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Lotterer: "Es gibt Gespräche und Optionen"
Eine Woche danach: Andre Lotterer staunt immer noch über das gewaltige Medieninteresse und spricht über einen möglichen weiteren Grand-Prix-Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Mit einem zwar kurzen, aber am gesamten Rennwochenende durchaus beeindruckenden Auftritt beim Grand Prix von Belgien war Andre Lotterer eine der Attraktionen in Spa-Francorchamps. Sein Gastspiel in der Formel 1 wird aber möglicherweise eine einmalige Sache bleiben. Denn obwohl das Caterham-Team neben Marcus Ericsson noch keinen zweiten Fahrer für den Grand Prix von Italien nominiert hat, gilt ein erneuter Einsatz des 32-jährigen Le-Mans-Siegers als unwahrscheinlich.
Erster Anwärter ist Roberto Merhi, dessen Superlizenz aber erst von der FIA bestätigt werden muss. Sollte es mit dem Spanier nicht klappen, könnte Lotterer noch einmal zum Zug kommen - vorausgesetzt er will überhaupt und bekommt von seinen regulären Arbeitgebern Audi (WEC) und TOM'S-Toyota die Freigabe. Darüber und über die Erinnerungen an seine späte Formel-1-Premiere sprach Lotterer am Samstag bei der Eröffnung des neuen Audi-Sport-Standorts in Neuburg.
Frage: "Andre, dein Formel-1-Abenteuer ist seit einer Woche vorbei. Was ist bei dir am meisten haften geblieben?"
Andre Lotterer: "Viele Dinge. Erst einmal der ganze Hype in den Medien. Ich hätte nie gedacht, dass das so viel ist. Das war sehr beeindruckend, und ich wurde auch von allen Leuten im Fahrerlager sehr herzlich willkommen geheißen. Das war sehr schön."
"Ich habe mir gedacht, okay, das wird eine News - und dann fahre ich halt. Aber mich haben einen Haufen Leute unterstützt und verfolgt, und das war sehr schön. Und dann stand natürlich die Challenge im Vordergrund - die größte Challenge, die ich mir je gegeben habe, einfach mal so in ein Formel-1-Auto einzusteigen. Diese Challenge hat sehr viel Spaß gemacht. Mit dem Audi habe ich Erfahrung, man kennt alles - aber da einfach mal so einzusteigen, das war eine gute Nummer."
Enttäuschung über frühen Ausfall
Frage: "Ist auch was haften geblieben, was dir nicht gefallen hat?"
Lotterer: "Als professioneller Rennfahrer will man immer besser sein, und natürlich hätte ich das Auto gern früher getestet, um noch mehr rauszuholen. Aber das war halt Teil der Challenge."
Fotostrecke: F1 Backstage: Spa-Francorchamps
Die #IceBucketChallenge grassiert im Internet: Formel1.de-Kolumnist Kai Ebel wurde vom ehemaligen Grand-Prix-Piloten Timo Glock nominiert - und Kai wäre nicht Kai, würde er die Sache nicht auf seine ganz eigene Weise interpretieren. Fotostrecke
"Und natürlich: Nach zwei Runden auszufallen, beim einzigen Mal, wo man Formel 1 fährt, das war ein bisschen enttäuschend. Aber das ist halt Motorsport, das kann man nicht beeinflussen - ist halt manchmal so, das habe ich gelernt zu akzeptieren. Alles in allem bin ich im Nachhinein super happy, diese Erfahrung gemacht zu haben. Es war ein mega Erlebnis."
Frage: "Wie hat denn dein Umfeld reagiert?"
Lotterer: "Als zuerst das Gerücht rauskam und dann die offizielle Nachricht, war mein Handy erstmal fünf, sechs Tage am Überhitzen. Unglaublich! Da merkt man erstmal, was für eine Dimension die Formel 1 in den Medien hat und wie präsent das alles ist. Und die Nummer hat den Leuten gefallen, denn ich habe nur positive Rückmeldungen und Nachrichten bekommen. Das war für mich wirklich eine Bereicherung."
Belastung nicht höher als bei anderen Rennen
Frage: "Hast du nach diesem ganzen Hype ein bisschen Ruhe gebraucht? Du warst Golfspielen, nicht wahr?"
Lotterer: "Ja. Ich hatte am Montag einen Event von Thierry Neuville, der die Rallye Deutschland gewonnen hat. Golfspieler gegen Rennfahrer, das war ganz cool. Ich konnte aber nicht viel entspannen, hatte immer wieder was zu tun. Ich bin's ja gewöhnt, ein bisschen unter Strom zu stehen und Stress mit der Reiserei zwischen Japan und hier zu haben."
"Ich bin das ganze Rennen so wie jedes andere Rennwochenende angegangen, insofern hat mich das nicht gestresst. Ich hatte nur ein bisschen mehr zu tun als sonst, alles zu lernen, mit den Medien zu sprechen. Ich war von morgens bis abends voll beschäftigt. Natürlich bin ich jetzt ein bisschen müde, aber nicht mental ausgeleiert."
Frage: "Du hast eben gesagt, es war ein einmaliges Unterfangen. Bleibt's dabei oder zeichnet sich da doch noch was ab?"
Lotterer: "Es ist eine einmalige Geschichte. Natürlich gibt's im Nachhinein hier und da Gespräche und Optionen, um vielleicht weiterzumachen, aber im Moment bleiben wir bei diesem einen Mal."