• 24. Februar 2016 · 09:07 Uhr

Hülkenbergs Sparfüchse: Auf Sparflamme an die Spitze?

Gute Testzeiten und pünktliche Entwicklung lassen Force India auf einen Saisonstart in Podiumsnähe hoffen - Das Geld, um schon für 2017 zu arbeiten, ist nicht da

(Motorsport-Total.com) - Ist Force India wirklich die dritte Kraft im Feld, wie es der zweite Tag des Testauftakts zur Formel-1-Saison 2016 in Barcelona (zu den vollständigen Testzeiten!) suggerierte? Dass Sergio Perez mit dem brandneuen - und pünktlich fertiggestellten - Boliden VJM09 den Platz hinter Ferrari und Red Bull einnahm, könnte täuschen, schließlich hat Mercedes die Karte bisher nicht aufgedeckt. Der Mexikaner ist dennoch zufrieden: "Ich bin glücklich, es ist sehr, sehr positiv", so Perez. "Es schlummert viel Potenzial in dem Auto."

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Sergio Perez ist hochzufrieden mit den Fortschritten bei Force India Zoom Download

Er betont, sich an seinem neuen Arbeitsplatz extrem wohl zu fühlen und will erkannt haben, dass sich Force India im Vergleich zu den Testfahrten 2015 um "einige Sekunden" gesteigert hätte. Dazu würde sich das Team rasch mit dem Auto vertraut machen. "Das ist uns auch im vergangenen Jahr gelungen, aber erst während der Rennen. Wir sind jetzt in viel besserer Position." Dieser Meinung ist auch Technikchef Andrew Green. Im Interview erklärt er, was der Toyota-Windkanal damit zu tun hat.

Frage: "Andrew, der VJM09 wurde nun vorgestellt. Kannst du uns etwas mehr zu seiner Entstehung sagen?"

Andrew Green: "Die Entwicklung des VJM09 verlief relativ problemlos. Dabei half uns, dass die Regeln im Vergleich zu 2015 kaum verändert wurden. Außerdem hatten wir für das letztjährige Auto relativ spät in der Saison Updates gebracht. Wir haben den Prozess der Weiterentwicklung unserer B-Version aus der zweiten Hälfte des Jahres fortgesetzt, der sehr gut war. Der Übergang von der einen Saison in die andere war so problemlos. Das war ein merklicher Unterscheid zu den Vorjahren."


Präsentation Force India VJM09

"In diesem Jahr wollen wir die Früchte des vollständigen Wechsels in den Windkanal in Köln ernten, der in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 sichtbaren Einfluss auf unserer Performance auf der Rennstrecke hatte. Seit wir unsere Auto vollständig bei TMG entwickeln, stimmen die Daten viel genauer mit denen von der Rennstrecke überein. Die Möglichkeit, die Weiterentwicklung in einem Windkanal zu betreiben, der die Wirklichkeit so gut abbildet, wird 2016 eine große Rolle spielen."

Frage: "Wie viel vom VJM08 findet sich in der Philosophie des VJM09 wieder?"

Green: "Man kann sagen, dass die B-Version aus dem vergangenen Jahr die Basis war, auf der wir 2016 aufgebaut haben. Wir waren in einer Situation, in der unsere Leistung auf der Rennstrecke stärker wurde und in der die gemessenen Daten immer besser mit den Berechnungen übereinstimmten. Von dieser soliden Plattform konnten wir weiterentwickeln. Beide Fahrer hatten sich in vergangenen Jahr positiv über die Updates geäußert. Jedesmal, wenn wir eine Neuerung brachten, wurde unsere Performance besser."


Force India: Wenn die neue Saison anklopft

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Die Stammpiloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez, sowie Entwicklungsfahrer Alfonso Celis über die Erwartungen an die Formel-1-Saison 2016 Weitere Formel-1-Videos

"Das sich die Regeln 2017 sehr wahrscheinlich ändern, erschien es uns ineffizient, unsere Mittel für die Entwicklung eines völlig neuen Projekts zu nutzen, dass nur eine begrenzte Lebensdauer hätte. Wir waren glücklich über die Richtung, die wir im vergangenen Jahr eingeschlagen hatte, und von der wir glauben, dass sie weiteren Raum für Verbesserungen bietet. Daher haben wir uns entschlossen, die Performance und das Potenzial unseres aktuellen Konzepts voll auszuschöpfen."

Frage:" Es ist noch sehr früh, aber was können wir von dem neuen Auto erwarten?"
"Derzeit können wir noch nicht sagen, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen. Wir wissen aber, dass wir uns verbessert haben und sind mit der bisher geleisteten Arbeit zufrieden. Wir hören auch gute Signale aus der Motorenfabrik von Mercedes. Das Team in Brixworth hat weitere Fortschritte gemacht, darauf sind wir sehr gespannt."

Green: "Die Vorbereitung wird sehr stressig, denn wir wollen einige Teile ans Auto bringen, die wir unabhängig voneinander testen wollen, damit wir für Melbourne das optimale Paket haben. Wir planen mit einer Launch-Spezifikation für die Tests in Barcelona und einem Update für Australien. Das Auto in die Spezifikation für den Saisonstart zu bringen, wird ein fortlaufender Prozess. Wir glauben, dass wir in Melbourne recht schnell sein können und haben für die ersten Rennen bereits aufregende Updates in Planung."


Fotos: Test in Barcelona


Frage: "Im Winter wurde viel über die Reifen gesprochen. Pirelli bringt eine neue Mischung, und es gibt weitere Veränderungen..."

Green: "Die Reifen haben in diesem Jahr einen zweischichtigen Aufbau. Wir hatten nicht die Chance, sie beim Abschlusstest in Abu Dhabi zu testen, weil sie uns nicht zugeteilt wurden. Also ist Barcelona die Premiere! Es wird wichtig, zu verstehen, wie sie unter Grand-Prix-Bedingungen funktionieren."

Frage: "2016 ist die dritte Saison mit Nico Hülkenberg und Sergio Perez. Wie wertvoll ist eine gleichbleibende Fahrerpaarung für Teams?"

Green: "Sie sollte nicht unterschätzt werden - gerade bei zwei Fahrern von dem Kaliber Sergios und Nicos. Ihre Konstanz ist eine Bank und erlaubt eine zielgerichtete Entwicklung. Wenn wir Updates bringen, fahren sie schneller. Das sehen wir in den Daten und auf der Stoppuhr."

Frage: "In Anbetracht der großen Veränderungen, die 2017 anstehen: Wie beeinflusst das die Arbeit in diesem Jahr?"

Green: "Das hängt vom Umfang der Veränderungen ab, die ja noch genau ausgearbeitet werden müssen. Wir haben nur ein kleines Team, das mit Blick auf 2017 arbeitet. Mehr und mehr Leute werden hinüberwechseln. Wie schnell, das hängt von den Leistungen 2016 und von den Regeln ab. Wir sehen uns das während der ersten Rennen an. Als Team freuen wir uns über den Start von einem weißen Blatt Papier. Um so restriktiver und steifer das Reglement, umso kniffliger ist es, etwas zu finden, womit man schneller wäre als die Konkurrenz. Jeder geht wieder in die Startblöcke."

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