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Verstappen im Interview: "Ein oder zwei" WM-Titel im Visier
Max Verstappen spricht unter anderem über seine Angst vor Spinnen, seinen Schulabbruch, seine Staatsbürgerschaft und das Schicksal von Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Am Rande des Grand Prix von Belgien nahm sich Lokalmatador Max Verstappen Zeit, um sich fernab von den Geschehnissen auf der Rennstrecke unter anderem über seine Kindheitsträume, seine Angst vor Spinnen, seine Schullaufbahn oder auch seinen Beziehungsstatus zu unterhalten. Der polarisierende Red-Bull-Pilot sprach aber auch über das schwere Schicksal von Michael Schumacher und über dessen Rekorde. Ob auch der junge Holländer sieben Titel einfahren kann, das steht für ihn selbst noch in den Sternen.
Frage: "Max, wer war dein Held in deiner Kindheit?"
Max Verstappen: "Ich glaube, das war mein eigener Vater (Jos Verstappen; Anm. d. Red.). Er hat sehr viel für mich gemacht und ist selbst Formel 1 gefahren, das ist natürlich ganz besonders schön."
Frage: "Deine Mutter Sophie Kumpen war auch Rennfahrerin. Ist sie gerne bei Rennen dabei oder schaut sie sich diese lieber daheim vor dem Fernseher an?"
Verstappen: "Sie ist sehr nervös, daher ist es besser für sie, wenn sie daheim bleibt. Vor jedem Rennwochenende geht sie in die Kirche und zündet eine Kerze an."
Frage: "Weiß sie besser über die Risiken Bescheid?"
Verstappen: "Als Mutter ist man immer besorgt um seine Kinder. Speziell wenn du mit 300 km/h fährst und eng mit anderen Fahrern kämpfst."
Frage: "Wie gerne gehst du Risiken ein?"
Verstappen: "Das mache ich nur in der Formel 1. Es macht Spaß, ans Limit zu gehen."
Frage: "Wovor hast du Angst?"
Verstappen: "Spinnen! Die gefallen mir gar nicht. Schon als ich klein war, hatte ich Angst, wenn eine Spinne im Haus war. Meine Mutter musste die dann töten, mein Vater mag sie nämlich auch nicht so gerne."
Frage: "Hattest du schon jemals Angst im Rennauto?"
Verstappen: "Nein, nie gehabt. Das muss man auch nicht haben. Kein Fahrer hier im Paddock hat Angst, glaube ich."
Frage: "Welche ist deine Lieblingsstrecke?"
Verstappen: "Spa."
Frage: "Was war dein Traumberuf als kleiner Junge?"
Verstappen: "Formel-1-Fahrer, immer schon."
Frage: "Die Schule geht bald wieder los. Wie sah das bei dir aus?"
Verstappen: "Ich habe meine Schule nicht ganz abgeschlossen, weil ich so fokussiert aufs Rennfahren war. Das ist natürlich ein Risiko, keinen Abschluss zu haben. Ich habe das aber gemacht, um mich aufs Rennfahrern zu besinnen und alles rauszuholen. Zum Glück ist das aufgegangen, mein Vater hat mich dabei unterstützt. Hätte er gesehen, dass ich kein Talent zum Formel-1-Piloten habe, hätte er mir dabei nicht so sehr geholfen."
Frage: "Die Sommerpause ist nun zu Ende. Wo verbringst du am liebsten Urlaub?"
Verstappen: "Normalerweise zu Hause, weil ich dort dann auch Kart fahren kann mit meinen Freunden. Das macht sehr viel Spaß."
Fotostrecke: Sommerpause 2016: Die besten Urlaubsgrüße
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Frage: "Welche Hobbys hast du sonst so?"
Verstappen: "Alles, was einen Motor hat (lacht)..."
Frage: "Motorrad auch?"
Verstappen: "Nur diese Mini-Bikes, die ganz kleinen. Als ich acht oder neun Jahre alt war, bin ich damit schon gefahren. Das macht sehr viel Spaß."
Verstappen gibt zu: "Habe derzeit keine Freundin"
Frage: "Was bedeutet die Freundin?"
Verstappen: "Ganz viel, weil man immer alles zusammen gemacht hat beim Kartfahren und jetzt waren sie auch in Ibiza dabei. Das bedeutet schon viel."
