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An vorderster Front: Claire Williams im Interview
Teamchef-Tochter Claire Williams exklusiv: Warum sie ihren Vater Frank nennt, dieser sie nie in der Firma haben wollte und Williams wieder gewinnen wird
(Motorsport-Total.com) - Williams ist zwar das einzige familiengeführte Team in der Formel 1, aber Frank Williams war nie ein Freund davon, das über seine Zeit hinaus so beizubehalten. Seinen Sohn Jonathan, der heute in Grove für Williams arbeitet, soll er einmal als "zu weich" für die Königsklasse des Motorsports bezeichnet haben, und auch Tochter Claire ist zunächst gegen den Willen ihres Vaters ins Team gestolpert. Doch was einst in den Sommerferien mit Sandwiches für die Mechaniker begonnen hat, erreichte dieses Jahr eine völlig neue Dimension.
2002 holte sie der damalige Marketingchef Jim Wright in die Presseabteilung, deren Leitung sie 2010 übernahm. Mit dem Börsengang im Jahr 2011 wurde sie auch Chefin für Investor Relations - und machte diesen Job so gut, dass ihr 2012 die Marketing- und Kommunikationsabteilung übertragen wurde und sie einen Sitz im Vorstand erhielt. Am 27. März dieses Jahres schließlich wurde sie auch noch zur stellvertretenden Teamchefin befördert, um ihrem Vater jene Aufgaben abzunehmen, die davor Adam Parr und Toto Wolff erledigt hatten.
Weil Frank Williams kaum noch an der Rennstrecke ist, kämpft seine Tochter in diesem Jahr erstmals an vorderster Front, auf Augenhöhe mit erfahrenen Teamchefs wie Stefano Domenicali oder Martin Whitmarsh. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' zieht sie gegen Ende ihrer ersten Saison in dieser Position eine Zwischenbilanz - und erklärt, wie hart sie kämpfen musste, um dorthin zu kommen, wo sie heute ist.
Erste Saison an vorderster Front schon fast geschafft
Frage: "Claire, Ihre erste Saison als stellvertretende Teamchefin ist fast vorbei."
Claire Williams: "Wirklich? Beängstigend!"
Frage: "Ich frage mich, ob Sie das, was Ihr Vater all die Jahre gemacht hat, nun anders beurteilen. Denn natürlich wussten Sie, was er gemacht hat, aber es ist etwas anderes, es selbst zu machen."
Williams: "Das ist etwas ganz anderes, völlig richtig. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich Dad jetzt mit anderen Augen sehe, aber die anderen Teamchefs schon. Was die anderen zehn Teamchefs in diesem Sport leisten, ist sehr beeindruckend. Ich glaube nicht, dass das ausreichend gewürdigt wird. Das sind wirklich clevere Jungs - und Mädels!"
Frage: "Ich finde es ungewöhnlich, dass Sie Ihren Vater immer Frank nennen. Warum eigentlich?"
Williams: "Alle finden das ungewöhnlich, aber ich verstehe nicht wirklich warum. Er ist mein Dad und es ist schwierig, mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich habe großes Glück, aber ich möchte auch sicherstellen, dass es eine klare Trennlinie zwischen der Vater-Tochter-Beziehung zu Hause und der Boss-Mitarbeiter-Beziehung am Arbeitsplatz gibt. Um das zu erreichen, nenne ich ihn Frank."
"Ich tue das nicht nur für mich selbst, sondern auch für die anderen Leute im Team, die mit mir zusammenarbeiten. Ich finde, das hilft, denn ich will mich selbst beweisen und nicht als Tochter des Chefs gesehen werden. Ich kann zu Dad nicht Dad sagen, wenn ich ihn in einem Meeting einem wichtigen Geschäftsführer vorstelle. Also ist er für mich Frank."
Frage: "Ist es schwierig, das zu Hause wieder abzustellen?"
Williams: "Ja. Meine Mutter hat oft mit mir geschimpft, weil ich immer Frank zu ihm gesagt habe. Wir verbrachten ja in der Arbeit viel Zeit zusammen. Wenn ich nach Hause ging, hatte ich in der ersten Stunde oder so immer noch abgespeichert, dass ich Frank zu ihm sage. Das hat meine Mutter immer böse gemacht."
