Interview: Wie Oscar Piastri sein bisheriges Formel-1-Debüt bewertet
McLaren-Fahrer Oscar Piastri im Interview: Wie er seine eigene Leistung in der Formel 1 einschätzt, wobei ihm Mark Webber hilft und was er McLaren noch zutraut
(Motorsport-Total.com) - Das schwierige erste Jahr in der Formel 1 ist das, was Oscar Piastri in der Saison 2023 bei McLaren durchmacht. Darüber spricht der australische Rennfahrer im Interview genauso wie über seinen Manager Mark Webber und dessen Ratschläge oder die Form von McLaren und das Potenzial des Traditionsteams. Und gleich zu Beginn des Mediengesprächs trifft Piastri eine interessante Selbsteinschätzung ...
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McLaren-Fahrer Oscar Piastri im Porträt in der Formel-1-Saison 2023 Zoom Download
Frage: "Oscar, du hast jetzt einige Grands Prix hinter dir, einen davon bei nassen Bedingungen. Auf einer Skala von eins bis zehn - 10 bedeutet, dass du dich komplett eingelebt hast - wie bewertest du selbst diese ersten Rennen?"
Oscar Piastri: "Es ist immer schwer, eine Zahl zu nennen, aber ich würde sagen, dass ich mit einer Sieben zufrieden bin. Mit den meisten Dingen war ich bisher recht zufrieden."
"Ich hatte bisher nur noch nicht viele normale Rennen. Monaco war wahrscheinlich das normalste, auch wenn es im Regen ziemlich verrückt war. Aber in Bahrain schied ich nach 15 Runden aus, in Saudi-Arabien hatte ich einen Schaden, dann war Melbourne mein Heimrennen, und wir hatten roten Flaggen. In Baku hatte ich eine Lebensmittelvergiftung, und in Miami hatten wir das Problem mit dem Bremskabel."
"Es ist also eine Menge passiert in den Rennen für mich. Es ist ein bisschen schwierig, das zu beurteilen, aber ich denke, die Pace war im Allgemeinen recht gut. Ich habe das Gefühl, dass ich jedes Wochenende näher an die Spitze herankomme, und ich habe das Gefühl, dass es definitiv aufwärts geht."
So anders ist die Formel 1 als die Formel 2
Frage: "Wenn man dich mit den anderen Neulingen vergleicht, scheinst du den Übergang von der Formel 2 zur Formel 1 recht gut zu meistern. Gib uns einen kleinen Einblick: Wie schwierig ist das? George Russell meint, dass die Leute das immer unterschätzen, vor allem den Aspekt mit den Daten."
Piastri: "Ja, in dieser Hinsicht gibt es definitiv eine Menge Unterschiede. In der Formel 2 haben wir die Daten nach der Sitzung, aber wir haben keine Onboard-Kameras, die wir uns ansehen können."
"In der Formel 1 kann man sich die Onboard-Kamera jeder einzelnen Runde jedes einzelnen Fahrers ansehen, wenn man will. Es stehen also viel mehr Informationen zur Verfügung. Außerdem hat das Team viel mehr Sensoren am Auto, viel mehr Ingenieure und generell viel mehr Leute, mit denen man arbeiten kann, was man als Außenstehender wohl nicht so sehr zu schätzen weiß."
"Die Anzahl der Ingenieure, die ich jetzt habe, ist wahrscheinlich so groß wie die Anzahl der Leute, die ich insgesamt in meinem Formel-2-Team hatte. Das bedeutet, dass man einiges lernen muss und natürlich viele verschiedene Aspekte des Autos und der Rennen selbst."
"Die Rennen sind doppelt so lang, und in meinem Jahr in der Formel 2 hatten wir drei Rennen an einem Wochenende, sodass man drei Gelegenheiten hatte, Punkte zu sammeln. Hier hat man nur eine. Wenn man beim Start einen Fehler macht, hat man das ganze Wochenende massiv beeinträchtigt."
"Ja, es ist also ein ganz anderes Wochenende. Allerdings hat man auch viel mehr Training. Dieser Aspekt ist tatsächlich schöner, aber es gibt definitiv eine Menge Unterschiede."
Wie sehr das Jahr "Pause" sich jetzt auswirkt für Piastri
Frage: "Eine Nachfrage dazu: Natürlich wolltest du 2022 nicht ohne Renncockpit verbringen. Aber hat das Jahr Pause vielleicht sogar geholfen, dass du dich besser auf die Formel 1 vorbereiten konntest? Oder glaubst du, du hättest die gleichen Leistungen erbracht, wenn du direkt nach dem Formel-2-Titelkampf in die Formel 1 aufgestiegen wärst?"
