Sebastian Vettel: "Müssen morgen erst auf uns schauen"

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel rechnet mit einem schwierigeren Rennen als in Malaysia und ist sich nicht sicher, ob er Mercedes morgen unter Druck setzen kann

von · 11.04.2015 · 13:59 Uhr
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Schlagbar oder nicht schlagbar, das ist für Sebastian Vettel die Silber-Frage

(Motorsport-Total.com) - Mit Rang drei hat Sebastian Vettel heute beim Qualifying zum Großen Preis von China wohl das maximal Mögliche herausgeholt, wenn man den großen Abstand zu Mercedes bedenkt. Im Rennen könnte das allerdings wieder anders aussehen, denn dort rechnet der Heppenheimer wieder mit einer stärkeren Pace. Ob es reicht, um die Silberpfeile zu gefährden, das weiß er allerdings auch nicht.


Frage: "Sebastian, der Abstand zu Mercedes heute war so erwartet worden. Alle rechnen damit, dass ihr morgen stärker sein werdet."

Sebastian Vettel: "Mich würde es nicht stören, wenn sich die Erwartungen von allen als richtig erweisen würden. Das wäre mir sehr recht. Ich denke aber nicht, dass es einfach werden wird. Es war eine gute Session für uns, wenn man bedenkt, dass wir in Q3 nur einen Versuch hatten, um es richtig hinzubekommen."

"Es ist schade, dass wir nicht beide Autos Seite an Seite bringen konnten. Wie ich gehört habe, hatte Kimi ein paar Probleme mit dem Verkehr auf seiner Aufwärmrunde, und bei diesen Temperaturen muss sich jeder auf die Aufwärmrunde verlassen, um die fliegende Runde richtig hinzubekommen. Generell ist es aber gut, wenn wir bestätigen, dass die Pace vorhanden ist. Darüber bin ich sehr glücklich."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von China


Frage: "Gibt es morgen Möglichkeiten, einen oder beide Mercedes über die Strategie zu knacken?"

Vettel: "Das ist schwierig. Erst einmal müssen wir mit den Füßen auf dem Boden bleiben, denn Mercedes ist nicht ohne Grund so schnell. Sie haben ein großartiges Auto, und beide Piloten scheinen einen guten Job zu machen. Das macht es für uns schwierig, sie zu schlagen. Ich bin sehr glücklich, wo wir sind, und hoffe, dass wir morgen etwas näher dran sein können. Aber näher dran sein und herausfordern und sie unter Druck setzen, sodass sie Fehler machen, sind verschiedene Geschichten."

"Wir dürfen aber Williams nicht unterschätzen, und auch Red Bull sieht an diesem Wochenende schnell aus. Es wird ein langes Rennen, aber die Strategie wird klarer als in den vergangenen Jahren sein, da die Reifen zu halten scheinen."


Frage: "Es sieht die ganze Zeit so aus, als könntest nur du Mercedes schlagen."

Vettel: "Na, ich würde Kimi nicht abschreiben. Er ist zwar nicht direkt hinter mir, hat aber eine ähnliche Pace wie ich. Morgen sollten wir in der Lage sein durchzukommen, und hoffentlich sind wir beide nahe dran, um das Podest zu kämpfen."

Der Deutsche will erst einmal auf sich schauen, bevor er Mercedes anvisiert

Frage: "Mercedes ist nervös, das kann man sehen. Was ist der Plan? Nahe dran sein und auf einen Fehler hoffen?"

Vettel: "Es gibt eine Million Theorien, wie man sie unter Druck setzen kann, aber ich schaue nur auf mein Rennen und will das Bestmögliche geben. Das bedeutet, dass wir sie maximal unter Druck setzen - und was immer dann passiert, passiert. Wir müssen erst auf uns schauen, der Rest liegt nicht in unserer Hand."


Frage: "Ist die lange Gerade morgen eine Schlüsselstelle? Ihr scheint im letzten Sektor ziemlich schnell zu sein."

Vettel: "Wir scheinen sehr gut auf den Geraden zu sein, das sollte uns beim Verteidigen helfen - und eventuell beim Überholen. Natürlich sind nur zwei Autos vor mir, die sehr schwierig zu überholen sind, weil sie sehr schnell sind, aber natürlich ist es nicht unmöglich. Darum fahren wir Rennen: um das herauszufinden. Die Quoten auf einen Mercedes-Doppelerfolg waren auch vor zwei Wochen in Malaysia niedrig, und wir haben bewiesen, dass wir die Dinge auch anders ausgehen lassen können. Das ist auch für morgen das Ziel, allerdings sind wir doch ein wenig weiter zurück."