Schwieriger Stand als Tochter des Chefs?
Frage: "Ist Ihnen auch wichtig, diese Linie zu ziehen, weil man sonst in einem Familienunternehmen Gefahr laufen würde, als Tochter des Chefs nicht den nötigen Respekt entgegengebracht zu bekommen?"
Williams: "Ja, das ist in der Tat so."
Frage: "Hatten Sie diesbezüglich schon jemals Schwierigkeiten?"
Williams: "Ich habe großes Glück, weil ich bei Williams aufgewachsen bin. Ich bin schon lange im Geschäft, war schon als kleines Mädchen bei den Rennen dabei. Mum und Dad haben uns so erzogen, dass uns immer klar war, dass wir uns den Respekt selbst verdienen müssen. Wenn wir also zu den Rennen kamen, saßen wir nicht nur rum, sondern wir hatten Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel kümmerte ich mich um den Abwasch, um die Sandwiches oder den Tee für die Jungs."
"Durch diesen Hintergrund lernten mich die Leute im Team kennen. Ja, wir leben ein sehr privilegiertes Leben, aber wir haben dieses Privileg als solches erkannt. Das finde ich wichtig. Vielleicht sagen manche, dass ich diese Funktion nicht hätte, wenn ich nicht Franks Tochter wäre. Stimmt vielleicht. Aber ich glaube, dass ich bewiesen habe, gut genug für diesen Job zu sein."
"Der Vorstand hat mir diese Position gegeben, nicht Frank. Frank war sogar einer der Letzten, die davon erfahren haben. Und die Vorstände hätten mir diese Verantwortung sicher nicht übertragen, wenn sie nicht davon überzeugt wären, dass ich diesen Job für das Team hinbekomme."
"Unterm Strich ist Frank Mehrheitseigentümer, ja, aber wir sind auch zu 24 Prozent börsennotiert. Unsere Aktionäre wären in Aufruhr, wenn wir so handeln würden - das geht einfach nicht. Ich werde im Team gut behandelt, die Mitarbeiter gehen überhaupt nicht schroff mit mir um. Mir selbst geht es darum, für Williams den besten Job zu machen, den ich kann. Williams ist ein Familienunternehmen - und ich finde es großartig, dass versucht wird, dieses Familienelement zu bewahren."
Erstes Meeting war ein "einschüchterndes" Erlebnis
Frage: "Wie angesprochen ist Ihre erste Saison als stellvertretende Teamchefin bald vorbei. Gibt es irgendwelche Erlebnisse, die Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?"
Williams: "Da gab es viele! Am stärksten hat sich wahrscheinlich mein erstes Meeting mit Herrn Ecclestone und den anderen Teamchefs eingeprägt. Das war in China, Frank war nicht da. Das ist schon eine ziemlich einschüchternde Erfahrung, aber man hat sich gut um mich gekümmert. Es war ein großartiges Jahr voller Höhen und Tiefen. Leider mit mehr Tiefen als Höhen, aber das ist ein Lernprozess. Was dich nicht umbringt, macht dich stärker!"
Frage: "Wie bereitet man sich als Neuling auf so ein Teamchef-Meeting vor? Wurden Sie darauf von Ihrem Vater oder Toto Wolff vorbereitet? Wie muss man sich das vorstellen?"
Williams: "Ich habe enorm viel gearbeitet, aber manchmal gibt es ja im Vorfeld nicht einmal eine Tagesordnung, sodass man sich nicht wirklich vorbereiten kann. Frank hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu Herrn Ecclestone. Er hat mir einige Tipps gegeben, wie ich auftreten soll, aber da ging es vor allem darum, dass ich das Team auf bestmögliche Art und Weise vertrete. Ich stellte sicher, dass meine Hausaufgaben erledigt waren. Mehr kann man sowieso nicht tun."
Williams: "Nicht wirklich, nein. Das ist ein winziger Teil von dem, was ich tue. Meine Hauptaufgabe ist es, Geld für das Team aufzutreiben."
