• 19. Juli 2017 · 08:01 Uhr

Pascal Wehrlein: "Jeder weiß, was Toto damit meint"

Das große Interview mit Pascal Wehrlein: Mit welcher Begründung ihm Mercedes abgesagt und warum er seine schärfsten Kritiker nicht ernst genommen hat

(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein hat ein Problem. Aus irgendeinem Grund kommt er bei den Formel-1-Fans nicht an. Er wird oft als farblos bezeichnet, als langweilig. Dabei ist der 22-Jährige ein wohlerzogener junger Mann, der in Interviews so ehrlich spricht, wie es ihm möglich ist. Und im Paddock gibt es wohl nur einen Fahrer, der mehr lächelt als er: Daniel Ricciardo. Trotzdem springt der Funke irgendwie nicht über.

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Netter Kerl: Pascal Wehrlein hat uns ein lesenswertes Interview gegeben Zoom Download

Vielleicht kann dieses Interview einen Beitrag leisten, das zu ändern. Wir haben den Sauber-Fahrer in Spielberg, vor dem Grand Prix von Österreich, getroffen. Um endlich einmal die großen Themen, die ihn im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen gebracht haben, ordentlich aufzuarbeiten. Also seine Wintermonate, als er um ein Haar aus heiterem Himmel im besten Auto der Formel 1 gelandet wäre. Nämlich im Mercedes, wo ihm letztendlich doch Valtteri Bottas vorgezogen wurde.

Und natürlich über den schweren Crash beim Race of Champions, der an und für sich nicht großartig kontrovers war. Dass dann jedoch wochenlang ein Geheimnis aus seinen Wirbelbrüchen gemacht wurde, was einen regelrechten Shitstorm im Internet ausgelöst hat, können bis heute viele nicht nachvollziehen.

Wehrlein wagt sich offen und ehrlich an diese Themen ran und beantwortet alle Fragen geduldig und ausführlich. "Du willst mir eine Falle stellen!", lacht er zwischendurch. Natürlich hat er das Handwerk, sich an gewisse PR-Spielregeln zu halten, um die Interessen seiner Partner zu schützen, von der Pike auf gelernt. Trotzdem bleibt unterm Strich ein sehr lesenswertes Interview stehen.

In der Formel 1 angekommen

Frage: "Pascal, 2017 ist Ihr zweites Jahr in der Formel 1. Toto Wolff sagt: 'Pascal hat ein Jahr gebraucht, bis er einigermaßen auf die Füße gekommen ist. Wie jeder andere auch.' Empfinden Sie es so, dass Sie jetzt in der Formel 1 angekommen sind?"

Pascal Wehrlein: "Ich glaube schon. Ich fühle, dass ich hier hingehöre, ..."

Frage: "Oder sagen Sie, das war vergangenes Jahr auch schon so?"

Wehrlein: "Vergangenes Jahr war eine andere Situation. Es war schwierig mit dem Auto. Wir waren nicht konkurrenzfähig. Die wenigen Male, zum Beispiel in Österreich oder als ich in Q2 gekommen bin, habe ich versucht, das Maximum herauszuholen. Dieses Jahr hatte ich nach sechs Rennen schon fünf Punkte. Vergangenes Jahr hatte ich nach 20 Rennen nur einen."

Frage: "Drehen wir das Rad der Zeit um ein halbes Jahr zurück. Wie haben Sie 2016 Weihnachten verbracht?"

Wehrlein: "Auf Mauritius, ganz entspannt am Strand. Meine Mutter stammt von dort ab. Ich habe leider keine Großeltern mehr, aber Tante und Onkel, Cousinen. Es war super. Als ihr hier alle gefroren habt, lag ich in Mauritius am Strand und habe mir die Sonne auf den Bauch brutzeln lassen!"

Frage: "Zwei Wochen zuvor hatte Nico Rosberg völlig überraschend seinen Rücktritt erklärt. Sie mussten zuerst die Enttäuschung verarbeiten, dass es mit Force India nicht geklappt hat. Und dann plötzlich diese Riesenchance auf das Mercedes-Cockpit. Das muss Sie über Weihnachten beschäftigt haben, oder?"

