• 30. Oktober 2019 · 09:58 Uhr

Sebastian Vettel im Exklusivinterview: "Ich bereue nichts!"

Im exklusiven Interview spricht Sebastian Vettel unter anderem über die schwierige Saison 2019, seinen Umgang mit Kritik an ihm und die Zukunft der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2019 zählt sicher nicht zu den leichtesten Jahren in der Karriere von Sebastian Vettel. Doch nach einer schwierigen Phase scheint der Ferrari-Pilot es geschafft zu haben, wieder die Kurve zu bekommen. Im Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com' verrät der viermalige Weltmeister, wie er diese schwierige Zeit erlebt hat.

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Sebastian Vettel steht Roberto Chinchero exklusiv Rede und Antwort Zoom Download

Außerdem haben wir mit ihm über seine Zukunft und die der Königsklasse insgesamt gesprochen. Und er hat uns unter anderem auch verraten, warum sein großer Rivale Lewis Hamilton für ihn zu den größten Formel-1-Fahrern aller Zeiten zählt.

Frage: "Sebastian, bei den Wintertest waren alle im Team noch ziemlich optimistisch. Wann und wo haben sie erkannt, dass es in diesem Jahr wohl wieder nicht reichen wird, um den WM-Titel zu gewinnen?"

Sebastian Vettel: "Nun, rückblickend hatten wir einen großartiger ersten Tag [bei den Tests]. Das Auto war sehr gut, und auch im Vergleich mit den anderen war die erste Woche unglaublich."

"Es kam aber mehr von außen, dass alle so enthusiastisch waren. Wir sind ziemlich ruhig geblieben. Ich denke, die zweite Woche war dann schon realistischer. Da waren wir [mit Mercedes] auf Augenhöhe. Ich denke, dass die anderen ihr Auto zwischen den Testwochen in den Griff bekommen haben - besonders Mercedes und Red Bull. Und dann war es ehrlich gesagt eine Überraschung, nach Australien zu kommen und hinten zu sein."

"Ich denke, dass es in den ersten Rennen nicht so klar war. Denn in Bahrain waren wir sehr stark. Dann kamen wir nach China, und da waren wir wieder ziemlich schwach. Dieses Auf und Ab war eine Überraschung. Aber nach drei, vier, fünf Rennen wurde es immer deutlicher. Besonders in Barcelona war es sehr klar, dass wir einfach nicht schnell genug sind. An diesem Punkt gibst du nicht auf, aber du merkst, dass du nicht in der Position bist, in der du sein möchtest."


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"Man kämpft in erster Linie gegen sich selbst, weil man zu weit weg ist, um gegen die anderen zu kämpfen. Mercedes ist mit jedem Rennen stärker geworden, während wir noch immer nach unserer Form gesucht haben. Und als wir die gefunden hatten, haben wir realisiert, dass wir hinten sind. Wir wussten, dass wir die Dinge bei den Europarennen nicht über Nacht umdrehen können. Da war es ziemlich klar, dass es es sehr schwer werden wird."

Frage: "Wie schlimm ist so eine Saison, wenn man realisiert, dass das Ziel nicht zu erreichen ist?"

Vettel: "In gewisser Hinsicht realisiert man es ziemlich schnell, weil man sieht, was passiert. Aber du versucht, das zu verdrängen, weil du das Gegenteil beweisen willst. Dann klappt es aber wieder und wieder nicht ... Man sieht die Wahrheit, will sie aber nicht sehen. Es ist kein schönes Gefühl. Irgendwann muss man es dann einsehen."

"Es dauert drei, vier, fünf Rennen, bevor man sagt: 'Okay, es ist eben so.' Das hilft aber auch. Denn es wäre ziemlich hart, wenn es nur ein Moment wäre, nachdem man sagt: 'Okay, das sind jetzt die Fakten'. So versucht man es immer weiter, bevor man es irgendwann realisiert. Das tut nicht ganz so weh, aber es nervt trotzdem."

Vettel erklärt: Es geht um Vertrauen ins Auto

Frage: "Es ist bereits ihr fünftes Jahr bei Ferrari, und jedes Jahr ist das Auto etwas anders. Wie wichtig ist es, das richtige Gefühl fürs Autos zu finden?"

