Vettel: "Irgendwann werden wir das schon los..."
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spricht über seinen Technikdefekt im Qualifying von Spanien und über die erneut enttäuschende Situation bei Red Bull
(Motorsport-Total.com) - Und wieder streikte die Technik: Sebastian Vettel startet beim Großen Preis von Spanien in Barcelona nur vom zehnten Startplatz. Unmittelbar nach dem Beginn der finalen Einheit im Qualifying blieb der WM-Titelverteidiger in seinem Red Bull RB10 schon nach der ersten Kurve stehen, weil das Getriebe in seinem Auto schlappgemacht hatte. Ein neuerlicher Defekt, der Vettel - wie schon im Freien Training am Freitag - deutlich zurückwarf. In seiner Medienrunde spricht der Deutsche über sein Pech.
Frage: "Sebastian, wenn etwas bei Red Bull schiefgeht, dann immer an deinem Auto. Warum denn?"
Sebastian Vettel: "Nun, aus der Sicht des anderen Fahrers zum Glück nicht an seinem Auto. Ich glaube, da gibt es keinen speziellen Grund. Es ist natürlich bitter und im Moment auch ein bisschen langweilig, denn jetzt ging auch genug kaputt (lacht; Anm. d. Red.)."
"Ich dachte erst, ich hätte nur den zweiten Gang verloren und könnte die Runde auch ohne den zweiten Gang zu Ende fahren. Nach Kurve eins merkte ich dann aber, dass ich gar keine Gänge mehr hatte. Ich kam nicht mehr vorwärts. Was genau das Problem war, weiß ich noch nicht. Ein bisschen schade, denn ich denke, heute war definitiv mehr drin als der zehnte Platz. Aber so ist es nun einmal. Alles Weitere wird sich zeigen. Ich muss es so nehmen, wie es kommt."
Frage: "Wenn du in die Gänge gekommen wärst, hättest du dann deinen Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen?"
Vettel: "Weiß ich nicht. Ich bin ja nicht in die Gänge gekommen. Es war schwierig. Die Strecke war rutschig und die Reifen hielten nicht über die komplette Runde. Außerdem ging es sehr eng zu - nach den Mercedes. Ich hätte mehr Runden gebraucht. Ich kam immer besser in einen Rhythmus. Natürlich habe ich fast den kompletten Freitag verpasst. Platz drei wäre wohl drin gewesen. Das ist, was aktuell im Auto steckt. So weit kam ich aber nicht."
Frage: "Wie viel Frust ist dabei?"
Vettel: "Aus Fahrersicht kann ich nicht viel machen. Gestern und heute waren es Dinge, die nicht in meiner Hand liegen. Das ist natürlich bitter. Man würde sich wünschen, dass man sich gedreht hätte. Dann wüsste man wenigstens, woran es lag."
"Im Moment ist es natürlich nicht einfach. Es ändert aber nichts an der Einstellung. Morgen ist alles drin. Ich hoffe nur, es gibt keinen Folgeschaden, so dass das Getriebe in Ordnung ist und dass wir nicht noch weitere Plätze verlieren. Deshalb bin ich zuversichtlich für das Rennen am Sonntag, dass wir noch gut nach vorn gelangen können."
Was ist noch drin für Vettel im Rennen?
Frage: "Barcelona ist nicht dafür bekannt, viele Überholmanöver zuzulassen. Wie gehst du das Ganze an?"
Vettel: "Es wird nicht einfach, vor allem nicht mit unserem Topspeed. Jetzt starte ich halt von Platz zehn. Etwas anderes kann ich mir im Moment nicht aussuchen. Wie gehe ich das an? Vollgas!"
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Frage: "Du hattest schon im Freien Training einige Probleme, bist quasi am Freitag überhaupt nicht gefahren. Was geht dir da durch den Kopf, wenn das Auto schon wieder streikt?"
Vettel: "Ich bin toperholt für morgen, würde ich sagen (lacht; Anm. d. Red.). Es ist natürlich Mist, aber da kann man nichts machen. Ich muss es so nehmen, wie es kommt."
Frage: "Wie viel Unterstützung erwartest du vom Team? Hapert es an der Qualitätskontrolle?"
Vettel: "Nein. Die Probleme, die wir haben, sind kleine Fehler, die sich einschleichen. Ich glaube, da kann man nicht einem direkt auf die Brust zeigen. Es läuft im Moment einfach noch nicht so rund. Aber jeder ist total motiviert und arbeitet auf Hochtouren. Und irgendwann werden wir das schon los. Da bin ich sicher. Aber lieber morgen als beim nächsten Rennen."
Frage: "Und was kannst du selbst in dieser Situation ausrichten?"
Vettel: "Nicht viel. Natürlich ist es enttäuschend. Wir hatten nun ja schon diverse Probleme. Das Rennen ist aber erst am Sonntag. Da kann noch viel passieren."