Wehrlein: "Ehrlich gesagt habe ich mich nicht sehr damit beschäftigt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass Gespräche mit Sauber stattfinden. Beziehungsweise haben die schon davor stattgefunden. Ich glaube, das war drei Rennen vor Saisonende."

Ende der Formel-1-Karriere war nie ein Risiko

"Dann hat sich die vermeintliche Chance bei Mercedes ergeben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass entweder das eine klappen wird oder das andere. Deswegen habe ich mich nicht allzu sehr damit beschäftigt, denn ändern konnte ich es sowieso nicht. Es war nicht meine Entscheidung, die Saison war vorbei. Ich hatte keine Möglichkeit mehr, irgendwas zu zeigen oder zu beweisen. Und ich wollte auch nicht die ganze Zeit bei Toto oder Mercedes anrufen. Also habe ich einfach gewartet."

Frage: "Wie haben Sie mitbekommen, dass Nico Rosberg aufhört?"

Wehrlein: "Toto hat mich angerufen. Einen Tag vor der Bekanntgabe."

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Teamgründer Peter Sauber gratuliert zum Punkteresultat in Barcelona Zoom Download

Frage: "Dann muss doch Ihr erster Gedanke sein: 'Hier geht jetzt was!' Ich nehme Ihnen sogar ab, dass Sie sich am Strand nicht damit beschäftigt haben. Es ist nur logisch, dass Sie so ein Thema von sich wegschieben. Aber Sie mussten es schon wegschieben, um nicht dran zu denken, oder?"

Wehrlein: "Nein, musste ich nicht. Ich war in keiner schlimmen Situation. Wie gesagt waren die Gespräche mit Sauber zu dem Zeitpunkt schon sehr weit. Dann hat sich die Chance ergeben, dass ich vielleicht bei Mercedes unterkommen könnte."

"Als Toto mich angerufen hat, hat er gesagt: 'Die Chance ist da!' Aber er musste sich natürlich Gedanken machen. Und er hat auch gesagt, dass ein Jahr in der Formel 1 nicht viel ist, um gleich um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Das kann ich verstehen. Klar wäre ich gern bei Mercedes gewesen, dann würde ich jetzt um den Titel kämpfen. Aber ich bin jetzt bei Sauber und bin damit auch sehr glücklich. Ich habe ein weiteres Jahr zum Lernen, ein weiteres Jahr, um zu zeigen, was ich kann."

"Wenn Mercedes nicht an mich glauben würde, würden sie nicht versuchen, mich woanders unterzubringen. Deswegen wusste ich, dass irgendwas klappen wird dieses Jahr. Deswegen war ich ziemlich relaxt. Wenn wir ehrlich sind, haben wir nicht viel Zeit unterm Jahr, um mal abzuschalten und was anderes zu machen. Deswegen habe ich die 14 Tage mit meiner Familie auf Mauritius sehr genossen."

Tendenz pro Bottas kristallisierte sich früh heraus

Frage: "Wie haben Sie die fünf, sechs Wochen zwischen Nico Rosbergs Rücktritt und der Bestätigung von Valtteri Bottas erlebt? Haben Sie ständig mit Toto Wolff telefoniert? Wie müssen wir uns das vorstellen?"

Wehrlein: "Es hat sich ziemlich früh eine Tendenz gezeigt, in welche Richtung es geht. Als ich nach Miami zum Race of Champions geflogen bin, wurde es bekannt gegeben. Ich weiß nicht, wie oft ich mit Toto telefoniert habe. Ein paar Mal. Wenn es was Neues gibt, meldet sich Toto eh. Es bringt nichts, da zu nerven."

Frage: "Glauben Sie, dass Sie in jenen Wochen irgendetwas tun hätten können, um die Entscheidung zu Ihren Gunsten zu beeinflussen?"