Frage: "Das meinte ich damit auch, dass Sie sich weiterhin auf den kommerziellen Bereich konzentrieren, weniger auf das Racing. Wie schwierig fällt es Ihnen, eine gemeinsame Wellenlänge mit den Benzinbrüdern im Team zu finden?"
Williams: "Ich liebe diese Seite. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass das 50 Prozent meiner Rolle ausmacht, aber 30 vielleicht schon. Vor allem am Saisonbeginn mussten wir uns um unsere Probleme kümmern, und dafür haben wir Pat Symonds geholt. Das war sehr wichtig."
"Ich liebe diese Seite - das ist fast wie das Erlernen einer neuen Sprache. Ich sitze jede Woche in den Aerodynamik-Meetings und höre den Jungs zu. Beim ersten Mal hatte ich noch keinen Plan, was da vor sich geht, aber inzwischen kann ich da reingehen und das Wichtigste verstehen. Klar bin ich kein Diplom-Aerodynamiker, aber dafür haben wir ja auch kompetente Mitarbeiter."
Pat Symonds: Eine Idee von Alexander Wurz?
Frage: "Wer kam auf die Idee, Pat Symonds zu Williams zu holen? Stimmt es, dass das Alexander Wurz war?"
Williams: "Kann sein, ich erinnere mich aber nicht mehr daran, von wem der Vorschlag kam. Mike O'Driscoll, Frank und ich arbeiten in diesen Dingen sehr eng zusammen."
Frage: "Ich kenne Sie schon seit über zehn Jahren, Sie waren damals Pressesprecherin des Teams. Wie sind Sie eigentlich beruflich zu Williams gekommen?"
Williams: "Ich begann meine Laufbahn als Mitarbeiterin der Strecke in Silverstone, aber meine Stelle wurde abgebaut. Wie gesagt hatte ich in den Ferien schon immer für Williams gearbeitet, seitdem ich ungefähr zwei Jahre alt war. Ich kümmerte mich ein bisschen um die Logistik des Rennteams."
"Als ich in Silverstone fertig war, wollte ich nicht zu Hause sitzen und auf einen Job warten, sondern ich wollte etwas arbeiten, also kehrte ich in die Reiseabteilung von Williams zurück. Eines Tages rief unser Marketingchef Jim Wright an und meinte, dass der Pressesprecher gerade gekündigt habe und er möchte, dass ich das übernehme."
"Es dauerte drei Monate, Frank davon zu überzeugen, mir den Job zu geben. Allerdings setzte er mich sehr lange auf Probezeit, sechs Monate. Ich habe extrem hart gearbeitet. Damals war ich wahrscheinlich tatsächlich nur Franks Tochter - ich hatte mir ja auch nie vorstellen können, in irgendeiner Funktion für Williams zu arbeiten, mal abgesehen von ein bisschen Hilfe hier und da."
"Also musste ich mich ab dem Zeitpunkt beweisen und allen zeigen, dass ich den Job nicht nur habe, weil ich die Tochter des Chefs bin. Und ich musste auch Dad helfen, damit ihm nicht der Vorwurf gemacht wird, dass er seine Tochter in die Firma holt. Ich wollte ihn stolz machen."
Väterliche Stolpersteine: War alles nur ein Test?
Frage: "Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Vater eigentlich gar nichts dagegen hatte, als Sie bei Williams anfingen, er Ihnen aber bewusst Steine in den Weg gelegt hat, um zu sehen, ob Sie das wirklich wollen?"
Williams: "Kann sein. Vielleicht war es ein Test. Als ich bei Williams angefangen habe, wollte er mich definitiv testen, um zu sehen, ob ich der Aufgabe gewachsen bin. Er hat immer gesagt, dass er nicht will, dass seine Kinder in seiner Firma rumlaufen. Das war verständlich und ich habe das immer genauso gesehen. Ihm war wichtig, dass die besten Leute für sein Team arbeiten."
Frage: "Sportlich gesehen war 2013 eine enttäuschende Saison, die schlechteste in der Geschichte des Williams-Teams, um genau zu sein. Glauben Sie ernsthaft, dass Williams als Privatteam eine Chance hat, sich noch einmal auf das Niveau der großen Werksteams hochzuarbeiten?"
