Boullier blickt zurück: "Es gab viele Höhepunkte"
Eric Boullier blickt im Interview voraus auf das Rennen in Sao Paulo und lässt einige Höhepunkte der Saison 2013 Revue passieren
(Motorsport-Total.com) - Am nächsten Wochenende steht mit dem Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo das 19. und letzte Rennen der Formel-1-Saison 2013 auf dem Programm. Zeit also, um auf die Höhepunkte des Rennjahres zurückzublicken, und da fallen Lotus-Teamchef Eric Boullier gleich mehrere ein. Im Interview zieht er zudem eine kurze Bilanz des Austin-Wochenendes, spricht über die Faszination Interlagos sowie über die Herausforderungen beim Bau des Autos für 2014, an dem das Team schon seit gut zwei Jahren arbeitet.
© xpbimages.com
Eric Boullier kann auf eine sportlich erfolgreiche Saison zurückblicken Zoom Download
Frage: "Eric, was für ein Jahr! Wie geht ihr das letzte Rennen der Saison 2013 an?"
Eric Boullier: "Es ist die letzte Chance, Punkte zu gewinnen, und wir wollen jeden einzelnen. Wir liegen auf Kurs zu Rang vier in der Konstrukteurswertung, aber der dritte Platz ist mathematisch immer noch möglich. Man kann nie wissen, was in diesem Sport passiert, daher werden wir um jeden einzelnen Punkt kämpfen."
Frage: "Was hältst du von Interlagos?"
Boullier: "In den vergangenen Jahren haben wir in Interlagos einige fantastische Rennen gesehen, und die Fans sind immer sehr enthusiastisch. Die Strecke ist einzigartig und scheint irgendetwas besonderes zu haben. Hoffentlich können wir allen Fans des Teams zum Saisonabschluss noch einmal ein Highlight liefern."
Frage: "Was denkt der Teamchef über das Rennwochenende in Austin?"
Boullier: "Wir hatten auf jeden Fall alle Hände voll zu tun. Obwohl wir erst zum zweiten Mal auf dieser Strecke gefahren sind, ist die Veranstaltung sehr populär. Aus Teamsicht mussten wir uns auf den kurzfristigen Einsatz von Heikki vorbereiten und sicherstellen, dass er Bedingungen vorfindet, unter denen er seine bestmögliche Leistung abrufen kann."
"Er hat während des gesamten Wochenendes einen großartigen Job gemacht und blieb im Rennen konzentriert, als Probleme auftauchten. Auf der anderen Seite der Box ist Romain einen seiner besten Grands Prix gefahren. Er hat einen der Red Bull auf der Strecke geschlagen und die zweiten Position erobert. Mehr hätten wir uns von ihm nicht wünschen können."
Fotostrecke: F1 Backstage: Austin
Howdy aus Texas, welcome to Austin! Im "Lone Star State" gastiert die Formel 1 erst seit 2012. Aber wer in der Hauptstadt wild herumballernde Cowboys und sprudelnde Erdöl-Bohrtürme vermutet, der liegt falsch. Tatsächlich ist Austin im ansonsten weitgehend stockkonservativen Texas so etwas wie eine liberale Insel der Seligen. Fotostrecke
Frage: "Was waren die Höhepunkte in diesem Jahr?"
Boullier: "Es gab viele Höhepunkte. Das Auftaktrennen zu gewinnen war eine fantastische Leistung, vor allem nachdem wir im Vorjahr oft so kurz vor dem Sieg standen, er uns dann aber immer wieder durch die Finger glitt, bis es in Abu Dhabi endlich so weit war. In diesem Jahr hatten wir mit dem E21 ein super Auto, was ein Beweis für die harte Arbeit jedes einzelnen in Enstone war."
"Wir konnte beim Tempo und der Weiterentwicklung Schritt halten und waren auch in der Lage, uns zur Saisonmitte gut auf die veränderten Reifen einzustellen. Die Podiumsplatzierungen in den vergangenen Rennen zeigen, welch fantastische Gruppe von Menschen in Enstone arbeitet. Dass sie unter Bedingungen, die nicht immer perfekt waren, ein solches Auto produziert und weiterentwickelt habe, war eine großartige Leistung. Einer der Höhepunkte war auch mitzuerleben, wie sehr Romain als Formel-1-Fahrer gereift ist. Er liefert genau das ab, was wir von ihm erwarten und kann es mit jedem im Starterfeld aufnehmen."
Frage: "Was gibt es Neues über Kimi zu berichten?"
Boullier: "Wir hörten, die Operation sei gut verlaufen. Das ist großartig. Nun muss er sich erholen, wofür ihm jeder in Enstone alles Gute wünscht."
Frage: "Was steht als nächstes für das Team auf dem Programm?"
Boullier: "Nach Brasilien haben wir endlich Zeit, unser guten Leistungen in dieser Saison ein wenig zu feiern und dem Team - sowohl denjenigen an der Strecke als auch in Enstone - für ihre Anstrengungen zu danken."
"Dann wird sich unsere Aufmerksamkeit rasch auf 2014 richten. Aufgrund der monumentalen Regeländerungen arbeiten wir bereits seit zwei Jahren an dem neuen Auto. Viele unserer Investitionen in Enstone - die verbesserte CFD-Einrichtung, der 60-Prozent-Windkanal, der Getriebe-Prüfstand und der Simulator - erfolgten in dem Wissen, wie immens die Herausforderung beim Bau des 2014er-Autos sein wird. Hoffentlich können wir auch in der neuen Saison von Anfang an um die Spitze kämpfen."