• 21. September 2013 · 18:25 Uhr

1,5 Sekunden zurück: Button gruselt's zur Geisterstunde

Der Brite erkennt Verbesserungen am MP4-28, ist aber dennoch schockiert über den großen Rückstand auf Sebastian Vettel: "Es ist ein hartes Brot"

(Motorsport-Total.com) - Mal wieder irgendwo im Niemandsland: Jenson Button fügte seiner langen Liste wenig glorreicher Sessions mit dem Qualifying in Singapur am Samstag eine weitere Episode hinzu. Der McLaren-Star geht von Startplatz acht ins Rennen, distanzierte aber immerhin seinen Teamkollegen Sergio Perez um eine knappe halbe Sekunde im schnellsten Umlauf des Tages. Im Interview erklärt der Button, wieso das Ende der Fahnenstange bereits erreicht sein könnte und warum es mit der Strategie knifflig wird.

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Jenson Button muss am Sonntag mal wieder mit dem Mittelfeld vorlieb nehmen Zoom Download

Frage: "Jenson, bist du zufrieden mit deinem Qualifying?"

Jenson Button: "Es war spannend wie immer auf einem Straßenkurs. Da läuft es nie perfekt, aber das ist ja für alle gleich. Wir wurden von den Red Bull, den Mercedes, den Ferrari und einem Lotus geschlagen. In Anbetracht dessen, wo wir im Moment stehen, ist das okay. Es ist ein hartes Brot, wenn man weiß, dass man nicht viel herausholen kann und man eine Sekunde zurückliegt."

"Es macht mir schon etwas Angst, wenn ich auf den Zeitunterschied zur Pole-Position blicke. Der liegt bei 1,5 Sekunden. Aber es ist ein langes und hartes Rennen: Auf den Longruns sieht unser Tempo gut aus und es gibt nicht so viele Autos, die schneller sind als wir. Zumindest auf Supersoft, mit dem Medium-Reifen ist es schwieriger."

Überholen schwierig

"Es war eine ziemlich gute Runde. Das Auto fühlte sich vernünftig an. Wir müssen aber weiter daran arbeiten. So läuft es eben in dieser Saison. Bei dem, was wir im Qualifying mit dem Setup und der Nase gemacht haben, war es gar nicht so schlecht. Wir haben an diesem Wochenende viel mit der Abstimmung gearbeitet und viel gefunden, wie wir das Auto verbessern kann. Das Fahrgefühl stimmt mich zuversichtlich, denn es verändert den Wagen zum Guten. Darüber bin ich glücklich."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Singapur


Frage: "Denkst du, dass du dich im Rennen vorarbeiten kannst?"

Button: "Hoffentlich. Im Rennen wird es schwierig, zu überholen, wenn ich an die Vergangenheit denke. Interessant wird die Strategie, mit den supersoften Reifen ist es ein ganz anderes Auto. Es wird interessant, weil die Pneus sehr unterschiedlich sind. Die, die wir im Qualifying genutzt haben, sind sehr schnell. 1,6 Sekunden besser im Vergleich zu den härteren. Aber im Rennen läuft es normalerweise andersherum. Mal sehen, ob das wieder der Fall ist."

Frage: "Glaubst du, dass Piloten das Risiko eingehen, einen längeren Stint auf Supersoft zu fahren?"

Button: "Das ist etwas, das wir uns schon das ganze Wochenende über ansehen. Kaum zu sagen, was man machen sollte. Wir werden viele verschiedene Strategien sehen. Wahrscheinlich sollte man das Rennen nicht angehen, indem man einfach nur sagt: 'Wir fahren Longruns'. Dann geht es doch schief, wenn man dann an die Box kommen muss. Man ist dann irgendwo zwischen zwei Strategien. Wir werden uns eine suchen und dabei bleiben."

Fitnessvorteil keine Hilfe

Frage: "Wird es im Mittelfeld und mit viel Abtrieb schwierig, zu überholen?"

Button: "Ja, das könnte sein. Aber wir stehen nunmal da, wo wir stehen. Mit den Red Bull, den Mercedes, den Ferrari und einem Lotus vor uns wird es knifflig. Die zu überholen ist sowieso schwierig, weil sie schneller sein werden als wir. Abwarten, was uns im Rennen gelingt, aber heute war ein runder Tag für das Team, was das Tempo betrifft."

"Mit Platz sechs im Rennen sollten wir glücklich sein."Jenson Button
Frage: "Hältst du ein Ergebnis unter den Top 6 für möglich?"
Button: "Das würde bedeuten, dass wir einen Red Bull, einen Mercedes oder einen Ferrari schlagen müssten. Und die sind viel schneller als wir. Wir sollten uns auf jeden Fall glücklich schätzen, sollten wir Sechster werden."

Frage: "Du zählst zu den fittesten Piloten im Feld. Hilft dir das in Singapur?"

Button: "Weiß ich nicht, abwarten. Werde ich Achter, dann bedeutet es offenbar gar nichts. Es macht keinen Unterschied. Alle sind es trainiert, unter solchen Bedingungen zu fahren. Natürlich kommt es mehr auf die Physis an, weil man von den Randsteine und den Vibrationen durchgeschüttelt wird, die G-Kräfte wirken. Ich freue mich darauf."

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