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Steiner versichert: Haas 2016 "100-prozentig dabei"
Günther Steiner, Teamchef des neuen Teams Haas F1, spricht über die Möglichkeit, Danica Patrick zu verpflichten, und garantiert, dass man 2016 dabei sein wird
(Motorsport-Total.com) - Mit Marussia und Caterham hat die Formel 1 in Austin zumindest vorübergehend zwei Teams verloren, für die Zukunft steht allerdings schon Ersatz parat. Der amerikanische Geschäftsmann Gene Haas wird zusammen mit Günther Steiner ein Team aufbauen, das 2016 in die Königsklasse kommen soll. Steiner, einst Technikchef bei Red Bull, spricht über das neue Projekt, die Hintergründe und einen langgehegten Wunsch von Bernie Ecclestone: die Verpflichtung von Danica Patrick.
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Günther Steiner wird 2016 als Teamchef beim neuen Haas-Team involviert sein Zoom Download
Frage: "Herr Steiner, Sie bauen derzeit ein amerikanisches Team auf, das wir 2016 in der Formel 1 sehen werden. Wie wird denn der Name des Teams lauten?"
Günther Steiner: "Das Team wird Haas F1 Team heißen und wird in North Carolina in den Vereinigten Staaten stationiert sein. Wir werden ein Logistikzentrum in England haben, von wo aus das Rennteam arbeiten wird - nicht die Entwicklung, sondern nur das Rennteam mit den Mechanikern und den Renningenieuren."
"Wir werden 2016 einsteigen, aber der Plan bestand schon, bevor die beiden Teams weggefallen sind. Bei uns wird komplett anders sein, dass wir eng mit Ferrari als technischem Partner zusammenarbeiten werden. Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, sondern wir wollen einfach irgendwo anfangen, wo wir schon eine Basis haben. Wir fangen nicht von null an, das Auto zu entwickeln. Für das kommende Jahr wurde das sportliche Reglement von der FIA dahingehend geändert, dass man mehr Teile von einem anderen Hersteller benutzen kann. Und das werden wir voll ausnutzen!"
"Wir werden unsere eigene Aeroentwicklung betreiben, was wir vom Reglement her auch müssen, aber zum Beispiel Getriebe, Aufhängung oder Motor werden wir von Ferrari kaufen. Es werden die gleichen Teile wie bei Ferrari sein. Das Chassis müssen wir hingegen selber bauen, und das werden wir am Anfang in Europa machen, weil dort das Know-how ist. Irgendwann in den kommenden Jahren werden wir alles in die Vereinigten Staaten verlagern."
Formel 1 als Marketing-Tool
Frage: "Gene Haas, der Besitzer des Teams, ist ein Milliardär aus Kalifornien und besitzt nebenbei ein NASCAR-Team. Wie kam denn die Idee zustande, in die Formel 1 einzusteigen?"
Steiner: "Gene Haas besitzt eine Firma, er baut Fräs- und Drehmaschinen. Sie sind Marktführer in Amerika, haben hier 50 bis 60 Prozent des Marktes an diesen Maschinen und möchten das weltweit ausweiten."
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"Das Problem ist, dass die Marke nicht sehr bekannt ist - und mit der Formel 1 möchte er einfach die Botschaft schicken, dass es die Firma gibt. In der NASCAR hat er zusammen mit Tony Stewart ein Team mit vier Autos, das vor drei Jahren die Meisterschaft gewonnen hat. Er ist ein riesen Racing-Fan und kennt Racing von seiner Jugend her. Irgendwann haben wir uns zusammengefunden, und er hat entschieden, ein Formel-1-Team zu machen. Er ist gut finanziert, seine Firma ist sehr stabil, und er möchte seine eigene Firma mithilfe der Formel 1 weiterentwickeln."
Frage: "Sie betonen, dass das Team finanziell abgesichert ist. Es hat mit USF1 schon einmal ein amerikanisches Projekt gegeben, das in die Hosen gegangen ist. Sie sind 100-prozentig sicher, dass ihr 2016 dabei sein werdet?"
Steiner: "Wir sind 2016 100-prozentig dabei! Es kann immer etwas passieren, aber wir stehen finanziell und technisch sicher da, haben Verträge mit Ferrari, haben unsere Gebäude bereits, und auch die Firma Haas Automation ist sehr stabil. Deswegen glaube ich, dass die Voraussetzungen stimmen."
Danica Patrick? "Sag niemals nie!"
Frage: "Wie sieht die Planung aus: Wann werdet ihr in den Windkanal gehen? Und welche Fahrer habt ihr auf dem Schirm?"
Steiner: "Die Windkanal-Entwicklung startet nächsten Januar. Die ersten Leute fangen dann auch an zu arbeiten. Im Moment sind wir zehn, 15 Leute, die aber hauptsächlich zur Administration zählen. Aber wir haben bereits Leute verpflichtet, die am 1. Januar anfangen. Um zu den Fahrern zu kommen: Das ist immer sehr emotional, aber wir haben noch nichts entschieden. Konkrete Gespräche wird es erst Mitte nächsten Jahres geben."
Frage: "Frauen im Motorsport sind ja immer ein Thema. Mit Danica Patrick gibt es da in Amerika auch eine gute Variante. Wäre das für euch ein Thema, auch um vielleicht ein bisschen PR zu machen?"
Steiner: "Danica Patrick fährt ja im NASCAR-Team von Haas, die Verbindung ist da ziemlich nahe. Einen konkreten Plan dafür gibt es allerdings nicht. Aber man weiß nie: Sag niemals nie!"