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Vettel: "Wir sind nicht die Favoriten..."
Sebastian Vettel muss nach dem ersten Trainingstag erkennen, dass Mercedes noch ein Stück voraus ist, doch für den Rest des Wochenendes rechnet er mit Besserung
(Motorsport-Total.com) - Für Sebastian Vettel lief die Rückkehr nach Österreich nicht nach Plan. Der Heppenheimer wurde am Ende Sechster und hatte dabei mehr als 1,2 Sekunden Rückstand auf Mercedes. Im Training fiel der Deutsche eigentlich nur durch einen spektakulären Dreher auf. Wie er die Situation gesehen hat und was er sonst vom Trainingstag denkt, das erzählt der Red-Bull-Pilot im Interview.
Frage: "Sebastian, im ersten Training bist du eigentlich nur durch zwei Dinge aufgefallen: den Zebrasitz und den 720-Grad-Dreher. Erkläre doch mal die beiden Dinge."
Sebastian Vettel: "Der Zebrasitz ist schon länger drin, das machen wir aus Spaß. Der Dreher heute Morgen war natürlich nicht so geplant. Ich konnte dann noch mein Bestes tun, um nicht einzuschlagen. Ich glaube, ich habe die letzte Kurve nicht ganz so erwischt und bin dann ein bisschen weit rausgekommen und wurde ein bisschen ausgehebelt von dem Loch abseits der Strecke. Das Gras war auch ein bisschen feucht heute Morgen, darum war es noch ziemlich rutschig."
Frage: "Was macht die Kurve so schwierig? Immerhin hatten auch andere Piloten Schwierigkeiten..."
Vettel: "Sie ist nicht so einfach. Man kommt ziemlich schnell durch die vorletzte Kurve, und um sie richtig zu erwischen, will man natürlich so viel Speed wie möglich mitnehmen. Das Streckenlayout hilft ein wenig, weil es einen kleinen Graben gibt, wenn man es nicht richtig erwischt. Das macht es einfach, ein wenig weit rauszukommen, und am Morgen wurde ich ein wenig vom Gras auf dem falschen Fuß erwischt, weil es noch feucht war."
Frage: "Funktionieren die Modifikationen am Auto so gut, dass sie auch draufbleiben?"
Vettel: " Das müssen wir erst noch schauen. Ich denke, heute Morgen haben wir uns ein bisschen schwergetan. Wir beide haben uns nicht so wohl gefühlt. Heute Nachmittag war deutlich besser. Es wurde auch ein bisschen wärmer. Für morgen soll es noch einmal einen deutlichen Schritt wärmer werden. Ich hoffe, dass uns das auch entgegenkommt."
Frage: "Es war angekündigt, dass ihr einen neuen Sprit in den Tank bekommt. Ist es das gleiche wie in der Vergangenheit, oder bringt das was?"
Vettel: "Noch ist er nicht drin."
Frage: "Aber es ist schon ernüchternd, oder?"
Vettel: "Ich glaube, mit den ersten beiden Positionen konnte man rechnen. Alles dahinter ist schwer abzusehen - gerade hier. Wir waren lange nicht da, von daher ist es schwer, irgendwelche Erwartungen zu haben. Ich glaube, heute Morgen haben wir uns schwerer getan, als wir wollten. Heute Nachmittag war besser, und ich hoffe, dass wir für morgen nochmal einen Schritt nach vorne machen können."
Frage: "Sind die anderen Mercedes-Teams auch vor euch?"
Vettel: "Es ist mit Sicherheit eine Strecke, auf der man auch Leistung braucht, aber wir können morgen noch einmal einen Schritt zulegen, denke ich. Ob das dann genug ist, wird sich zeigen."
Frage: "Dein Teamkollege hat sich beschwert, dass das Auto wegen des Windes unberechenbar wäre. Wie bist du mit diesen Bedingungen zurechtgekommen?"
Vettel: "Zum Glück gibt es hier genug Fans mit ihren Flaggen, wo man sich ein bisschen orientieren kann. (lacht; Anm. d. Red.) Es gab mal eine Phase von vier oder fünf Runden, wo der Wind deutlich stärker wurde. Das spürt man natürlich auch im Auto - gerade in den schnellen Kurven. Zum Schluss wurde es aber doch ein bisschen besser."
Frage: "Was bereitet euch noch Kopfschmerzen?"
Vettel: "Ich glaube, wir sind vom Speed noch nicht da, wo wir sein wollten. Da müssen wir uns noch steigern. Morgen kommen ein paar Dinge, die uns dabei helfen sollten. Generell ist es Freitag schwer zu sagen, wer mit wie viel Sprit unterwegs ist und wer mit welcher Abstimmung fährt. Ich glaube, wir müssen uns noch ein bisschen steigern, um näher dran zu sein."
Frage: "Wie sieht es mit dem Reifenabbau hinten aus? Beeinflusst das die Strategie am Sonntag?"
Vettel: "Ja, das wird es. Aber jeder wird sich damit beschäftigen müssen."
Frage: "Das ist der erste Heim-Grand-Prix für Red Bull. Fühlst du ein wenig mehr Druck?"
Vettel: "Nein. Jeder freut sich auf ein großartiges Wochenende. Wir sind nicht die Favoriten, auch wenn wir es gerne sein würden. Dass es unser Heimrennen ist, gibt eine Extra-Motivation."