Piastri: "Ich denke, es wäre in mancher Hinsicht etwas anders gewesen. Wenn ich in diesem Jahr antrete, weiß ich erstens, wie sehr ich das Autofahren mag! Aber auch im vergangenen Jahr habe ich versucht, mich auf die äußeren Dinge zu konzentrieren, auf alles, was nicht mit dem Fahren zu tun hat, also auf den Wochenend-Plan, auf die Verpflichtungen gegenüber den Partnern und darauf, mehr mit den Medien zu sprechen."
"In der Formel 2 haben wir mehr oder weniger mit den Medien gesprochen, wenn es richtig gut lief, also war es recht einfach. Hier spricht man mit den Medien in guten und schlechten Zeiten oder wenn nichts passiert. Auf diesen Aspekt habe ich mich also vergangenes Jahr sehr konzentriert, um mich an das Leben eines Formel-1-Fahrers zu gewöhnen."
"In diesem Jahr habe ich das Gefühl, dass dieser Aspekt viel normaler ist, und ich konzentriere mich einfach wieder auf das Fahren, das mir am meisten Spaß macht. Es ist also einfach, nun ja, es ist nicht einfach, aber es ist der Teil des Wochenendes, der am meisten Spaß macht und auf den ich mich natürlich am meisten freue. Ich denke also, dass ich in dieser Hinsicht jetzt besser vorbereitet bin."
"Aber wenn ich direkt von der Formel 2 in die Formel 1 gekommen wäre, dann wäre die Entrostung, weil ich ein Jahr lang nicht gefahren bin, die Rennstarts zum Beispiel, wahrscheinlich etwas einfacher gewesen. Die Autos sind allerdings immer noch sehr unterschiedlich. Die Fahrer in der Formel 1 sind die besten der Welt, also denke ich, dass es auf jeden Fall ein Sprung gewesen wäre."
"Also ja, ein Jahr Pause hat die Sache ein bisschen schwieriger gemacht. Manche Dinge sind einfacher, manche schwieriger."
Wo sich Piastri noch steigern kann und muss
Frage: "Wie ist das Feedback deiner Ingenieure? Sind sie mit der Art und Weise, wie du die Dinge angehst, zufrieden? Wo musst du dich verbessern?"
Piastri: "Ich glaube, sie sind im Allgemeinen recht zufrieden mit mir, oder ich hoffe es zumindest. Ich glaube, es hat wirklich gut funktioniert bisher. Man ist sehr geduldig mit mir, was ich sehr zu schätzen weiß, da ich erstens ein Formel-1-Neuling bin und zweitens ein Jahr lang nicht gefahren bin."
"Wir sind immer bestrebt, das Beste aus mir und dem Auto herauszuholen. Da wir jetzt mehr und mehr Rennen bestreiten, können wir immer besser verschiedene Set-up-Optionen ausprobieren und auch einige Dinge härter angehen. Ich habe das Gefühl, dass wir gut arbeiten, und für mich selbst bin ich immer der härteste Richter, wie wir alle in der Formel 1. Ich will immer besser und besser werden."
"Manchmal sind die Ingenieure sehr hilfreich, wenn sie mich daran erinnern, dass ich erst sechs Rennen bestritten habe und die Formel 1 noch recht neu für mich ist, sodass sie einen sehr guten und beruhigenden Einfluss haben. Gleichzeitig drängen wir darauf, das Beste aus der Sache herauszuholen."
Frage: "Gibt es etwas Bestimmtes, woran du arbeitest, um besser zu werden? Das Hauptaugenmerk im Moment?"
Piastri: "Ich denke, im Moment geht es einfach darum, an den Rennwochenenden ein bisschen schneller zu werden. Wenn es zum Qualifying kommt, vor allem bei den jüngsten Rennen, war die Leistung ziemlich vergleichbar mit Lando [Norris]."
"Aber in Monaco zum Beispiel fehlten mir während des gesamten Trainings sechs oder sieben Zehntel. Wenn man mit einem solchen Rückstand ins Qualifying geht, ist das nicht gerade gut für das Selbstvertrauen. Und auch wenn man versucht, die Zeit zu finden, finden andere in einigen Kurven ein paar Kleinigkeiten, und am Ende muss man ziemlich viel Zeit finden, was manchmal gar nicht so einfach ist."
