• 23. Oktober 2015 · 23:17 Uhr

Sauber vor dem 400. Grand Prix: Der Stolz der Schweizer

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn über das große Jubiläum des Schweizer Formel-1-Teams in Austin 2015: Nur einer ist seit 23 Jahren immer dabei

(Motorsport-Total.com) - Mit einem kleinen Paukenschlag ist das Schweizer Team Sauber 1993 in die Formel 1 gekommen. Gleich im ersten Grand Prix in Südafrika konnte JJ Lehto, der als Teamkollege des Österreichers Karl Wendlinger agierte, zwei WM-Punkte einfahren. Seither hat sich die Mannschaft von Peter Sauber als fester Bestandteil des Grand-Prix-Zirkus etabliert. Am aktuellen Rennwochenende in Austin feiert man großes Jubiläum. Sauber geht in seinen 400. Grand Prix (Starts unter Nennung von BMW-Sauber mitgerechnet).

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Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn führt das Team in den 400. Grand Prix Zoom Download

Frage: "Monisha Kaltenborn, sie feiern ein großes Jubiläum an diesem Wochenende: 400 Grands Prix. Das klingt unglaublich, oder?"

Monisha Kaltenborn: "Das ist so, wenn man bedenkt, wie lange wir schon dabei sind. Vor allem wenn man manchmal mit Teams verglichen wird, die erst vor kurzer Zeit hinzugekommen sind. Wir sind mittlerweile das viertälteste Team, hinter großen Marken. Das spricht sehr für die Beständigkeit unseres Teams."

Frage: "Unter den vielen Mitarbeitern ist Teammanager Beat Zehnder der einzige, der alle 400 Grands Prix mitgemacht hat. Bedeutet dies, dass es eine hohe Fluktuation gibt?"

Kaltenborn: "Nein. Wir haben sogar eine sehr geringe Fluktuation in unserem Team. Es ist halt eine sehr lange Zeit. Wir sind nun seit 23 Jahren in der Formel 1. Jene, die das damals angefangen haben, haben auch sehr lange im Team mitgewirkt. Die sind irgendwann ins Pensionsalter gekommen."

"Bei Beat Zehnder ist es noch nicht ganz soweit. Es freut uns sehr, dass er immer noch dabei ist. Das, was wir hier an Erfahrung haben, ist ein sehr großes Plus. Wir sind im Team immer sehr konsistent gewesen."

Frage: "Wie wichtig ist es gewesen - auch wenn das Team zu BMW-Zeiten auch mal in deutscher Hand war -, immer ein wenig den Schweizer Nationalstolz zu erhalten?"

Kaltenborn: "Das haben wir immer gehabt. Als wir früher einen Doppelerfolg errungen hatten, da wurde auch die Schweizer Flagge gezeigt, obwohl wir mit deutscher Lizenz gefahren sind. Es hat sich eigentlich seit all den Jahren nichts verändert."

"Das Team war immer in Hinwil, auch als BMW die Mehrheit gehalten hat. Das Auto wurde dort gemacht, alles kam immer aus Hinwil. Die Beteiligung von Herrn Sauber war auch niemals unter 20 Prozent, auch in der Zeit, als BMW da war. Das war BMW auch wichtig, dass wir diese Tradition und unsere Geschichte aufrecht erhalten."


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Frage: "Peter Sauber ist nicht mehr an den Rennstrecken. Was macht er überhaupt?"

Kaltenborn: "Er hat genug zu tun. Er ist weiterhin im Unternehmen, er ist Chef des Verwaltungsrates. Er ist sehr aktiv dabei. Man kann ihn immer in Situationen um Rat fragen. Er hat das Team aufgebaut, er hat alle Höhen und Tiefen erlebt. Jetzt hat er wahrscheinlich mehr Zeit für Dinge, die er sonst nicht machen konnte."

Frage: "Sie haben zwei junge Fahrer, mit denen es mehrfach gut lief. Felipe Nasr ist beispielsweise in Sotschi Sechster geworden. Wie zuversichtlich sind sie im Hinblick auf das kommende Jahr?"

Kaltenborn: "Wir sind mit den Leistungen zufrieden. Natürlich ist es so, dass man in Rennen manchmal von der Gesamtsituation profitiert. Aber man muss in solchen Momenten auch da sein, um dann zu profitieren."

"Das war im vergangenen Jahr beispielsweise nicht der Fall. Da hätten sehr viele ausfallen können, wir wären dennoch nicht in die Punkte gekommen. Ich finde es gut, wie wir uns entwickelt haben, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Wir wollen wieder im Mittelfeld etabliert sein, wo wir immer waren. Und dann greifen wir vorne an."

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