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Lotus-Genesung ab Barcelona?
Federico Gastaldi, Stellvertretender Teamchef bei Lotus, berichtet von guter Moral und Motivation sowie von baldigen Genesungschancen
(Motorsport-Total.com) - Nach einer starken Saison 2013 stapft Lotus durch den dunklen Keller der Formel 1 und schlägt sich mit den ganz kleinen Fischen der Branche herum. Wenn es nach dem Stellvertretenden Teamchef Federico Gastaldi geht, könnte sich das jedoch ab dem übernächsten Rennen ändern. Im Interview spricht er zudem über den Status quo und die Wichtigkeit eines China-Grand-Prix für die Formel 1.
Frage: "Wo sehen Sie das Team im Moment?"
Federico Gastaldi: "Seit dem Saisonstart konnten wir definitiv eine Verbesserung in der Performance feststellen, und es gibt gute Anzeichen für eine positive Entwicklung und Zukunft. Beide Autos sind beim Großen Preis von Bahrain ohne Zuverlässigkeitsprobleme ins Ziel gekommen, und Pastor (Maldonado; Anm. d. Red.) hätte ohne seinen Zwischenfall eigentlich in den Punkten landen sollen. Wenn man schaut, wo wir zu Beginn dieses Jahres standen, dann ist das sehr positiv. Es gibt aber noch immer eine Menge zu tun. Dazu haben wir viele neue Teile und eine gewisse Performance, die es nun zu finden gilt."
Frage: "Wie motivieren Sie das Team nach so einem schwierigen Start?"
Gastaldi: "Jeder in diesem Team arbeitet sehr hart, natürlich ist es da frustrierend, nicht so belohnt zu werden, wie es jeder hier verdient hätte. Aber wir alle sind echte Kämpfernaturen. Die internen Reaktionen auf den schlechten Saisonstart waren unglaublich positiv. Jeder lächelt weiterhin und konzentriert sich auf seine Aufgaben - Daumen hoch für diese Motivation. Diese Attitüde gibt uns eine gute Grundstimmung."
Frage: "Wie erfolgreich kann das Team genesen?"
Gastaldi: "Wir sind ein Rennstall, also sind wir hier, um zu gewinnen. Gleichzeitig sind wir aber auch realistisch. Es wäre natürlich fantastisch, wenn wir einen so großen Schritt machen würden, dass wir um die Spitzenpositionen kämpfen können. Aber es ist noch zu früh in der Saison, um sagen zu können, wo wir am Ende des Jahres stehen werden. Der erste Schritt wäre zunächst einmal, unsere Autos wieder in den Punkten zu platzieren. Und sobald wir in den Punkten sind, werden wir auch wieder hungrig genug sein, schnell weitere Schritte zu machen."
Gastaldi: "Es ist sicherlich wichtig für uns. Wir haben vom ersten Tag an versucht, die Aufmerksamkeit der chinesischen Zuschauer zu gewinnen - sowohl in sportlicher als auch in kommerzieller Hinsicht. Wir glauben, dass China gleichzeitig Gegenwart und Zukunft ist. Es ist natürlich auch ein riesiger Markt, den es kommerziell zu erkunden gilt, daher denke ich, dass China für die geschäftliche Seite der Formel 1 von großer Bedeutung ist. Zudem ist die chinesische Fanbasis in den vergangenen Jahren gewachsen, und es gibt viele junge Fans, die die großartige Zukunft dieses Sports verdeutlichen."
Fotostrecke: Die Geschichte des Lotus-Teams
Die Geschichte des heutigen Lotus-Teams beginnt bereits 1981, damals allerdings noch unter anderem Namen: Toleman. Bereits der übergewichtige und nicht konkurrenzfähige TG181 wurde von einem gewissen Rory Byrne designt, der später alle Weltmeister-Autos von Michael Schumacher entwickeln sollte. Doch erst 1984 gelingen erste Achtungserfolge, was nicht zuletzt an einem aufstrebenden Nachwuchspiloten liegt. Fotostrecke
Frage: "Wann erwarten Sie vom Team signifikante Schritte nach vorn?"
Gastaldi: "Wir versuchen, uns in jedem Rennen zu verbessern. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass sowohl wir selbst als auch unser Motorenpartner - Renault Sport F1 - eine ganze Menge für den Start der Europa-Saison in Barcelona geplant haben. Wir für unseren Teil haben viele, viele neue Teile, die wir am Auto ausprobieren wollen. Die Zuverlässigkeit ist die Grundlage, um testen zu können und neue Teile zu entwickeln. Niemand ist zufrieden damit, wo wir aktuell stehen, und es steht außer Frage, ob auch nur einer von uns den Status quo akzeptiert. Wir geben Gas, um schneller zu sein, und werden das gemeinsam schaffen."