"Ich denke also, wenn ich diese Phase am Wochenende früher erreichen kann, wird es für mich etwas einfacher. Ich werde es auch den Ingenieuren etwas leichter machen, die versuchen, das Auto einzustellen, denn ich versuche, einen Großteil der Zeit zu finden, und sie versuchen, die Zeit zu finden. Das ist im Moment wahrscheinlich mein größter Fokus."
Braucht es den ersten Unfall, um ans Limit zu gelangen?
Frage: "Viele Fahrer müssen einen Unfall bauen, um das Limit zu finden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich schon in den Junior-Kategorien habe verunfallen sehen. In der Formel 1 bist du jedenfalls noch nicht gecrasht. Wie findest du das Limit, ohne es zu überschreiten?"
Piastri: "Um auf das zurückzukommen, was ich gerade gesagt habe: Es ist in gewisser Weise sehr hilfreich, sich im Laufe des Wochenendes langsam zu steigern. Ich möchte es nur ein bisschen schneller machen, damit ich im Qualifying nicht diesen großen Sprung machen muss."
"Aber ich denke, dass es generell hilfreich ist, vor allem auf Strecken wie Saudi-Arabien, Baku und Monaco, auf denen wir schon waren, sich über das Wochenende zu steigern, weil man das Limit zum richtigen Zeitpunkt findet und es nicht überschreitet. Und ich denke, das ist etwas, was ich in meiner ganzen Karriere versucht habe."
"In den Rennen versuche ich an einigen Stellen recht vernünftig zu sein, vielleicht sogar manchmal ein bisschen zu vorsichtig. In mancher Hinsicht kann ich also etwas aggressiver sein, aber natürlich bin ich neu in der Formel 1 und versuche, so viel wie möglich zu lernen."
"Es gab definitiv einige knappe Szenen und einige haarige Momente, aber nein, bisher gab es noch keine Unfälle. Das wird eines Tages passieren, aber im Moment versuche ich einfach, mich langsam heranzutasten und meine Zeit auf der Strecke zu maximieren."
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Frage: "Kannst du dich überhaupt an deinen letzten Unfall erinnern?"
Piastri: "Vielleicht in der Formel Renault. Ich hatte ein paar Dreher in einem Formel-1-Auto, aber das letzte Mal, dass ich eine Mauer getroffen habe oder [im Kiesbett] steckengeblieben bin - das war wahrscheinlich 2019in der Formel Renault. Es ist also schon eine Weile her."
Was ist McLaren mittelfristig zuzutrauen?
Frage: "Du bist ein junges Talent in der Formel 1. Welches Potenzial siehst du auf lange Sicht bei McLaren? Und obwohl der Auftakt in das Jahr 2023 für das Team recht schwierig war, welche Anzeichen stimmen dich zuversichtlich, dass McLaren es langfristig schaffen wird?"
Piastri: "Ich denke, der Start in dieses Jahr war ziemlich schwierig. Aber wir haben eine Menge Veränderungen vorgenommen, die die Leute nicht wirklich sehen, vor allem am Auto, aber auch beim Personal im Team."
"Es gibt im Moment eine Menge neuer Sachen. Der neue Simulator befindet sich gerade in der letzten Korrelationsphase. Der neue Windkanal steht kurz vor der Inbetriebnahme, glaube ich. Das sind also zwei sehr wichtige Punkte."
"Außerdem haben wir eine große Umstrukturierung des Teams vorgenommen, die sich meiner Meinung nach sehr positiv auswirkt. Die Entwicklung und die Motivation aller Mitarbeiter in der Fabrik sind sehr hoch, was sehr erfreulich ist. Und wir haben auch einige gute neue Leute eingestellt. Erst kürzlich kam Rob Marshall von Red Bull, der eine großartige Ergänzung für unser Team ist."
"Ich denke aber auch, dass wir mit der neuen Struktur und dem, was Andrea Stella auf die Beine gestellt hat, die Talente, die wir bereits haben, noch besser nutzen können. Ja, ich habe das Gefühl, dass es im Team viel Positives gibt. Natürlich wollen wir das Auto schneller machen, aber aus operativer Sicht habe ich das Gefühl, dass wir die Wochenenden recht gut meistern."