Frage: "Wie lange seid ihr schon zusammen?"
Verstappen: "Meine Freundin? Ach so, ich dachte 'Freunde'...Ich habe derzeit keine Freundin."
Frage: "Was ist passiert?"
Verstappen: "Das ist eine lange Geschichte. Es hat nicht funktioniert."
Frage: "Hast du als Formel-1-Pilot nun mehr Mädels kennengelernt?"
Verstappen: "Es hilft ganz bestimmt, aber das ist nicht mein Ziel."
Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere des Max Verstappen
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Frage: "Was kannst du besonders gut?"
Verstappen: "Schlafen, das kann ich sehr gut (lacht)."
Frage: "Was kannst du gar nicht?"
Verstappen: "Tennis oder Golf, das geht gar nicht. Dafür habe ich überhaupt kein Talent."
Frage: "Wie hast du deinen ersten Sieg in Barcelona erlebt?"
Verstappen: "Unglaublich. Das habe ich natürlich überhaupt nicht erwartet in meinem ersten Rennen mit Red Bull. Ich hatte auch Glück, weil Mercedes nicht mehr mitgefahren ist. Seit ich vier, fünf Jahre alt war, habe ich gekämpft, um irgendwann in der Formel 1 zu fahren und Rennen zu gewinnen. Wenn du das erste Mal gewinnst, ist das dann natürlich ein wunderbarer Tag. Ganz besonders."
Frage: "Was hat sich seitdem geändert?"
Verstappen: "Nicht so viel. In Holland sind sie ganz verrückt und wollen, dass ich immer gewinne. Aber das ist jetzt noch schwierig. In meinem Leben hat sich aber nicht viel verändert, ich habe immer noch Spaß mit Freunden und Familie."
Frage: "Du wurdest in Belgien geboren. Was steht in deinem Pass? Holland oder Belgien?"
Verstappen: "Beides. Ich bin halb, halb. Meine Mutter ist aus Belgien, mein Vater aus Holland. Ich habe immer in Belgien gewohnt. Bin auch hier zur Schule gegangen. Meine Freizeit habe ich mit meinen Freunden aber in Holland verbracht. Ich fühle mich eher als Holländer."
Frage: "Fährst du als Holländer auch gerne Rad?"
Verstappen: "Bei der limitierten Zeit, die ich habe, laufe ich lieber. Das nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, wenn du mit dem Rad fährst, benötigst du schon drei, vier Stunden."
Frage: "Wie fühlst du dich als Retter des Belgien-Grand-Prix? So viele holländische Fans sind nach Spa gekommen..."
Verstappen: "Das ist toll. Das in meiner zweiten Formel-1-Saison zu erreichen, ist großartig. Wir wissen alle, dass die niederländischen Fans sehr leidenschaftlich sind und sobald du einen guten Job machst, bekommst du mehr Fans. Das ist toll für den Sport."
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Frage: "Wo steht Max Verstappen in zehn Jahren?"
Verstappen: "Da wird er 28 Jahre alt sein. Vielleicht Weltmeister, aber das werden wir erst sehen. Das ist natürlich der Traum."
Frage: "Wann wird er Weltmeister?"
Verstappen: "Auch das ist natürlich ganz schwierig zu sagen. Hoffentlich haben wir nächstes Jahr ein gutes Auto, dann sehen wir, was passiert. Natürlich hoffe ich, dass ich Weltmeister werde, aber das ist ganz schwierig. Hoffentlich nächstes Jahr und hoffentlich ein oder zwei Titel."
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Frage: "Dein Vater ist gemeinsam mit Michael Schumacher gefahren. Das schwere Schicksal von Schumacher haben wir alle mitbekommen. Inwieweit berührt dich das?"
Verstappen: "Das ist natürlich sehr schwierig, nicht nur für mich aber vor allem für die ganze Familie. Jetzt kann man nichts ändern. Hoffentlich wird es bald wieder okay sein, aber es ist ganz schwierig."
Frage: "Du hast gemeint, ein oder zwei Titel wären schön. Schumacher konnte sogar sieben Titel einfahren. Willst du da auch irgendwann mal hin?"
Verstappen: "Natürlich, du willst natürlich Weltmeister werden. Dazu brauchst du aber auch Glück. Sieben Titel sind schon viel, aber wenn ich auch nur einen gewinnen kann, ist das sehr gut."