Vettel: "Es ist sehr wichtig. Die Leute sagen: 'Ach, der Fahrer macht doch heutzutage keinen Unterschied mehr.' Aber das sehe ich anders. Wenn man sich im Auto wohlfühlt und alles im Griff hat, dann kannst du noch immer einen großen Unterschied machen."

"Natürlich brauchst du das richtige Auto und die richtigen Werkzeuge. Du brauchst das Team, das ebenfalls gut performen muss. Die brauchst die Weiterentwicklung des Autos und alles Mögliche. Aber man muss sich im Auto trotzdem zuhause fühlen. Und in dieser Hinsicht war der erste Tag [bei den Tests] sehr gut. Dann haben wir dieses Gefühl verloren, und es hat lange gedauert, bis wir es wiedergefunden haben."

"Das hat nicht geholfen. Es hat mir nicht dabei geholfen, alles aus dem Auto herauszuholen. Denn ich glaube, dass ich aus den Vorjahren wusste, was fehlt. Es war schnell ziemlich klar, was uns fehlt. Aber es war nicht so leicht, das auch zu beheben. Und als klar war, wie wir es beheben können, dauerte es dann auch noch einmal, denn es braucht Zeit. Man kann nicht einfach auf 'Drucken' klicken ..."

Frage: "So etwas geht nicht über Nacht ..."

Vettel: "Nein. Das ist der Grund, warum solche Dinge Zeit brauchen. Aber ich denke, dass es zwei Gründe hat, warum wir uns gesteigert haben. Zum einen haben wir tatsächlich Performance gefunden, aber zweitens denke ich auch, dass wir uns im Auto jetzt wohler fühlen. Das erlaubt es uns, ein bisschen mehr herumzuspielen."


Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Sebastian Vettel

Frage: "Haben die Singapur-Upgrades dafür gesorgt, dass sich ihr Gefühl verbessert hat?"

Vettel: "Ja, das stimmt."

Frage: "War es einfach nur die Front?"

Vettel: "Nein. Ich glaube, es geht um Vertrauen. Vertrauen ins Auto. Vorherzusehen, was es tut, und zu wissen, was passiert. Natürlich kann man jetzt sagen, dass Kontrolle nur eine Illusion ist. Aber ich denke, wenn du vorhersehen kannst, was passiert, dann hast du mehr Vertrauen. Dann kannst du mehr aus dir selbst und letztendlich auch aus dem Auto holen."

Frage: "Ich erinnere mich daran, dass sie vor Singapur gefragt wurden, ob sie zurücktreten werden - und dann gewinnen sie das Rennen. Wie schwierig ist es, mit solchen Situationen umzugehen?"

Vettel: "Es ist nicht so schwer. Ist fällt nur schwer, manchmal nicht zuzuhören. Die Welt bewegt sich heutzutage so schnell, und ich denke, die Leute urteilen zu schnell. Das ist meine Meinung. Das ist nicht nur in der Formel 1 so. Die Formel 1 ist keine Ausnahme. Sie wird nicht anders behandelt als andere Dinge. Wenn man sich andere Sportarten ansieht oder auch die Politik ..."

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Frage: "Dort ist es auch so."

Vettel: "Es ist ein Albtraum! Jeden Tag beurteilt man etwas, und dann ändert man seine Meinung wieder. Ich finde das nicht glaubwürdig. Denn wann man für etwas einsteht, Werte oder eine Meinung hat, wie kann man die dann über Nacht ändern? Außer, es gibt einen Grund dafür. Aber dann ändert man sie in der nächsten Nacht wieder."

"Daher ist [die Situation für mich] nicht so schwer. Denn man weiß, dass sich Meinungen sehr schnell ändern. Manchmal ist es nicht leicht, denn so etwas hat einen Einfluss auf alles, auf das ganze Team. Wir haben viele Leute im Team, und wir alle sind Fans des Sports. Wir sind leidenschaftlich, und die Leute verfolgen natürlich, was gesagt und geschrieben wird. Das hilft nicht."

"Manchmal, wenn es etwas Negatives gibt, dann dauert es etwas länger, das wieder aus dem Kopf zu bekommen. Aber es ist auch ziemlich witzig, denn drei Tage [vor dem Rennen] wurde noch gesagt, dass alles schlecht ist. Und ein Rennen später ist dann alles großartig. Aber für mich selbst ist das nicht so schlimm, denn ich bin schon lange genug dabei und habe Höhen und Tiefen erlebt."