"Wir müssen nur noch etwas mehr Leistung für das Auto und auch für mich selbst finden. Auch ich lerne noch dazu. Ich denke, dass bei McLaren eine Menge aufregender Dinge passieren. Wir brauchen nur etwas mehr Zeit, um sie zu zeigen."
Trauert Piastri dem vermutlich besseren Auto nach?
Frage: "Du hast bereits gesagt, dass du die Entscheidung, zu McLaren zu gehen, nicht bereust. Was mir in den Nachrichten, die wir bekommen, immer wieder auffällt, ist: Die Leute vergleichen deine Situation bei McLaren mit der bei Alpine und sagen: 'Alpine hätte ihm ein besseres Auto geben können'. Die Entscheidung zwischen Alpine und McLaren war aber sicher keine einfache, oder?"
Piastri: "Es war nie ein direkter Vergleich zwischen Alpine und McLaren. Ich meine, die Details wurden schon oft wiederholt, sodass ich sie nicht weiter ausführen muss. Aber ja, für mich war es nie ein direkter Vergleich zwischen einem Alpine-Cockpit und einem McLaren-Cockpit."
"Letztendlich gab es [bei Alpine] einen Vertrauensbruch und McLaren bot mir eine Chance in der Formel 1. Sie boten mir Sicherheit in der Formel 1, die ich von der Formel 2 bis zum vergangenen Jahr nicht hatte."
"Offensichtlich hatte ich im vergangenen Jahr überhaupt kein Cockpit und es bestand die Möglichkeit, dass das wieder passieren würde. McLaren bot mir sofort eine Chance in der Formel 1, wofür ich sehr dankbar bin. Für mich war es also eine einfache Entscheidung, meine Zukunft bei einem großartigen Team wie McLaren zu sichern."
Was Mark Webber an der Seite von Piastri tut
Frage: "Wie beruhigend ist es für dich, Mark Webber an deiner Seite zu haben? Er kennt die ganze Politik und alles, was vor sich geht."
Piastri: "Ja, Mark war großartig, schon bevor ich in die Formel 1 kam. Er war sehr hilfreich bei meinem Management in der Formel 3 und Formel 2. Vor allem jetzt in der Formel 1 kennt er viele Leute im Fahrerlager und hatte selbst eine erfolgreiche Karriere, sodass er weiß, worauf es aus der Sicht eines Fahrers, aber auch aus der Sicht eines Teams und allem anderen ankommt."
"Er hat bisher großartige Arbeit geleistet. Ich bin sicher, das tut er auch in Zukunft. Es ist wirklich beruhigend, jemanden zu haben, der schon einmal in meiner Position war und mich durch all das führt."
Frage: "Was waren die wichtigsten Lektionen, die er dir bisher beigebracht hat?"
Piastri: "Als ich in die Saison ging, war meine Persönlichkeit ziemlich entspannt, vielleicht manchmal ein bisschen zu entspannt für Marks Geschmack. Aber sein Rat war, die Herausforderung der Formel 1 nicht zu unterschätzen und wie groß der Schritt nach oben ist, nicht nur in Bezug auf die Autos, sondern in Bezug auf alles, die Menge an Menschen, mit denen man interagieren muss, die Verpflichtungen gegenüber den Medien und den Sponsoren. Das ist alles viel intensiver als früher."
"Ich denke, es war gut, dass er mich vor der Saison daran erinnert hat, damit ich nicht schockiert war, als ich hier ankam. Das war wahrscheinlich das Wichtigste, aber er ist auch sehr hilfreich mit kleinen Fahrertipps hier und da und denkt sich manchmal Fragen für die Ingenieure aus, die mir im Moment gar nicht in den Sinn kommen. Er ist also immer noch sehr scharfsinnig, denkt wie ein Rennfahrer und versucht immer, das Beste aus mir herauszuholen."
Ob sich Piastri für einen kommenden Weltmeister hält
Frage: "Du hast dir selbst bisher sieben von zehn Punkten gegeben. Was brauchst du, um in Zukunft eine Zehn zu erreichen? Und wenn du deinen beeindruckenden Lebenslauf bedenkst, kannst du dir vorstellen, eines Tages Weltmeister zu werden?"
Piastri: "Ich denke, eine Zehn zu erreichen, das ist fast unmöglich. Ich glaube, sogar Fernando sagt, dass er wahrscheinlich bei 9,9 ist. Ich weiß also nicht, ob irgendjemand jemals die Zehn erreichen wird, aber ich werde versuchen, mich zu verbessern. Mit zunehmender Erfahrung und mehr Runden wird man immer besser."
