• 15. August 2015 · 09:05 Uhr

Lotus sicher: Gerüchte um das Team werden anhalten

Schlechte Finanzlage, bevorstehende Übernahme durch Renault: Lotus war abseits der Formel-1-Rennstrecken zuletzt immer ein Thema - und wird es bleiben

(Motorsport-Total.com) - Lotus ist aus dem ehemaligen Renault-Werksteam hervorgegangen und soll nun wieder in die Hände des französischen Herstellers zurückfallen. Im September soll bezüglich einer Übernahme des Teams aus Enstone die endgültige Entscheidung fallen. Abseits der Spekulationen über den Besitzerwechsel schrieb Lotus vor der Sommerpause weitere Schlagzeilen wegen angeblicher finanzieller Schwierigkeiten. Der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi geht davon aus, dass die Gerüchteküche weiter kochen wird.

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Federico Gastaldi erwartet weitere Spekulationen um das Team Lotus Zoom Download

Frage: "Federico, warum ist der Grand Prix von Belgien so besonders?"

Federico Gastaldi: "Ganz einfach: wegen der Strecke. Die Atmosphäre ist ebenso einzigartig, aber letztlich geht es bei Spa immer um die Herausforderung für die Fahrer. Wenn man sich ansieht, wie sie in Eau Rouge oder Pouhon attackieren, ist das aufregend. Es muss unglaublich schön sein, in dieser Achterbahn im Wald zu fahren. Der Kurs symbolisiert quasi das Auf und Ab generell in der Formel 1."

"In Spa herrscht im Fahrerlager immer eine besondere Stimmung, weil alle frisch aus der Sommerpause kommen und die Akkus für den Rest der Saison neu aufgeladen wurden. Wir haben über die Jahre so viele unvergessliche Rennen in Spa erlebt. Michael Schumachers Debüt 1991 beispielsweise, oder sein erster Sieg ein Jahr später im Benetton. Damon Hill hat dort den ersten Sieg für Jordan eingefahren und unser damaliger Pilot Giancarlo Fisichella war 2009 so nahe am Sieg. Es ist ein toller Ort, wo es immer ein Spektakel zu erleben gibt."

Frage: "Die Formel 1 fällt im Sommer für ein paar Wochen in eine Art Schlaf. Was passiert in jener Zeit?"

Gastaldi: "Für Außenstehende mag es erscheinen, als würden wir alle schlafen. Für unser Personal, das im Verlauf einer Saison so viele Stunden arbeitet, ist es eine gute Lösung, um mal Energie zu tanken und Inspirationen zu sammeln. Einige bleiben einfach zu Hause, andere fahren weg oder machen sogar Party - wie man am amtierenden Champion in der Karibik sehen konnte. Jeder baut seine Energie auf seine eigene Art wieder auf. Wir wollen hart pushen, wenn die Fabrik wieder öffnet und die zweite Saisonhälfte beginnt. Es gibt nun neun Rennen in drei Monaten, es wird arbeitsreich."

Auch in Belgien droht weiteres "Geschwafel"

Frage: "Es gab 2015 viele Spekulationen um das Team. Was passiert wirklich?"

Gastaldi: "Das gehört immer zur Formel 1: Gerüchte, Intrigen, Spekulationen. Wir dürfen uns auch darauf einstellen, im Fahrerlager von Spa jede Menge Geschwafel zu hören. Wir als Team haben aber nichts zu verkünden. Wir konzentrieren und auf den Rennsport und hoffen auf ein gutes Resultat in Spa."

Frage: "Wie wichtig ist es, dass die Formel 1 auf Streckek wie Spa fährt?"

Gastaldi: "In meinen Augen ist es grundlegend wichtig. Diese Strecken sind der Lebenssaft der Formel 1. Es würde keine Tennissaison ohne Wimbledon oder Golfsaison ohne das Masters in Augusta geben. Diese Strecken müssen in der Formel 1 bleiben, weil sich die Fans derart damit identifizieren und dort immer Aufregung erzeugt wird."


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"Ich denke, wir haben bezüglich der Strecken eine gute Balance gefunden in der Formel 1. Es gibt einige Traditionsstrecken wie Spa, Silverstone und Monza, es gibt großartige Straßenkurse wie Monaco und Singapur, außerdem die Kurs in den neuen Märkten der Formel 1 wie zum Beispiel in Russland, dem Mittleren Osten oder in den USA. Die Formel 1 sollte in allen Belangen ein buntes Gemisch bieten, gleichzeitig für Partner, Fans und Teams relevant bleiben."

Frage: "Was haben sie ihren Fahrern vor der Sommerpause gesagt. Wie sieht der weitere Schlachtplan aus?"

Gastaldi: "Nach dem aufregenden Grand Prix in Ungarn waren alle urlaubsreif! Es ist sehr wichtig, dass die Piloten in guter, starker und positiver Stimmung an die Rennen herangehen - völlig unabhängig davon, was in der ersten Saisonhälfte gelaufen ist. Die Fahrer sind sehr gut darin, einen Resetknopf zu drücken, um einfach weiter zu machen, aber eine längere Pause mit geschlossener Fabrik und wenigen anderen Aufgaben hilft dabei natürlich. Ich erwarte zwei Kerle, die voller Energie stecken. Dann gilt es, in jedem Rennen zu pushen. Es gibt noch viele Punkte zu holen."

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