Stallorder: "Das Team ist größer als alles andere"

Frage: "Ich habe einmal nachgeschaut, und in der Formel-1-Geschichte gibt es nicht so viele Fahrer, die sich einer Teamorder widersetzt und eine Position nicht zurückgegeben haben. Reutemann, Arnoux, Schumacher, Max Verstappen, Mansell und sie einmal ..."

Vettel: "Ich habe mich nicht widersetzt."

Frage: "Bei 'Multi 21' war es also nicht so?"

Vettel: "Ach ja. Stimmt [lächelt]."

Frage: "Ich habe auch Verständnis dafür. Es gibt Tage, da muss man Nein sagen. Es geht letztendlich um einen selbst."

Vettel: "Ich finde des schwierig - besonders heutzutage. Ich denke, die Formel 1 ist in den vergangenen 20 Jahren immer mehr zu einem Teamsport geworden. In den 70ern, 80ern und frühen 90ern war der Fahrer noch die wichtigste Figur. Natürlich braucht man ein Team um sich herum, aber ich denke, dass man heutzutage viel mehr Verantwortung für die Menschen um sich herum hat. Die Menschen hinter dir, die dich und das Team unterstützen."

"Besonders bei Ferrari ist es so, dass das Team größer als alles andere ist. Größer als der Fahrer. Im Auto ist es aber manchmal schwierig, alles zu verstehen. Denn man hat nicht den Überblick über alles. Es hängt einfach von der Situation ab. Ich denke nicht, dass man grundsätzlich sagen kann, wer im Recht und wer im Unrecht war. Damals mit Mark [Webber] war es eine andere Situation, weil wir bereits seit vielen Jahren ein Team waren."

"Ich denke, wir haben nicht sehr gut zusammengearbeitet [grinst], und dann wurde ich an diesem Tag um einen Gefallen gebeten. Ich hatte davor aber nie etwas bekommen. Warum sollte ich jetzt also zurückstecken? Daher war die Situation etwas anders. Aber am Ende ist es so, wie sie sagen: Man muss auf sich selbst schauen. Man muss für sich selbst eintreten und dafür, was man für richtig hält. Ob man damit dann rückblickend im Recht oder im Unrecht war, das ist eine andere Sache."

Lewis Hamilton einer der Besten aller Zeiten

Frage: "In der Formel 1 kommt gerade eine neue Generation, zehn Jahre jünger als sie. Finden sie, diese Generation ist aggressiver? Oder ist das normal, wenn man jung ist?

Vettel: "Sie verbringen viel mehr Zeit damit, sich selbst im Telefon anzuschauen. Das ist der große Unterschied! Aber ich denke, auch das hängt mit der Generation zusammen. Davon abgesehen denke ich nicht, dass sich viel verändert hat. Man muss eben schnell sein."

"Wenn man sich zum Beispiel Max [Verstappen], Charles [Leclerc] oder George [Russell] anschaut, dann sind sie sehr schnell. Auch wenn George in einem schlechten Auto sitzt und es nicht zeigen kann. Auch wenn man sie sich in den anderen [Nachwuchs-]Kategorien anschaut - selbst im Kart. Ich will nicht sagen, dass es da schon klar war. Aber diese Jungs waren immer konstant dabei."

"Es war klar, dass sie stark sind. Man konnte sehen, dass da etwas kommt. Wenn man damals mit den Leuten gesprochen hat, dann haben sie schon vor zehn Jahren gesagt, dass da etwas kommt. Es ist schön, dass sie dann auch in der höchsten Kategorie im Motorsport landen. Denn der Motorsport ist mittlerweile sehr komplex und sehr teuer. Es ist sehr schwer, die Talente zu erkennen."

"In dieser Hinsicht finde ist es positiv, dass man es auch schafft, wenn man den Speed hat. Ich bin mir sicher, dass es auch Beispiele gibt, in denen der Speed da war, man aber zur falschen Zeit am falschen Ort war und es vielleicht nicht geschafft hat. Aber insgesamt denke ich, dass es positiv ist, dass die richtigen Leute durchkommen."


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Frage: "Lewis Hamilton steht vor seinem sechsten WM-Titel. Sehen sie ihn als einen der Besten aller Zeiten?"