Wehrlein: "Nein. Gott sei Dank war das Race of Champions ein bisschen später (lacht; Anm. d. Red.)! Spaß beiseite: Die Saison war vorbei. Es gab keine Möglichkeiten mehr, irgendwas zu beweisen oder zu zeigen."


Toto Wolff über die Fahrerwahl für 2017

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Frage: "Überspitzt formuliert: Sie hätten eine Woche vor der Tür in Brackley campieren können, um Ihre Entschlossenheit zu demonstrieren."

Wehrlein: "Sowas zeigt eigentlich eher, dass man ein kleines Kind ist! Klar habe ich gesagt, dass ich es liebend gern machen würde. Es ist mein Traum, eines Tages für Mercedes zu fahren. Das weiß auch jeder. That's it. Da jetzt jeden Tag bei Toto anzurufen und zu sagen: 'Was ist jetzt? Komm schon, komm schon!' Oder bei Niki oder sonst wem, die Leute zu nerven, das bringt gar nichts."

Frage: "Am Morgen nach Nico Rosbergs Rücktritt war ich bei einem Frühstück mit Toto Wolff. Da hat er unter anderem gesagt, Lewis Hamilton und Pascal Wehrlein wären eine explosive Mischung. Können Sie sich vorstellen, was er damit gemeint hat?"

Wehrlein: "Ja, kann ich. Das liegt doch auf der Hand."

Frage: "Wir kennen Sie als netten, wohlerzogenen jungen Mann."

Wehrlein: "Jeder weiß doch, was er damit meint. Dass ich extrem ehrgeizig bin und sich das manchmal im Auto widerspiegelt."

Hamilton und Wehrlein: Eine "explosive" Mischung

Frage: "Klingt Ihr Boxenfunk so wie der von Romain Grosjean?"

Wehrlein: "Nicht unbedingt am Funk. Es geht nicht darum, was man sagt, sondern was man im Auto macht, wie man in Zweikämpfe reingeht."

Frage: "Themenwechsel. Sie arbeiten bei Sauber unter anderem mit Josef Leberer zusammen, der schon Ayrton Senna und Alain Prost betreut hat. Können Sie von seiner Erfahrung mit diesen Superstars irgendwie profitieren?"

Wehrlein: "Natürlich. Vor allem mit meiner Verletzung hat man gesehen, wie erfahren Josef ist und was er alles drauf hat. Wenn man körperlich keine Probleme hat und fit ist, kann man auch immer was lernen. Aber gerade in schwierigen Situationen zeigt sich der Wert des Physiotherapeuten. So, wie das mit meiner Verletzung gelaufen ist, hat er einen Riesenanteil an meiner Genesung. Klar kann ich von ihm einiges lernen."


Fotostrecke: Pascal Wehrlein: Sein Weg in die Formel 1

Frage: "Das meinte ich weniger. Liegen Sie manchmal bei ihm auf der Massagebank, und dann sagt er: 'Schau, Senna hat das so und so gemacht, denk mal drüber nach.' Sprechen Sie über solche Dinge?"

Wehrlein: "Klar, ab und zu erzählt er von damals. Weil ich natürlich auch danach fragen will, weil es mich interessiert. Aber nicht unbedingt auf der Massagebank (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Ich versuche es nochmal, obwohl Sie schon oft danach gefragt wurden. Es gab diese Gerüchte, dass Marcus Ericsson im Sauber-Team angeblich bevorzugt wird. Möchten Sie dazu etwas sagen?"

Wehrlein: "Dazu möchte ich nichts sagen."

Frage: "In Baku gab es eine Teamorder zu Ihren Gunsten. Gibt Ihnen das ein Gefühl von Sicherheit, dass Sie gleichberechtigt sind?"

Wehrlein: "Ich gehe davon aus, dass ich ihn auch so überholt hätte. Es ging einfach darum, dass das Team nicht riskieren wollte, den Punkt zu verlieren. Weil wir uns eben schon ins Auto gefahren sind und wir vermeiden wollten, dass uns McLaren in der Teamwertung überholt."

