• 10. April 2015 · 08:42 Uhr

Monisha Kaltenborn: "2014 ist nicht unsere Messlatte"

Teamchefin Monisha Kaltenborn betont, dass das Jahr 2014 nur ein Ausrutscher war, lobt ihren neuen Piloten Felipe Nasr und möchte weitere Veränderungen

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr hat Sauber in 19 Rennen keinen einzigen Punkt einfahren können, doch in dieser Saison war das Ende der Odyssee bereits beim ersten Rennen erreicht, als sowohl Felipe Nasr wie auch Marcus Ericsson in die Punkte fahren konnten. Teamchefin Monisha Kaltenborn dürfte dies nach den Querelen vor dem Saisonauftakt wie Öl heruntergehen, doch die Österreicherin sieht die grundlegenden Probleme vor dem Großen Preis von China noch nicht gelöst.

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Monisha Kaltenborn kann das Jahr nach den ersten Punkten entspannter angehen Zoom Download

Frage: "Frau Kaltenborn, wie ist das Gefühl, hier in China zu sein? Es ist alles ein wenig größer hier, und da muss man sich sicher dran gewöhnen."

Monisha Kaltenborn: "Ja, das ist so. Ich weiß noch, als wir das erste Mal herkamen, waren wir von dem Paddock und der Größe beeindruckt - und dem Paddock Club natürlich, der über die Strecke geht. Das ist schon eine einmalige Anlage hier."

Frage: "Felipe Nasr war im ersten Training Fünfter. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf bisher?"

Kaltenborn: "Das ist natürlich sehr früh. Beim ersten Training waren wir zufrieden. Wir haben einen neuen Frontflügel mitgebracht, und der scheint in die richtige Richtung zu funktionieren. Wir haben jetzt über die Pause ausgewertet, ob er erfüllt, was wir uns erwarten. Das werden wir dann noch genauer besprechen, aber es geht zumindest in die richtige Richtung."

Frage: "Im vergangenen Jahr habt ihr keinen Punkt geholt, in Australien hingegen gleich 14. Wie viel besser läuft es als im vergangenen Jahr?"

Kaltenborn: "Viel besser! Das sieht man daran, dass wir schon Punkte erzielt haben. Wobei vergangenes Jahr eine einmalige Ausnahme gewesen ist. Man darf das Team, das über 20 Jahre in der Formel 1 ist und nie so weit hinten war, nicht abstempeln, dass wir immer an dem Punkt sind. Das ist keine Messlatte für uns. Wir haben dieses Jahr ein viel konkurrenzfähigeres Paket; das ist auf der einen Seite das Chassis, auf der anderen natürlich auch der Motor. Und das war vergangenes Jahr ein ganz großes Handicap. Insofern sieht es schon ganz gut aus."

Frage: "Felipe Nasr hat für den Großteil der Punkte gesorgt. Wie groß ist sein Talent?"

Kaltenborn: "Er ist ein sehr talentierter Fahrer. Wir haben ihn schon länger beobachtet - auch weil wir sein Management sehr gut kennen - in der Vergangenheit waren wir immer wieder in Kontakt miteinander. Er hat doch auch mit Reife überrascht, die er im Rennen gezeigt hat - seinem ersten in der Formel 1. Das ganze Management über das Rennen hinaus war beeindruckend. Er hat dann beim nächsten Rennen einen Fehler gemacht, aber das kann genauso passieren. Das ist nunmal sein erstes Jahr. Aber es ist schon erstaunlich, mit welcher Reife er das Ganze angeht."


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Frage: "Die Punkte sind für euch als kleines Team wichtig, schließlich gibt es für jeden viel Geld. Wie sieht es aktuell aus, nachdem es im vergangenen Jahr viel Streit um die Geldverteilung gab, weil die Großen den Kleinen nichts abgeben wollten?"

Kaltenborn: "Daran hat sich gar nichts geändert. Aber ich glaube, man muss jetzt wirklich an einem neuen System arbeiten. Wir haben alles da, um diese erfolgreiche Plattform auch nach außen hin so darzustellen - aber das geschieht einfach nicht. Man muss sich viele Bereiche ansehen. Das ist nicht nur immer die Technik, dazu gehören auch die Geldverteilung und natürlich die Kosten. Man muss wirklich jeden Bereich hier angehen."

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