"Das ist in allen Nachwuchskategorien gleich: Je mehr Runden man fährt, desto wohler fühlt man sich. In dieser Hinsicht wird es also hoffentlich bald so weit sein."
Frage: "Und Weltmeister werden?"
Piastri: "Darüber denke ich im Moment eigentlich nicht nach. Offensichtlich habe ich erst ein paar Rennen hinter mir. Ich versuche, mich im Moment sehr darauf zu konzentrieren, meine Leistung zu verbessern."
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"Ich denke, dass das Auto eine sehr wichtige Rolle spielt. Man kann der beste Fahrer der Welt sein, aber wenn man nicht das passende Auto dazu hat, wird es leider nichts werden. Das Team arbeitet also sehr hart daran, mir und Lando das zu ermöglichen."
"Aber selbst in den Nachwuchskategorien habe ich eigentlich nie daran gedacht, Meister zu werden. Ich habe immer daran gedacht, wie ich mich hier und jetzt verbessern kann. Wie kann ich schneller werden? Wissen sie, es ist wie mit der Poleposition, einem Rennsieg, ein paar Rennsiegen, und dann fängt man an, an Meisterschaften zu denken."
"Ich denke, wir haben als Team noch einen weiten Weg vor uns, und ich habe als Fahrer sicherlich noch einen weiten Weg vor mir, um dorthin zu gelangen. Aber ja, solange man nicht in der Lage ist, um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen, ist es eigentlich nicht sinnvoll, darüber nachzudenken."
Was zum McLaren-Aufschwung aktuell noch fehlt
Frage: "Um noch einmal auf das Potenzial von McLaren zurückzukommen: Hast du das Gefühl, dass McLaren langfristig das Potenzial hat, so gut zu werden, wie es zuletzt mit Mika Häkkinen und Lewis Hamilton war? Siehst du Anzeichen dafür, oder braucht es dafür eine große Überarbeitung des technischen Reglements?"
Piastri: "Ich denke, wir haben definitiv das Potenzial dazu. Wie lange das dauern wird? Ich bin mir nicht sicher. Es wird natürlich nicht über Nacht geschehen, aber ich habe das Gefühl, dass wir bei McLaren eine Menge guter Dinge tun. Wir haben all diese Veränderungen durchgemacht und die ganze Infrastruktur, die hinzukommt."
"Andrea [Stella], unser Teamchef, war auch schon bei vielen Teams, die Meisterschaften gewonnen haben. Offensichtlich hat er viel Zeit bei Ferrari verbracht, wo er mit Michael Schumacher und Fernando Alonso zusammengearbeitet hat. Er weiß also, worauf es ankommt."
"Und, wissen sie, ich war unglaublich beeindruckt davon, wie er das Team motiviert hat, wie er das Team eingeschätzt hat und wo wir stark und wo wir schwach sind. Und er ist sowohl mir und Lando als auch dem Rest des Teams gegenüber sehr offen, wenn es darum geht, wie wir uns verbessern können."
"In dieser Hinsicht bin ich also sehr zuversichtlich, denn die Kommunikation ist immer sehr gut, und wir haben diese neuen Dinge, die da kommen. Wir stellen neue Leute ein und verbessern die Struktur, um das Beste aus den Leuten herauszuholen, die wir bereits haben und die bereits sehr talentiert sind. Also, ja, ich habe das Gefühl, dass es eine Menge Positives gibt. Wir brauchen jetzt nur die Zeit, um alles zu verbessern."
"Und was die neuen Regeln angeht, das werden wir sehen. Hoffentlich schaffen wir es vor dem neuen Reglement [2026], aber natürlich müssen wir im Moment noch etwas aufholen. Vielleicht hilft uns das Reglement."
"Aber wir waren von 2021 bis 2022 mehr oder weniger an der gleichen Stelle. Abgesehen von Mercedes sind viele Teams in einer ähnlichen Position geblieben. Aston Martin hat in diesem Jahr natürlich einen Schritt nach vorne gemacht, aber als das Reglement von 2021 auf 2022 geändert wurde, was nach Meinung vieler Ingenieure die größte Änderung überhaupt war, hat sich die Reihenfolge nicht so sehr verändert. Ich denke also, dass die Struktur des Teams und die Art und Weise, wie das Team arbeitet, viel zum Erfolg beitragen."