Baku: Teamorder pro Wehrlein, gegen Ericsson

"Alonso hat noch einen Platz verloren und wurde Neunter, aber zu dem Zeitpunkt war er Achter. Er hätte somit vier Punkte geholt. Dann wären sie gleichauf gewesen mit uns. Und wenn Vandoorne auch noch einen Punkt geholt hätte, hätten sie uns überholt. Ich glaube, das wollte das Team nicht riskieren. Andererseits hätte ich Marcus sowieso überholt, weil ich einfach schneller war. Sonst hätte ich nicht rundenlang mit ihm kämpfen können."

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Immer ein Lächeln im Gesicht: Pascal Wehrlein auf den Spuren von Ricciardo Zoom Download

Frage: "Sie haben einmal am Funk die interessante Frage gestellt, ob Sie Marcus Ericsson überholen dürfen. Warum müssen Sie das überhaupt fragen?"

Wehrlein: "Ich weiß es nicht. Vielleicht hat es mit der Vergangenheit zu tun bei mir, dass ich die Frage gestellt habe. In der Situation dachte ich, ich muss fragen, ob ich überholen darf oder nicht. Und dann habe ich gefragt. Lieber einmal zu viel gefragt als zu wenig."

Frage: "Es gab in Baku auch eine Berührung mit Ihrem Teamkollegen, die selbst in der Wiederholung nur schwer zu entschlüsseln war. Wie haben Sie den Zwischenfall gesehen?"

Wehrlein: "Ich war schneller als Marcus und wollte ihn überholen. Er hat ziemlich hart verteidigt, weil es um Platz zehn gegangen ist. Irgendwann haben wir uns dann berührt. Da ist es dem Team zu heiß geworden. Es war in der dritten Kurve."

"Das Resultat von der Berührung war, dass Marcus einen Schaden am Unterboden hatte und ich einen schleichenden Plattfuß. Zwei Runden länger und ich hätte an die Box fahren müssen. Dadurch, dass ich eben schneller war, wollte das Team die Plätze tauschen. Ich habe dann einen Vorsprung herausgefahren."

2018: Interesse von mehreren Teams?

Frage: "Toto Wolff sagt: 'Pascal macht einen guten Job und hat sich bei anderen Teams empfohlen. Da gibt es Interesse.' Was wissen Sie von diesem Interesse von anderen Teams? Ihre Karriere liegt ja in der Hand von Mercedes beziehungsweise Herrn Wolff."

Wehrlein: "Ich bin nicht privat von Toto, sondern von Mercedes gemanagt, nur um das klarzustellen. Ich habe ihn noch gar nicht darauf angesprochen, was für nächstes Jahr ansteht. Weil ich erst sechs Rennen gefahren bin. Aber freut mich zu hören - er wird das nicht einfach so sagen. Und mehrere Optionen zu haben, ist immer was Schönes."

Frage: "Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie nicht wissen, mit welchen Teams Kontakte bestehen. Es geht um Ihre Karriere."

Wehrlein: "Ehrlich nicht! Ich habe bisher noch nicht mit Toto über nächstes Jahr gesprochen. Letztes Jahr haben wir nach der Sommerpause damit angefangen, irgendwann im Oktober. Jetzt ist es noch viel zu früh. Wir müssen erst mal schauen, was passiert, wo sich ein Platz ergeben könnte."

Foto zur News: Pascal Wehrlein: "Jeder weiß, was Toto damit meint"

Medienrunde mit Pascal Wehrlein am Rande des Grand Prix von Österreich Zoom Download

Frage: "Sie sitzen bester Laune hier. Spüren Sie manchmal noch Folgeerscheinungen des Unfalls beim Race of Champions in Miami?"

Wehrlein: "Hin und wieder spüre ich's schon. Weniger bei Bewegungen, sondern mehr wenn ich lange sitze oder Sport mache und mich währenddessen blöd bewege, ein Gewicht irgendwie blöd gehoben habe. Dann spüre ich es noch. Ansonsten gar nicht. Hätte ich nicht gedacht. Wenn ich an die ersten Wochen nach der Verletzung zurückdenke, hatte ich wirklich Tage, da dachte ich: 'Es wird nicht besser.'"