Williams: "Hundertprozentig, ja. Warum nicht?"
Fotostrecke: Die Williams-Story
Auf geht's ins Abenteuer Formel 1: Nach zwei erfolglosen Anläufen in der Königsklasse gründen Frank Williams (70 Prozent) und Patrick Head (30 Prozent) ihr eigenes Team. Mit einem March-Chassis steigt man beim Grand Prix von Spanien in die Weltmeisterschaft ein. Fotostrecke
"Es hängt von der Kostenkontrolle ab. Ich glaube, dass wir innerhalb einer bestimmten Budgetgrenze um die Weltmeisterschaft kämpfen könnten. Hätten wir zum Beispiel 120 Millionen Budget und das größte Team 160, dann könnten wir damit auch gegen die großen Namen Weltmeister werden. Red Bull hat heute ein Budget von über 200 Millionen."
"Aber ja, ich glaube daran, denn Williams war schon immer dazu in der Lage, mit den großen Namen zu konkurrieren, die mehr Geld hatten. Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass wir das schaffen können. Wir müssen nur sicherstellen, härter und klüger zu arbeiten als die anderen."
Völlig konträre Persönlichkeiten im Cockpit
Frage: "Natürlich müssen wir auch über die Fahrer sprechen. Wie würden Sie Pastor Maldonado, den Venezolaner, und Valtteri Bottas, den Finnen, vergleichen?"
Williams: "Sie sind komplett unterschiedliche Persönlichkeiten. Auf der einen Seite der heißblütige Südamerikaner, obwohl er eigentlich gar nicht so heißblütig ist. Pastor ist kein typischer Südamerikaner, sondern relativ besonnen."
"Dieses Jahr hat er großartige Arbeit geleistet, obwohl es jeder verstanden hätte, wenn er viel frustrierter aufgetreten wäre. Wir haben ihm kein gutes Auto gegeben. Pastor ist ein toller Kerl, der gut rennfahren kann. Das hat er vergangenes Jahr in Barcelona gezeigt. Das ist die Sorte Fahrer, die wir in unserem Auto lieben. Und Valtteri ist genau das Gegenteil, finnisches Eis. Er ist ein liebenswürdiger Kerl, wenn man sich mit ihm unterhält, aber er will gewinnen und wünscht sich natürlich ein gutes Auto."
"Dieses Jahr haben die beiden gut zusammengearbeitet. Pastor ist in seinem dritten, Valtteri in seinem Rookie-Jahr. Sie haben den Kopf nicht hängen lassen und versucht, die Moral im Team so gut es geht aufrechtzuerhalten, indem sie so schnell wie möglich fahren und die Rennen beenden. Leider haben wir ihnen kein Auto gegeben, mit dem sie regelmäßig hätten punkten können."
Frage: "Ist es ein legitim, den Schluss zu ziehen, dass Sie im Hinblick auf die Regeländerungen für 2014 zumindest einen Fahrer behalten möchten, im Sinne der Kontinuität?"
Williams: "Das ist für alle gleich, denke ich, ja. Kontinuität ist in der Formel 1 wichtig. Einen Fahrer zu behalten, vielleicht auch alle zwei, kann ein Vorteil sein."
Frage: "Dann wäre die logische Konsequenz ja, dass Valtteri bleiben wird, wie es momentan aussieht..."
Williams: "Das musst du abwarten. Ich würde dir liebend gern eine Antwort geben, aber ich kann nicht."
Frage: "Pastor macht keinen Hehl daraus, dass er mit anderen Teams spricht."
Williams: "Ja."
Williams könnte auch ohne PDVSA überleben
Frage: "Angenommen, er geht wirklich, bekommen Sie dann ein Finanzierungsproblem? Oder wäre das Budget wegen einer möglichen Kompensationszahlung, die PDVSA dann für die frühzeitige Vertragsauflösung leisten müsste, zumindest für ein Jahr stabil?"
Williams: "Wir sind ein finanziell stabiles Unternehmen. Du kennst unsere Bilanz. Ich finde, dass wir gute Arbeit leisten, wenn es darum geht, ein Budget aufzutreiben."
