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Niki Lauda will nicht nachlassen: "Unser Ziel ist der Sieg"
Niki Lauda will das letzte Saisonrennen in Abu Dhabi mit voller Motivation angehen und spricht noch einmal von einem außerordentlich wichtigen Lauf
(Motorsport-Total.com) - Mercedes befindet sich in Abu Dhabi auf Abschiedstour für 2015. Die Silberpfeile konnten in diesem Formel-1-Jahr alle Ziele erreichen und reisen daher ohne Druck zum Saisonfinale. Dennoch will man garantiert nicht nachlassen, wie Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda erklärt. Der Österreicher spricht vor dem letzten Rennen über den abgelaufenen Freitag, die gute Form von Nico Rosberg und warum man unbedingt gewinnen will.
Frage: "Ferrari ist näher dran, aber ihr hättet es sicher gerne ein wenig dominanter. Wie sehen Sie das am Saisonende?"
Niki Lauda: "Zuerst einmal ist der Freitag ein Trainingstag. Man probiert Teile auf den Autos, die vielleicht schon für das nächste Jahr interessant sind. Das machen alle Teams, deswegen darf man das Training in keinster Weise deuten. Morgen früh beginnt das Training und dann das Qualifying für das Rennen, und dann werden wir sehen, wie es ist. Meine Ansicht ist relativ einfach zu erklären: Warum soll Mercedes jetzt plötzlich langsam fahren, wenn sie die letzten Rennen - besonders durch den Nico - immer gewonnen haben? Aber warten wir ab, was morgen passiert."
Frage: "Wenn Sie das nächste Jahr erwähnen: Man hört immer wieder, dass ihr schon etwas für das kommende Jahr im Auto habt. Lewis Hamilton hat erwähnt, dass ihm das nicht ganz so liege und er das in den Griff bekommen müsse, während Nico zuletzt zweimal siegen konnte und fünf Poles in Folge holte. Was ist die Geschichte dahinter?"
Lauda: "Das weiß ich nicht, da muss ich ihn fragen. Die Autos sind identisch, gar keine Frage. Die beiden haben das gleiche Material zur Verfügung, da muss ich ihn fragen, was er meint."
Frage: "Es wurde offensichtlich etwas an beiden Autos für das nächste Jahr verändert, was dem Nico mehr liegt..."
Lauda: "Es wurde nichts im Hinblick auf das nächste Jahr verändert. Was immer wir am Auto verwenden, macht es schneller - nur das hat Sinn. Und wenn wir etwas verändert haben, dann werden beide Autos schneller - und beide Fahrer müssen mit dem Auto gut zurechtkommen. Es liegt sicher nicht daran, dass er schlechter zurechtkommt als Nico. Nico war einfach atemberaubend schnell. Er hat fünfmal hintereinander die Pole-Position geholt und zuletzt im Rennen den Start gewonnen. Und dann ist es leider so, dass dem Hinterherfahrenden die Reifen warm werden. Aerodynamik hilft nichts, und dann ist es sehr schwer vorzukommen. Das gleiche, was Lewis mit dem Nico früher gemacht hat, ist jetzt umgekehrt der Fall. Für mich ist das alles in Ordnung."
Fotostrecke: Abu Dhabi als Disneyland für Morgenmuffel
Abu Dhabi ist der teuerste Kurs im Formel-1-Kalender und zählt mit seinen 5,554 Kilometern zu den längsten Runden. Den Rundenrekord stellte Sebastian Vettel gleich bei der Premiere im Jahr 2009 auf: 1:40,279 Minuten (2014 war die Formel 1 um vier Sekunden langsamer). 2011 sorgte Michael Schumacher für eine Schrecksekunde: Bei einer Kollision hätte ihn der Force India von Tonio Liuzzi beinahe am Kopf getroffen. Fotostrecke
Frage: "Ist es für Nico wichtig, das letzte Rennen zu gewinnen?"
Lauda: "Es ist für jeden Fahrer wichtig, deswegen glaube ich, dass Lewis hier besonders attackieren wird. Jeder will die Saison mit dem optimalen Ergebnis für sich beenden, denn dann kannst du dich einen Monat lang freuen, wie toll du warst. Aber wenn nächstes Jahr alles wieder neu beginnt, dann ist sowieso alles wieder auf Null zurückgesetzt. Es ist immer gut, wenn man in den Winter geht und man hat gewonnen."
Frage: "Hier herrscht eine Traumstimmung und man spürt schon, dass wir am Ende des Jahres sind. Einige sind froh, dass die Saison vorbei ist, andere würden gerne weiterfahren. Wie ist das bei ihnen im Team?"
Lauda: "Bei uns im Team ist das ein Rennen wie jedes andere. Ich hoffe, dass es so ist, denn wenn man beim letzten Rennen plötzlich nachlässt, wäre das ganz schlecht. Für uns ist das ein Rennen wie das erste. Man muss Höchstleistungen bringen, man muss es gewinnen - hoffentlich eins und zwei - und das ist unser Ziel hier. Man darf nicht in sentimentale Dinge verfallen."