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Nürburgring: "Würden die Formel 1 gerne behalten"
Hat die Formel 1 eine Zukunft auf dem Nürburgring? Und was war eigentlich das Problem mit dem Rettungshubschrauber? Ein Interview klärt diese Fragen auf ...
(Motorsport-Total.com) - Der Nürburgring hat nach dem Eifel-Grand-Prix 2020 Blut geleckt und würde die Formel 1 gerne auch weiterhin austragen. Das hat Pressesprecher Alexander Gerhard in einem ausführlichen Bilanz-Interview auf den YouTube-Kanälen von 'Motorsport-Total.com' und 'Formel1.de' bestätigt und gleichzeitig die Gründe für die Absage des Freitagstrainings erklärt.
Viele Fans hatten sich am Freitagmorgen besonders auf das Formel-1-Debüt von Mick Schumacher an einem Rennwochenende gefreut, doch das fiel buchstäblich ins Wasser. Übrigens nicht in erster Linie wegen des Regens, sondern weil der Rettungshubschrauber aufgrund des Nebels und der damit verbundenen schlechten Sicht nicht einsatzfähig war.
Für Irritationen sorgte bei den Fans vor Ort allerdings, dass der Kamerahubschrauber der Formel 1 sehr wohl starten konnte. Es sei "verwirrend", zeigt Gerhard Verständnis für die Fans, "wenn man hier sitzt, der Hubschrauber wird von oben gefilmt, dass er nicht starten kann, und er wird aber dann vom Kamerahubschrauber der Formel 1 gefilmt!"
Noch dazu kursierten bei verschiedenen TV-Sendern unterschiedliche Versionen darüber, warum der Rettungshubschrauber nicht einsatzfähig war. Zuerst war die Rede davon, dass dieser nicht starten konnte, später hieß es, die Landung am Krankenhaus in Koblenz sei zu gefährlich. "Das war am Ende des Tages dann auch nicht ganz richtig", stellt Gerhard klar.
"Sondern es war so, dass der Nürburgring von einem Nebelring umschlossen war und dadurch der Hubschrauber die Flugroute nicht wahrnehmen konnte", erklärt er. "Das ist nach wie vor etwas, was leider so ist, was keiner beeinflussen konnte. Das müssen wir so hinnehmen."
Die Zwischenbilanz des Events fällt trotzdem positiv aus: "In der Endabrechnung hat sich das wirtschaftlich für uns gelohnt, aber auch natürlich kommunikativ, weil wir zeigen konnten: Der Nürburgring ist in der Lage, innerhalb von zehn Wochen so einen Event auf die Beine zu stellen", betont Gerhard.
Bilanz Nürburgring 2020: Das Interview
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Insgesamt ist es gelungen, trotz grassierender Coronavirus-Pandemie von bis zu 20.000 behördlich genehmigten Tickets 15.000 zu verkaufen. Das sei "aufgrund der Rahmenbedingungen" ein "sehr großer Erfolg" gewesen. Letztendlich waren dann 13.500 Zuschauer vor Ort. 1.500 aus Coronavirus-Risikogebieten mussten zu Hause bleiben.
Im Hinblick auf die Zukunft wünscht sich der Nürburgring, wieder fester Bestandteil des Formel-1-Rennkalenders zu werden. Allerdings mit Einschränkungen: "Wir werden nicht von unserer Prämisse abweichen, dass wir zwei Modelle haben. Das ist zum einen das Modell der geteilten Chancen und Risiken und zum anderen das Modell der reinen Vermietung", sagt Gerhard.
An der Ausgangslage habe sich nichts geändert. Die "schwarze Null" muss stehen. "Ob das dann möglich sein wird, die Formel 1 unter den Bedingungen wieder zurückzuholen, das müssen wir jetzt mal sehen." Vorstellbar sei, wieder "alternierend mit dem Hockenheimring dafür zu sorgen, dass die Formel 1 in Deutschland bleibt".
"Wenn es möglich ist, unter den Bedingungen, die wir uns vorstellen, die Formel 1 zu behalten, dann würden wir das gerne tun. Ansonsten muss man schauen, wie es weitergeht. Wir werden es bestimmt nicht so machen, dass wir wirtschaftlich in ein solches Risiko gehen, dass nachher das Geschäftsergebnis des Nürburgrings auf dem Spiel steht", unterstreicht Gerhard.
Im ausführlichen Video-Interview auf den YouTube-Kanälen von 'Motorsport-Total.com' und 'Formel1.de' spricht der Nürburgring-Vertreter außerdem über Gerüchte, wonach die Formel 1 theoretisch sogar auf der Nordschleife fahren könnte - und bestätigt, dass es darüber schon Gespräche mit den Formel-1-Verantwortlichen gegeben hat ...