"Der Markt ist momentan schwierig, aber wir meistern das gut. Das kommerzielle Team arbeitet hart an verschiedenen möglichen Sponsorings. Hinter den Kulissen finden viele Gespräche statt. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir die auch zum Abschluss bringen."
"Wir haben auch den Vorteil unseres Engineering-Geschäftsbereichs mit einigen neuen Verträgen, Nissan-Nismo und Audi zum Beispiel. Der Beitrag zum Budget, den dieser Geschäftsbereich leisten kann, wird von Jahr zu Jahr größer. Der Sponsoringbereich ist im momentanen Marktumfeld schwierig, noch dazu bei unseren sportlichen Ergebnissen. Es ist schwierig, aber ich mache mir deswegen keine Sorgen. Ich habe keine schlaflosen Nächte."
Frage: "Sie betreiben auch ein Technologiezentrum in Katar. Verbirgt sich dahinter der Masterplan, das Emirat Katar auch ins Formel-1-Team einzubinden? Ist das ein kommerzielles Ziel?"
Williams: "Ja, ist es. Wir sind seit drei Jahren mit dem STP, unserem Science & Technology Park, in Katar vertreten. Wir arbeiten dort an großen und mittleren Schwungrad-Anwendungen und betreiben eine Kampagne für Verkehrssicherheit."
"Wir engagieren uns seit drei Jahren sehr stark. Natürlich wäre es schön für uns, eine breit aufgestellte Partnerschaft mit ihnen einzugehen, aber wir verstehen, dass das Zeit braucht und harte Arbeit erfordert. Wir unternehmen momentan alles, um zu beweisen, dass wir eine gute Perspektive bieten können. Aber wir müssen abwarten."
Hülkenberg eher kein Kandidat für Williams
Frage: "Kommen wir noch einmal zum Fahrermarkt. Mit Nico Hülkenberg ist ein deutscher Fahrer mit einem sehr guten Ruf auf dem Markt. Sind Sie damals, Ende 2010, im Guten auseinandergegangen?"
Williams: "Das war noch vor meiner Zeit, unter Adam Parr. Dementsprechend kenne ich die damaligen Umstände nicht zu 100 Prozent."
"Aber ich sehe Nico ab und zu im Paddock, und er ist ein netter Kerl. Er war damals ein großartiger Fahrer. Schade, dass er nur ein Jahr bei uns war, aber so sind halt die Umstände in der Formel 1. Ob er zu uns zurückkommt, kann ich nicht sagen. Es heißt, dass er mit Lotus spricht, aber ich weiß es nicht."
Frage: "Ziehen Sie ihn als Fahrer in Erwägung?"
Williams: "Das möchte ich nicht verraten. Aber Nico ist ein toller Kerl, der in der Formel 1 sein sollte, weil er ein großes Talent ist. Es wäre schön, wenn er sein Talent beweisen könnte."
Frage: "Ihre Pressesprecherin steht neben uns. Bis vor kurzem sind noch Sie an dieser Stelle gestanden. Wie ist es, jetzt selbst interviewt zu werden?"
Williams: "Es macht mir Spaß. Es ist schön, denn ich spreche gerne über Williams. Ich bin überglücklich, für dieses Team zu arbeiten. Es ist wie eine große Familie, und ich bin ein Teil davon. Wenn ich darüber sprechen kann, macht mich das glücklich. Ich will, dass die Menschen wissen, dass wir alle hart arbeiten, um in dieser Situation die Wende zu schaffen. Wenn ich diese Botschaft in Interviews verbreiten kann, dann tue ich das gerne."
Frage: "Haben Sie ein besonderes Interview-Training absolviert, abgesehen davon, als Pressesprecherin bei Interviews zugehört zu haben?"
Williams: "Nein, aber wie du sagst, habe ich jahrelang zugehört. Natürlich habe ich ein bisschen Medientraining gemacht - alles andere wäre dumm. Aber ich habe Spaß daran. Weil ich selbst Pressesprecher war, kenne ich die Journalisten. Das macht es leichter."