• 06. Juli 2013 · 17:55 Uhr

DRS-Defekt bei Sutil: "Habe eine halbe Sekunde verloren"

Ein defektes DRS nagelt Adrian Sutil auf dem Nürburgring auf Startplatz 15 fest - Für das Rennen rechnet sich der Force-India-Pilot trotzdem WM-Punkte aus

(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen auf einen guten Startplatz für sein Heimrennen auf dem Nürburgring bekamen für Adrian Sutil am Samstag einen Dämpfer. Das DRS am Force-India-Boliden versagte im Qualifying seinen Dienst und Sutil belegte in Q2 chancenlos Platz 15. Der technische Defekt kostete Sutil eine knappe halbe Sekunde. Trotzdem hätte der Einzug ins Q3 knapp nicht geklappt. Aus dem Mittelfeld wartet auf den Deutschen am Sonntag eine Aufholjagd. Force India zeigte auf Longruns eine gute Pace, weshalb Sutil optimistisch, ist, dass es im Rennen in die Punkteränge gehen wird.

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Adrian Sutil rechnet sich von Startplatz 15 noch WM-Punkte aus Zoom Download

Frage: "Adrian, wie ist dein Qualifying gelaufen?"

Adrian Sutil: "Leider hatte ich in Q2 kein DRS. Dadurch habe ich auf den Geraden sehr viel Zeit verloren - eine halbe Sekunde. Während der Session konnten wir es leider nicht reparieren. Es ging eben nicht mehr. Deshalb musste ich auch den zweiten Versuch ohne DRS fahren. Die Zeit von 1:31,0 war für mich das Maximum."

Frage: "Welche Zeit hättest du mit DRS schaffen können?"

Adrian Sutil: "Ich hätte eine 1:30,4 oder eine 1:30,5 fahren können, wenn man zusammenrechnet, was ich auf den Geraden verloren habe. 1:30,4 wäre glaube ich auch nicht genug gewesen, denn das wäre Platz elf gewesen. Das Auto hat sich nicht schlecht angefühlt, aber wir waren nicht schnell genug. Speziell mit dem weichen Reifen hatte ich guten Grip. Mit dem Medium war es nicht ganz so gut, da hatten wir Probleme. Heiße Temperaturen sind nicht ganz so gut für uns. Es hat gut angefangen als es kühl war, aber mit jeder Session wurden wir langsamer. Mit jeder Session stiegen auch die Temperaturen."

Frage: "Hat das mit den neuen Reifen zu tun?"

Sutil: "Ja, das ist natürlich ein Problem. Wenn die Strecke heißer wird, dann reagieren die Reifen anders. Wir haben jetzt einen neuen Reifen und es ist spürbar. Ich kann aber nicht sagen warum, weil es sich nicht schlecht anfühlt. Der weiche Reifen funktioniert ausgezeichnet, aber vielleicht haben die anderen Teams weniger Probleme. Vielleicht haben die anderen einen Vorteil daraus gezogen und wir haben uns nicht verbessern können."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Deutschland


Frage: "Wo liegen die Probleme bei den Medium-Reifen?"

Sutil: "Durch die neue Konstruktion erwärmt sich der Reifen schneller. Nach zwei, drei Runden hat man das Gefühl, dass der Reifen schon aufgibt. Man bekommt dann Übersteuern und die Balance passt nicht mehr so zusammen. Es wird allgemein schwierig, das Auto zu kontrollieren."

Frage: "Habt ihr beim Setup viel probiert?"

Sutil: "Ja, aber es war immer gleich. Es ging einfach nicht schneller. Wir haben schon Setups probiert, die funktionieren sollten. Mit jeder Abstimmung war es aber mehr oder weniger gleich."

Frage: "Wie sieht es mit der Longrun-Pace auf den Medium-Reifen aus?"

Sutil: "Schlechter kann es nicht werden. Ich glaube nicht, dass wir Platz 15 verdient haben Platz elf wäre unsere Position gewesen. Morgen kann ich mit einem guten Rennen noch den einen oder anderen Punkt holen."

Kleiner DRS-Defekt mit großer Wirkung

Frage: "Woran hat es beim DRS genau gelegen?"

Sutil: "Wir wissen es schon. Es war nur ein Schlauch, der lose war. Durch den Druck konnte man ihn nicht mehr anstecken. Man hätte den Seitenkasten abnehmen müssen und dann alles reparieren können. Dafür war nicht genug Zeit. Es ist eine einfache Sache. Im Qualifying hat man nur fünf Minuten und dafür reicht die Zeit dann nicht. So ist der Motorsport. Überall kann eine Kleinigkeit entscheiden. Wenn der Reifendruck nicht passt, dann ist man eine halbe Sekunde langsamer. Kleinigkeiten wirken sich in der Rundenzeit aus. Alle liegen am Limit so eng beisammen. Es kann passieren. Dieser Defekt ist das erste Mal aufgetreten. Aber wenn so etwas passiert, dann natürlich genau im Qualifying."

Frage: "Du warst im Qualifying dadurch auch langsamer als dein Teamkollege."

Sutil: "Wenn man ein Problem mit dem Auto hat, was will man dann erwarten. Paul ist auch kein Nasenbohrer. Wenn ich kein DRS habe und eine halbe Sekunde verliere, dann ist es eben so."

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Das defekte DRS kostete Adrian Sutil eine halbe Sekunde pro Runde Zoom Download

Frage: "Wie viele Boxenstopps erwartest du im Rennen?"

Sutil: "Nicht so viele, denn die Reifen sind ganz gut. Man braucht nicht so viele Stopps, um eine andere Strategie zu fahren. Man braucht nur die richtige Strategie, dann kommt man schon vor. Wenn man nur einen oder zwei Stopps macht, dann gibt es auch unterschiedliche Varianten. Morgen ist ein neuer Tag, neues Spiel, neues Glück."

Frage: "Wie ist dein Gefühl für die Reifen für den Rest der Saison?"

Sutil: "Man muss sich in der Formel 1 immer anpassen können. Es sind so viele Veränderungen, viele Regeländerungen. Man muss damit umgehen. Veränderungen gehören dazu, ansonsten wäre es langweilig und dann würde man auch wieder meckern. Wir haben jedes Wochenende eine Herausforderung und man muss sich darauf einstellen. Das ist auch eine Kunst, die man beherrschen muss. Wenn das andere können, dann müssen wir das auch hinbekommen. So einfach ist das."

"Ich denke aber, dass man früher oder später gewinnen wird, wenn man der beste Fahrer ist."Adrian Sutil
"Die Formel 1 war schon immer so. Wer sagt, dass der Schnellste gewinnt? Das Auto ist so dominant, es geht nicht nur um die Reifen. Meiner Meinung nach haben wir im Moment sehr gute Reifen, vor allem im Qualifying. Es gibt aber Autos, die schneller sind. So ist der Rennsport. Man kann noch so ein guter Fahrer sein. Vielleicht sitzt man mal im falschen Auto und man kann nicht gewinnen. Ich denke aber, das man früher oder später gewinnen wird, wenn man der beste Fahrer ist."

"Jedes Rennen zeigt nicht immer die Wahrheit. Wenn man Tennis spielt, dann weiß man, wer der Beste von den beiden Spielern ist. Im Motorsport müssen so viele Faktoren passen. Es ist ein sehr komplizierter Sport. Wir wissen alle, dass Talent alleine nicht reicht. Man muss ein Teamplayer sein, man muss die richtigen Entscheidungen treffen und alles muss zusammenpassen. Dann zeigt sich, wer der Beste ist. Rein fahrerisch gesehen ist es aber schwer auszumachen."

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