• 24. August 2014 · 17:06 Uhr

Hamilton: "Es ist nicht einfach, das herunterzuschlucken"

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton spricht nach seinem Ausfall beim Grand Prix von Belgien über sein Rennen, die Kontroverse mit Nico Rosberg und seine WM-Chance

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Lewis, wie fühlen Sie sich nach diesem Rennen?"

Lewis Hamilton: "Als erstes möchte ich sagen, dass heute während der Fahrerparade so viele britische Fahnen da draußen waren. Die Unterstützung war unglaublich, also bin ich wirklich traurig, dass ich ihnen kein gutes Ergebnis geben konnte."

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Das war wohl wieder nichts: Lewis Hamilton ist traurig nach seinem Ausfall Zoom Download

"Was kann ich sagen? Ich bin so hart gefahren, man konnte es nicht sehen, aber ich bin so hart gefahren. Ich habe alles versucht, aber es (das Auto; Anm. d. Red.) war so zerstört. Ich habe 50 bis 60 Prozent des Abtriebs verloren, was wirklich viel ist. Ich konnte nicht einmal Eau Rouge voll nehmen. Mir tut das Team leid. Meine Jungs arbeiten so hart, wir hatten eine so schwierige Zeit in diesem Jahr. Heute hätten wir einen lockeren Doppelerfolg einfahren können, also ist das kein tolles Gefühl."

Frage: "Was ist da mit Nico passiert?"

Hamilton: "Ich hab einen guten Start erwischt, hatte ein gutes Gefühl. Ich habe die Kurve immer so genommen, das war meine Linie. Ich weiß nicht, warum er mich getroffen hat. Er wird sicher glücklich von hier abreisen."

"Während ich gefahren bin, habe ich gar nicht gemerkt, was da passiert war. Ich fühlte einen ziemlich großen Aufprall am Heck. Jetzt habe ich mir die Wiederholung angesehen und ich meine, ich habe ihm Platz gelassen. Ich verstehe das nicht wirklich."

Frage: "Wer trägt die Schuld an dem Zwischenfall?"

Hamilton: "Das müsst ihr entscheiden. Es ist ganz unwichtig, was ich darüber denke. Ich war vorne, ich bin die Kurve so gefahren, wie ich sie immer fahre. Und dann habe ich hinten den Aufprall gespürt. Das macht keinen Unterschied, denn ich bin heute nicht ins Ziel gekommen. Das zählt."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Belgien


Frage: "Ist dieser Moment schlimmer als in Monaco?"

Hamilton: "Es ist nicht einfach, das herunterzuschlucken. Aber es sind Tage, die einfach passieren. Es war bisher ein hartes Jahr. Ich würde nicht sagen, es ist schlimmer. Viel schlimmer als Monaco kann es nicht mehr werden. Es ist nicht gut. Es hat lange gedauert, bis ich die Punkte wieder aufgeholt habe. Man hat in Silverstone gesehen, dass es sich schnell drehen kann. Es sieht nun gut aus für ihn in dieser Saison."

Frage: "Warum sind Sie noch länger draußen geblieben?"

Hamilton: "Das Team und ich, wir wollten nicht aufgeben. Romain Grosjean, zum Beispiel, ist normalerweise viel langsamer als wir und ich musste ihn jagen. Ich konnte ihn nicht einholen. Als ich an ihm dran war, konnte ich nicht hinter ihm bleiben, weil das Auto keine Balance mehr hatte."

"Im vergangenen Rennen habe ich einen Motor verloren, weil er Feuer fing. Jetzt habe ich einen weniger als Nico. Jetzt muss ich in den Trainings ein paar Runden weniger fahren. Ich dachte nur, lasst uns diesen Motor schonen, denn selbst wenn das Safety-Car rauskommt, hätte ich Probleme, die Saubers zu überholen, weil Sutil weggefahren ist. Es ist kein gutes Resultat, nicht ins Ziel zu kommen, aber lasst uns diesen Motor schonen."

Ist die Seifenblase nun geplatzt?

Frage: "Was braucht es nun, um die WM zu gewinnen?"

Hamilton: "Viele Dinge schwirren in meinem Kopf herum. Man könnte glauben, dass es einfach nicht mein Jahr ist, aber das darf ich nicht denken. Es sind noch immer sieben Rennen, ich werde pushen, wir haben ein großartiges Auto, ein tolles Team. Ich glaub an sie. Wer weiß, ob ich Glück haben werde? Ich werde alles geben in den nächsten Rennen, das ist alles, was ich machen kann."

Frage: "Was wird nun mit Nico passieren?"

Hamilton: "Es erinnert mich ein bisschen an die Schule. Lehrer sprechen mit dir, aber sie machen nichts und du bekommst eine Verwarnung. Alles, was sie (Toto Wolff, Paddy Lowe und Niki Lauda; Anm. d. Red.) tun können, ist zu sagen, dass das nicht gut war. Er (Nico Rosberg; Anm. d. Red.) ist nun rund 30 Punkte vorne. Ich muss mich neu sortieren und bei den nächsten Rennen wie wild angreifen."

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