Frage: "Gab es nach dem Unfall einen seelischen Tiefpunkt? Einen Punkt, an dem Sie sich gesagt haben: 'Das wird nichts mehr.'"

Wehrlein: "Ich habe nicht gedacht, das wird nichts mehr. Eher nicht schnell genug. Dass es irgendwann wieder wird, haben mir die Ärzte sofort gesagt. Nur eine Frage der Zeit. Aber Zeit war zu dem Zeitpunkt mein größter Gegner. Die Tests gingen vier oder fünf Wochen später los, und das erste Rennen stand in acht Wochen an."

Frage: "Ich stelle mir die Situation schwierig vor: Sie liegen in diesem Krankenbett, mit einer Halskrause, und haben noch nichts von einem Arzt gehört, der Ihnen sagt, was genau los ist."

Wehrlein: "Es war andersrum bei mir: Ich bin ohne Halskrause rein und mit raus. Ich bin ins Krankenhaus, weil ich Schmerzen hatte. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, dass ich mir drei Wirbel gebrochen habe. Dann habe ich meine Scans gemacht und bin im Krankenbett gelegen und habe auf die Resultate gewartet. Da ist mir die Kinnlade runtergefallen, als ich gehört habe, was ich habe!"

Harte Tage im Krankenbett

Frage: "Wenn Sie drei gebrochene Wirbel hatten und anfangs dachten, das sei halb so wild, spricht das dafür, dass Sie ein harter Hund sind. Tut es umso mehr weh, dass Ihnen damals einige Leute an den Kopf geworfen haben, dass ein Nigel Mansell sicher trotzdem gefahren wäre?"

Wehrlein: "Damit habe ich mich null beschäftigt! Die Leute wussten zu dem Zeitpunkt ja nicht einmal, was für eine Verletzung ich habe. Sie wussten nur, dass ich verletzt bin."

"Dann bin ich kurz gefahren, dann ging's aber nicht, und dann bin ich wieder raus aus dem Cockpit. Ich habe gesagt, dass es noch nicht geht, aber ich habe nicht gesagt, was für eine Verletzung ich hatte. Toto ist dann irgendwann der Kragen geplatzt, weil so viele Gerüchte entstanden sind, mit Giovinazzi, mit Ferrari, dass ich nicht mehr fahren will, dass ich keine Lust habe. Da hat es ihm gereicht, und dann hat er gesagt, was ich für eine Verletzung hatte."

"Von da an hat sich alles komplett gedreht. Auf einmal bekam ich Nachrichten und Markierungen auf Twitter, dass es manchmal doch mutiger ist, bei so einer Verletzung nicht zu fahren. Da kamen Entschuldigungen. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich nicht damit beschäftigt. Ich habe mich nur damit beschäftigt, so schnell wie möglich fit zu werden."

"Klar habe ich es mitbekommen, dass negativ gesprochen wird. Aber zu dem Zeitpunkt wusste niemand außer meiner Familie und meinem engeren Umfeld, sowie Sauber und Mercedes, was für eine Verletzung ich habe. Deswegen konnte auch niemand kommentieren, was jemand an meiner Stelle machen würde, weil sie es einfach nicht wissen konnten."

Frage: "Würden Sie die Kommunikation im Nachhinein betrachtet anders handhaben?"

Wehrlein: "Ich weiß es nicht. Das Problem war: Man wusste nicht, wie lange es dauert. Was wäre gewesen, wenn wir gleich am ersten Tag geschrieben hätten, dass ich mit drei gebrochenen Wirbeln aussetzen muss? Comeback ungewiss. Dann hätten doch alle geschrieben, dass die Karriere vorbei ist. Ich glaube, es gibt da immer zwei Seiten. Ich bin happy, so wie wir es gemacht haben."

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