• 04. Oktober 2014 · 06:17 Uhr

Jordan prognostiziert: Alonso legt ein Sabbatjahr ein

Der frühere Teamchef wundert sich über den Red-Bull-Aufstieg des Daniil Kwjat, versteht aber die Entscheidung Sebastian Vettels, die Truppe zu verlassen

(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan ist in Sachen Transfersensationen mit einer goldenen Nase ausgestattet, doch die Sensationen auf dem Fahrermarkt vom Samstagmorgen hatte selbst der Ex-Teamchef und heutige TV-Experte nicht geschnuppert. Im Interview zeigt sich der Ire komplett überrascht von Sebastian Vettels Abgang bei Red Bull und glaubt, dass Fernando Alonso ein Jahr Pause machen könnte, um sich eine Leidenssaison bei McLaren-Honda zu ersparen.

Frage: "Eddie, nach 15 Jahren im Bunde mit Red Bull geht Sebastian Vettel. Was hältst du davon?"

Eddie Jordan: "Bei allen Bedenken: Es ist richtig. Er ist ein viermaliger Weltmeister und hat so viel Begeisterung, so viel Erfolg zu Red Bull gebracht. Jetzt ist es an der Zeit, zu gehen. Jetzt gibt es eine Chance - es ist zwar noch nicht bekanntgegeben, aber wir wissen ja, was passiert - bei Ferrari. Ferrari hat Fernando am Donnerstag aus seinem Vertrag entlassen. Es dauert nicht lange, bis alles offiziell ist. Meiner Meinung nach wird Sebastian das rote Team von Mercedes... äh Ferrari, anführen. Entschuldigung, aber ich werde gerade verrückt!"

Frage: "Glaubst du, dass es die richtige Entscheidung ist, zu einem Zeitpunkt, an dem Ferrari nicht die WM anführt, sondern weit zurück ist?"

Jordan: "Es ist schon schwierig. Man muss aber verstehen, dass er Motivation braucht. Er ist noch jung, aber schon vierfacher Champion. Wenn sie auseinandergehen, dann ist jetzt dafür ein guter Zeitpunkt. Es ist eine merkwürdige Entscheidung, dass sie Kwjat angekündigt haben. Das ist eine große Sache. Und Ricciardo: Als er an die Seite Sebastians kam, war das gut für ihn. Jetzt ist er der Teamleader und das ist ein großer, großer Job."


Großer Preis von Japan - Samstag

"Auf Red Bull kommt eine Übergangsperiode zu. Aber sie müssen bei dem bleiben, was war und ist: Sie haben gesagt, dass sie sich mit dem Team um junge Fahrer kümmern. Wer geht zu Toro Rosso? Carlos Sainz Jun. ist dort im Gespräch. Sie sind glaube ich nicht in der Lage, Jean-Eric (Vergne; Anm. d. Red.) doch zu behalten. Das ist schade, denn er eigentlich einen guten Job gemacht."

Frage: "Glaubst du, dass Ferrari Fernando höflich gebeten hat, zu gehen, weil sie mit Sebastian einen Neuanfang wollen?"

Jordan: "Es ist zu viel passiert. Ferrari und Fernando lieben sich nicht mehr. Wir wissen, dass Luca (di Montezemolo; Anm. d. Red.) geht und dass Emilio (verstorbener Santander-Boss Botin; Anm. d. Red.) nicht mehr da ist. Das war alles viel Leidenschaft und Liebe, das ist nicht mehr da. Auch Stefano Domenicali ist ein Grund."

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Hamilton: Er hat überraschenderweise alles richtig gemacht Zoom Download

"Es kommt vieles zusammen, warum Fernando geht und sich eine Tür für Sebastian öffnet. Solche Dinge geschehen. Viele waren überrascht, als Lewis Hamilton McLaren verlassen hat. Sie haben gefragt: 'Wie kann jemand dort gehen und sich Mercedes anschließen?' Jetzt, zwei Jahre später, wissen wir, warum. Er hatte es im Gespür und war Teil eines Masterplans von Mercedes."

Frage: "Wohin geht denn Fernando jetzt?"

Jordan: "Gute Frage. Es ist eine Option, dass er ein Jahr Pause macht. Er könnte zu Hause sitzen und sich ein Jahr umschauen. Das haben viele getan, auch Michael (Schumacher; Anm. d. Red.). Es nutzen, um den Akku aufzuladen und die Optionen zu sondieren. Die Frage ist: Kann McLaren um den Titel kämpfen? Ich glaube nicht. Wird Fernando dort hingehen, sich herumschlagen und das Team aufbauen? Ich denke nicht. Er wird ein Jahr Auszeit nehmen."

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