Vettel: "Das muss ich. Wie kann man auch nicht? Man muss es! Für mich ist das ziemlich klar. Er ist schon lange dabei, und er ist einer der erfolgreichsten Piloten. Ich denke, dass man ihn nach Michael [Schumacher] nennen muss. Dann geht es immer darum, wie man [die Leistungen] bewertet, denn der Sport hat sich verändert."

"Wir haben heute mehr Rennen, und die Chance, mehr Rennen zu gewinnen, ist größer als je zuvor. Daher ist es wahrscheinlich nicht fair, die blanken Statistiken zu vergleichen, wenn man bis zu Ascari, Fangio und diesen Jungs zurückschaut. Man schaut immer auf verschiedene Ären und verschiedene Fahrer. Und er ist einer der Fahrer, die aus dieser Ära der letzten zehn Jahre - oder mehr - herausstechen."

Vettel: Für Ferrari zu fahren ist immer eine "Ehre"

Frage: "Sie haben immer davon geträumt, für Ferrari zu fahren. Ist die Realität anders als der Traum?"

Vettel: "Ich bin aufgewacht! [lacht] Nun, im Traum funktioniert alles. Es hängt davon ab, wie man träumt, aber zumindest ich träume so. Und ich glaube noch immer an meinen Traum. Ich glaube noch immer, dass es funktioniert. Natürlich läuft es nicht so wie im Traum. Nicht alles klappt. Wir hatten gute Jahre und gute Rennen, aber insgesamt war es nicht genug. Wir waren nicht nah genug dran. Wir haben nicht genug Punkte geholt."

"So ist die Realität eben. Aber das ist in Ordnung. Ich bin glücklich mit der Realität. Ich denke, wir machen als Team noch immer Fortschritte, und es geht in die richtige Richtung. Es liegt an uns, den finalen Schritt zu machen, den wir seit zwei, drei Jahren versuchen. Aber ich bereue nichts. Ich befinde mich noch immer in diesem Traum. Es ist eine große Ehre, das relevanteste Auto im ganzen Feld zu fahren. Es liegt an uns, dass das relevanteste auch das schnellste Auto wird."

Frage: "Wie zuversichtlich sind sie, dass es 2020 mit einem neuen Auto besser läuft?"

Vettel: "Ich denke, das nächstjährige Auto wird eine Evolution des aktuellen sein. Denn die Regeln bleiben ja stabil. Aber wir haben die Chance, es bei jeder Schwäche, die wir entdeckt haben, nächstes Jahr von Anfang an richtig zu machen. Aktuell sind wir da noch limitiert, wie wir gewisse Sachen anpassen können und so weiter. Es wird Umstrukturierungen und Optimierungen geben, um letztendlich mehr Performance zu finden."

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Frage: "Jetzt wird gerade darüber diskutiert, die aktuellen Regeln auch 2021 beizubehalten ..."

Vettel: "Na ja ... Natürlich tendiert das Feld dazu, enger zusammenzurücken, je länger es die gleichen Regeln gibt. Aber die Wahrheit ist, dass es hinter den drei Topteams noch immer eine ziemlich große Lücke gibt. Und ich fände es schöner, wenn das gesamte Feld näher zusammen wäre. Ich denke, die besten Teams und die besten Fahrer wären noch immer vorne - ganz egal, welche Regeln es gibt."

"Aber es wäre auf jeden Fall schöner, alle näher zusammenzubringen. Dadurch wäre es spannender, weil an einem guten Tag vielleicht auch jemand aus dem Mittelfeld in die erste Reihe oder aufs Podium fahren könnte. Ich glaube, dass es da einige Ideen gibt. Aber natürlich ist für 2021 noch nichts entschieden. Wir werden sehen, was in den kommenden Monaten passiert."

Frage: "Sind Sie optimistisch?"

Vettel: "Ich weiß nicht ... Ich hoffe, dass es gut für den Sport ist - was auch immer herauskommt. Denn es muss etwas passieren. Denn ganz unabhängig davon, welche Farben man trägt, ist die Formel 1 meiner Meinung nach zu teuer geworden ist. Alle geben eine Menge Geld aus, nur um ein bisschen Performance zu finden. Ich denke, dass es in gewisser Weise simpler werden muss."

