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Neale: "Haben ein Dutzend Top-Ingenieure engagiert"
McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale im Interview: Worauf es 2014 ankommt, wieso er vom Umbau des Teams überzeugt ist und wieso ihn Magnussen begeistert
(Motorsport-Total.com) - McLaren befindet sich im Umbruch. Am Tag der Präsentation des neuen MP4-29 wurde bekannt, dass Martin Whitmarsh nicht mehr Teamchef der Truppe aus Woking ist - vieles deutet daraufhin, dass Ex-Lotus-Teamchef Eric Boullier in Zukunft diese Rolle übernimmt. Ron Dennis, der nun wieder Geschäftsführer der McLaren-Gruppe ist, wird in Zukunft ebenfalls wieder eine wichtige Rolle spielen. Im Interview spricht der Geschäftsführer des Teams, Jonathan Neale, über das im Wandel stehende Team, die kommende Saison und die aufgefrischte Fahrerpaarung mit Jenson Button und Rookie Kevin Magnussen.
Frage: "Jonathan, in der Formel 1 geht es 2014 darum, mit Veränderungen klarzukommen. Wie geht McLaren damit um?"
Jonathan Neale: "Wir hatten noch nie so große Reglementänderungen. Auf sie zu reagieren und mit ihnen klarzukommen, während wir das Performance-Limit weiter pushen, war eine extrem harte Arbeit. Wir haben alles ziemlich pragmatisch betrachtet. Wir wissen, dass Konstanz gleich wichtig ist wie die Performance. Bei den Wintertests wird es nicht darum gehen, am Setup zu feilen oder das Auto zu optimieren. Das Performance-Spektrum wird so breit und unbekannt sein, dass es bei den Wintertests - und bis zu einem gewissen Grad auch bei den ersten Rennen - darum gehen wird, die Funktionslimits des Autos so gut wie möglich zu verstehen."
"Um das zu erreichen, benötigen wir eine konstante Plattform - eine, die auf Veränderungen positiv reagiert. Zudem wird die Arbeit der Ingenieure und Designer, die die Daten von der Strecke verstehen und interpretieren müssen, wichtiger als in der Vergangenheit sein. Das liegt daran, dass es dieses Jahr mehr denn je auf die Entwicklung ankommen wird. Man sollte nicht davon ausgehen, dass das Auto, das das erste Rennen gewinnt, am Ende auch die WM anführen wird, was aber in der Vergangenheit oft passiert ist."
Zahlreiche Neuzugänge
Frage: "Auch bei McLaren gibt es Änderungen."
Neale: "Ein Team mit so einem fantastischen Erbe wie McLaren wird immer mit der Herausforderung konfrontiert sein, ständig Rennen und Weltmeisterschaften zu gewinnen. Gleichzeitig stehen wir in der Verantwortung, das Unternehmen - und unsere Abläufe - weiterzuentwickeln. Genau das werden wir 2014 machen: Mit unglaublichen Bemühungen, einer analytischen Herangehensweise und Hingabe auf der Rennstrecke zu attackieren, aber auch Änderungen abseits der Rennstrecke zu machen, wird sich langfristig als gewinnbringend erweisen."
Präsentation des McLaren MP4-29
Kevin Magnussen, Stoffel Vandoorne und Jenson Button (McLaren) Galerie
"Dennoch handelt es sich um einen langfristigen Prozess, und dieses Jahr wird es darum gehen, McLaren so weiter zu entwickeln und zu vergrößern, damit wir wieder um die Spitze kämpfen können."
Neale von Magnussen begeistert
Frage: "Was denkst du über eure Fahrerpaarung mit Jenson und Kevin?"
Neale: "Wir alle kennen und mögen Jenson sehr gerne - er ist jetzt ein integraler Teil dieses Teams. Und Kevin war bislang so vielversprechend - in den Nachwuchsserien und bei den Tests mit uns -, dass es absolut Sinn hatte, ihn zum Rennfahrer zu befördern."
"Ich denke wirklich, dass die Klasse unserer Fahrerpaarung auf dem Kontrast ihrer Stärke und Struktur beruht. Mit Jenson haben wir den inoffiziellen Botschafter der Formel 1, der uns mit einer beispiellosen Datenbank an Erfahrung versorgt. Mit ihm können wir wirklich arbeiten, wenn es darum geht, das diesjährige Auto zu entwickeln und zu optimieren."
"Zudem haben wir Stoffel Vandoorne als Ersatzmann - bei ihm handelt es sich um einen weiteren Fahrer, bei dem das langfristige Potenzial verlockend ist. Er befindet sich neben unseren zwei Fahrern in einer unterstützenden Rolle, wird bei allen Rennen vor Ort sein, wo die GP2 im Rahmenprogramm fährt, und er wird in unsere Arbeit an der Rennstrecke intensiv eingebunden sein, wo wir lernen und Erfahrung sammeln kann."
"Ich denke, wir sind fantastisch aufgestellt, und im Idealfall motiviert und informiert jeder Fahrer den anderen - dabei handelt es sich um eine Win-win-Situation für das gesamte Team."