Montoya: "Überrascht, dass mein Rekord noch Bestand hat"
Juan Pablo Montoya lässt sich nach langer Zeit mal wieder im Paddock der Formel 1 sehen und ist gespannt auf die neuen Motoren - Fällt zumindest ein Rekord?
(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya ist im Formel-1-Fahrerlager immer noch ein großer Name, doch in Monza ist der Kolumbianer nun erstmals seit längerer Zeit wieder im Paddock zu Besuch. Noch immer hält er die Rekorde für die schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Runde (262.242 km/h) sowie sie höchste jemals gemessene Geschwindigkeit (372.6 km/h). Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erzählt er, ob er glaubt, dass die Rekorde 2014 gebrochen werden und dass er die neuen Turbomotoren noch nie gehört hat.
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Keine Lust auf Formel 1: Juan Pablo Montoya fühlt sich in Amerika viel wohler Zoom Download
Frage: "Juan Pablo, nach all den Jahren bist du in Monza immer noch Rekordhalter. Bedeutet dir das etwas?"
Juan Pablo Montoya: "Nein, nicht wirklich. Ich bin etwas überrascht, dass mein Rekord nach zehn Jahren noch Bestand hat, aber es ist beeindruckend, wie schnell die Autos damals mit den V10-Motoren waren. Das ist cool."
Frage: "Glaubst du, dass dein Rekord hier in diesem Jahr gebrochen werden wird?"
Montoya: "Von der Geschwindigkeit her ja, aber das mit der Rundenzeit könnte noch ein wenig dauern."
Frage: "Du bist hier zum ersten Mal bei der neuen Formel 1 zu Gast. Wie gefällt dir denn die neue Königsklasse?"
Montoya: "Ich habe einige Rennen gesehen, aber im Fernsehen kann man keine Beurteilung treffen. Wir müssen es live sehen und schauen, was passiert."
Frage: "Wird es das erste Mal sein, dass du die neuen Turbomotoren hörst?"
Montoya: "Ja."
Frage: "Was erwartest du dir davon?"
Montoya: "Ich habe keinen Plan. Alle sagen, dass es ziemlich leise ist. Natürlich wird es aufgrund der Turbos leise sein, aber wie leise, das weiß man nicht."
Frage: "Würdest du gerne einen der aktuellen Boliden fahren?"
Montoya: "Nein, ich bin glücklich bei den IndyCars. Das sind großartige Autos, die für großartiges Racing sorgen."
Frage: "Bist du der Meinung, dass du in der Formel 1 noch ein paar unerledigte Geschäfte hast?"
Montoya: "Nein (lacht; Anm. d. Red.). Das hatte ich nicht, als ich die Formel 1 verlassen habe - und ich habe es immer noch nicht. Ich hatte eine gute Karriere mit vielen Siegen, vielen Pole-Positions und vielen guten Kämpfen."
Frage: "Vermisst du denn noch irgendetwas an der Formel 1?"
Montoya: "Ja, einige Leute. Alte Gesichter und Freunde - Leute, die wirklich nett zu mir waren. Aber mehr nicht!"
Frage: "Du hast doch sicherlich auch die Szene zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg mitbekommen. Wie ist deine Meinung zu dem Thema?"
Montoya: "Sowas haben wir in Amerika nicht, von daher kümmern wir uns nicht darum. Wer am Ende den besseren Job macht, gewinnt."
Frage: "Hast du schon gesehen, dass sie in der Parabolica einen neuen Auslauf gemacht haben? Da gibt's jetzt Asphalt..."
Montoya: "Es ist okay. Es ist nicht so schlecht. Man hat mehr Platz, aber die Parabolica ist gar nicht so schnell, wie die Leute denken. Ich habe nie gedacht, dass sie schnell ist. Ascari ist viel schneller und erfordert viel mehr Eier als die letzte Kurve."
Frage: "Würde es dich reizen, einmal bei Le Mans dabei zu sein?"
Montoya: "Ich wurde noch nie eingeladen und war noch nie dort. Vielleicht fahre ich in der Zukunft mal, aber im Moment bin ich beschäftigt."
Frage: "Und wie ist deine Meinung zum Thema Frauen im Motorsport? Simona de Silvestro kennst du ja noch aus den USA..."
Montoya: "Mann oder Frau, ist doch egal. Vielleicht interessiert Europäer das, mich nicht. Wenn sie ihren Job machen, dann ist es okay."