"Natürlich ist es immer ein schmaler Grat, die DNS der Formel 1 zu behalten und gleichzeitig zu versuchen, alles enger zusammenzubringen. Denn man will keine Einheitsautos mit Einheitsmotoren. Das wäre nicht die Formel 1. Aber wie gesagt: Es muss etwas passieren, denn sonst wird es sehr schwer, die zukünftigen Herausforderungen im Motorsport zu bewältigen."

Frage: "Ist es für die Zukunft ihr Plan, ihre Karriere bei Ferrari zu beenden?"

Vettel: "Das weiß ich nicht. Ich glaube, ich blicke einfach nicht zu weit in die Zukunft. Aber ich weiß es nicht. Es hängt davon ab, was bei den Regeln passiert. Und es kommt auf nächstes Jahr an. Dann werden wir weitersehen."

Umweltschutz und Co.: "Formel 1 sollte viel mehr tun!"

Frage: "Welche Rolle spielt die Formel 1 ihrer Meinung nach bei anderen gesellschaftlichen Themen? Ist es zum Beispiel eine Plattform, um über Themen wie die Umwelt zu diskutieren?"

Vettel: "Nun, die Formel 1 ist ein weltweiter Sport und eine weltweite Plattform. Mit all den Fakten, die wir heute haben, kann man nicht ignorieren, was auf der Welt passiert. Das wäre einfach dumm. Daher ist es in Ordnung, Meinungen einzuholen. Und natürlich verfolgen viele Leute die Formel 1 und werden von ihr inspiriert. Und ich denke, dass die Formel 1 viel mehr machen sollte als aktuell."

"Wenn man nur schwarz und weiß kennt, dann kann man sagen, dass das, was wir tun, schlecht für die Umwelt ist, weil wir in Autos im Kreis fahren und Benzin verbrennen. Aber die Formel 1 bietet die Möglichkeit, Motoren, Technologien und so weiter zu entwickeln. Die werden uns bei der Mobilität und beim Transport in Zukunft helfen, zum Beispiel effizienter zu sein."

"Momentan haben wir einen sehr effizienten Motor. Aber die Frage ist, wie viel dieser Effizienz den Weg auf die Straße finden wird. Ich denke, dass die Formel 1 insgesamt eine Verantwortung hat. Jeder von uns hat eine Verantwortung, vorweg zu gehen und ein Vorbild zu sein. Daher finde ich auch, dass wir viel mehr tun sollten. Wir sollten Wegbereiter sein und nicht nur hohe Standards bei der Performance, den Autos, dem Wettbewerb, dem Racing und der Unterhaltung haben."

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"Wir sollten auch Standards darin setzen, voraus zu schauen und an die Zukunft zu denken. Die Zukunft des Planeten, des Sports - von allem. Ich glaube, dass das alles miteinander verbunden ist. Ich nenne mal einige Beispiele. Wenn man synthetische Kraftstoffe schon heute einführen kann, warum nicht? Das wäre möglich. Unsere Motoren könnten damit fahren. Wir könnten die ersten sein. Warum nicht? Wir können es machen."

"Wir haben die Manpower dafür. Natürlich ist es nicht leicht, es ist eine Herausforderung. Aber es ist auch nicht leicht, noch einmal 50 PS zu finden. Und trotzdem investiert man viel Geld dafür. Das sollte also kein Hindernis sein. Auch wenn man sich die Autos anschaut, dann können wir sie relevanter für die Straße machen, was die Technologien angeht. Und abgesehen von den Autos ziehen wir auch viele Leute an, die zur Rennstrecke kommen."

"Sie sehen sich die Rennen an, unterstützten die Rennen, die Fahrer, die Teams und was auch immer. Es ist ein großes Event. Und bei jedem großen Event mit vielen Menschen gibt es eine Menge Müll. Die Leute trinken ein Bier oder etwas anderes, und in der Regel wird all das in Plastikbechern oder Plastikflaschen ausgeschenkt. Das sollte aufhören."

"Wir sollten Alternativen für die Getränke der Zuschauer finden - ohne Plastik. Wir sollten ein Paddock ohne Plastik haben. Das sind nur eine Menge Ideen, aber ich denke, wir könnten Lösungen finden. Noch einmal: Wir sollten bei so etwas die Ersten und nicht die Letzten sein. Das ist meine Meinung."

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