg: "Ehrlich gesagt kenne ich diese ganzen Geschichten nicht, was er jetzt gesagt hat oder wie er angegangen wurde. Von daher kann ich Dir gar nicht so viel sagen."

Eins kann man jetzt schon sagen: Hülkenberg und Haas, das wird 2024 weitergehen. Hülkenberg hat bei seinem Comeback laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Das bestätigt er indirekt, wenn er auf die Frage nach seiner Vertragsverlängerung antwortet: "Vielleicht gibt es ja gar keinen Deal, der gemacht werden muss? Vielleicht ist der Deal schon geregelt?"

Und er wirkt mit sich im Reinen, wenn er sagt: "Ich habe Spaß. Das Team ist auch gut aufgestellt. Es gibt keinen Grund zu denken, dass diese Beziehung nicht weitergehen sollte."

Und wer weiß: Vielleicht klappt's ja doch noch mit dem ersten Podium in der Formel 1 ...

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