• 02. Mai 2014 · 20:43 Uhr

Europa-Logistik einfacher? "Nein, nur anders!"

Zum Europaauftakt werden die Teams traditionell wieder ihre prunkhaften Motorhomes an die Strecke bringen, wodurch es logistisch nicht einfacher wird

(Motorsport-Total.com) - Logistisch kommt auf die Teams ab Barcelona eine neue Aufgabe zu. Zwar muss man das ganze Rennequipment nicht mehr an das andere Ende der Welt schleppen, doch in Europa werden die Aufbauten im Fahrerlager traditionell ein wenig ausgefallener und größer - Red Bull bringt beispielsweise die Energy-Station mit zum Circuit de Catalunya. Koordiniert wird bei den Bullen alles von Gerrard O'Reilly, der über die Herausforderung spricht.

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Die Energy-Station von Red Bull wird immer auf- und wieder abgebaut Zoom Download

Frage: "Gerrard, ist Europa nach den ersten vier Überseerennen logistisch gesehen einfacher für euch?"

Gerrard O'Reilly: "Ich würde nicht sagen, dass es einfacher ist - es ist anders. Die Fabrik ist viel näher; wir können Teile für das Auto in rund 15 bis 20 Stunden bekommen, während das bei den weiter entfernten Events natürlich komplizierter ist. Nach Barcelona fliegen zudem mehr Flüge am Tag als nach Schanghai, oder man kann die Strecke im Auto in 20 Stunden zurücklegen, daher hat man mehr Optionen zur Verfügung. Aber das kann auch zu einer größeren Herausforderung werden!"

Frage: "Kommt ihr in Europa später an die Strecke, um alles aufzubauen?"

O'Reilly: "Nicht wirklich. Wir starten meist Montagnachmittag oder Dienstagmorgen, während wir bei den Überseerennen am Montagmorgen starten."

Frage: "Kommen mehr Leute zu den Europarennen?"

O'Reilly: "Nein, natürlich kommen die Fahrer der Trucks nicht mit zu den Überseerennen, und der Aufbau der Energy-Station braucht natürlich auch mehr Leute, die nicht bei den Überseerennen sind - aber körperlich gesehen ist das Team das gleiche."

Frage: "Wie viele Trucks bringt ihr zu den Events, und was passt in jeden rein?"

O'Reilly: "Wir haben vier Trucks, davon nimmt einer das Garagen-Equipment mit, einer hat die Autos, und der Rest ist alles Equipment. Alles ist für einfachen Gebrauch designt. Man rollt die Luftfracht dann aus den Containern, und kann es gleich in die Trucks stecken. Zuvor hatten wir feste Trucks, wo man die Schubfächer herausziehen konnte und so. Aber da wir nun so viele Überseerennen haben, ist es einfacher, es auf diese Weise zu machen, und das Zeug einfach rein- und rauszurollen. Dann haben wir noch einen Truck für den Motor, der aus Paris kommt."

Frage: "Und was schätzt du, wie viel Fracht das ist?"

O'Reilly: "Ich schätze um die 40 oder 50 Tonnen."


Red-Bull-Showrun in Budapest

Frage: "Muss man aufpassen, wie man die Fracht einpackt, um sicherzustellen, dass alles hineinpasst?"

O'Reilly: "Ja, wir haben ein wenig Spielraum, aber wir müssen unser Zeug ordentlich verpacken - und das in einer bestimmten Reihenfolge - ansonsten wird nicht alles reinpassen."

Frage: "Welches Europarennen ist am schwierigsten zu planen?"

O'Reilly: "Es gibt nur eines, Monaco! Der fehlende Platz ist das größte Problem, aber es ist interessant, weil man ein bisschen außerhalb des Schemas denken muss. In jedem Jahr versuchen wir zu verbessern, wie wir die Garage und die Arbeitsplätze und so weiter anlegen. Wenn man irgendwann mal in Monaco war, als kein Rennen war, und dann fährt man zum Rennen her, dann fragt man sich, wie zum Teufel sie alles da reinbekommen. Das ist schon ein großer Erfolg."

Frage: "Habt ihr schon einmal etwas vergessen oder verloren?"

O'Reilly: "Nichts ist jemals verloren, sondern nur verlegt!"

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