• 09. Juni 2013 · 00:48 Uhr

Hülkenberg: Ganz trocken "ins kalte Wasser geworfen"

Der Deutsche tappt im Dunkeln, was hohe Temperaturen, Reifenverschleiß und Strategie betrifft - Keine Bedenken wegen der ersten Kurve: "Nase sauber halten"

(Motorsport-Total.com) - Der ganz große Durchbruch als Sauber-Pilot lässt bei Nico Hülkenberg weiter auf sich warten. Da halfen beim Qualifying zum Großen Preis von Kanada am Samstag auch nicht die kniffligen Verhältnisse mit halbtrockener Fahrbahn, die ihm einst in Sao Paulo 2010 eine sensationelle Pole-Position im Williams bescherten. Im Gespräch mit Journalisten bezeichnet der Emmericher Platz elf als keine schlechte Ausgangsposition, zumal das Rennen in Montreal mit vielen Unbekannten aufwartet.

Foto zur News: Hülkenberg: Ganz trocken "ins kalte Wasser geworfen"

Nico Hülkenberg blickt zuversichtlich, wenn auch ahnungslos auf das Rennen Zoom Download

Frage: "Nico, wie war deine schnelle Runde in Q2, als es nach der roten Flagge wieder losging?"

Nico Hülkenberg: "Ich hatte einen blockierenden Reifen. Das kann mit dem langen Stehen und dem Temperaturverlust zu tun haben. Aber man muss das so machen: Hätten wir uns hinten angestellt wie Button und Webber (beide fuhren nach ihrer Aufwärmrunde bei Rot über den Zielstrich, Anm. d. Red.), hätten wir auch keine Zeit mehr bekommen. Irgendwo muss man dann einen Kompromiss finden."

Frage: "Wie ist dein Gefühl für morgen, da ihr ja alle nicht viel zum Fahren gekommen seid?"

Hülkenberg: "Wir werden morgen alle ins kalte Wasser geworfen. Allen voran, wenn es so warm ist, wie es vorausgesagt wurde. Dann gehen wir alle ohne viele Informationen rein und müssen schauen, wie es sich entwickelt. Ich habe da ehrlich gesagt kein großes Gefühl in irgendeine Richtung."

Frage: "Mit welcher Abstimmung habt ihr gearbeitet?"

Hülkenberg: "Wenig Abtrieb, voll trocken."

Hülkenberg kennt Williams' Stärke im Regen

Frage: "Denkst du, dass der elfte Platz der ist, auf den er ihr auch im Trockenen gehört?"

Hülkenberg: "Dieses Wochenende ist ganz speziell. Wir fahren einen ganz anderen Abtrieb als sonst. Den Freitag kann man nicht als Referenz nehmen, weil wir einen ziemlich schwierigen Tag hatten. Von daher bin ich mir nicht sicher, wo wir genau stehen. Platz elf ist nicht so schlecht, das ist im vorderen Mittelfeld. Ich glaube, der Sonntag wird uns da mehr die Wahrheit sagen, wo wir tatsächlich stehen."


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis von Kanada


Frage: "Du warst am Freitag nicht ganz glücklich. Habt ihr die Probleme aussortiert?"

Hülkenberg: "Das werde ich am Sonntag sehen. Am Samstag lief es auf jeden Fall eine ganze Ecke besser. Ich bin am Morgen ins Auto gestiegen und war auf Anhieb viel glücklicher mit dem Fahrverhalten und mit allem Möglichen. Die Leistung war auch deutlich besser."

Frage: "Hättest du es auch auf Platz drei geschafft wie Valtteri Bottas, wenn alles gepasst hätte? War es mehr als Glück bei ihm?"

Hülkenberg: "Ich glaube schon, dass man dafür das nötige Tempo haben muss. 2010 und auch, als ich Testfahrer war, war der Williams immer ein Auto, das im Regen ziemlich gut ging. Jemand hat mir gesagt, dass sie mit mehr Abtrieb unterwegs gewesen seien. Aber man muss das auch erstmal fahren - also Glückwunsch an ihn."

Strategie unvorhersehbar

Frage: "Was ist mit der Strategie? Plant ihr einen Stopps oder zwei Stopps?"

Hülkenberg: "Keine Ahnung. Ich glaube, das kann man auch heute nur diskutieren und muss schauen, dass man morgen offen in das Rennen geht. Es ist im Moment wirklich unvorhersehbar. Vor allem: Wenn es am Sonntag 15 Grad wärmer ist, dann kann alles anders sein - wir wissen ja, wie sensibel die Reifen sind."

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Schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bekommen: Hülkenberg hatte Probleme Zoom Download

Frage: "Um dich herum stehen viele schnelle Leute, vor dir ein paar langsame. Macht es das spannender?"

Hülkenberg: "Die werden mich vielleicht schon ein bisschen aufhalten. Das Feld muss sich erst sortieren, aber das wird sich zeigen."

Frage: "Der Start verspricht ein großes Getümmel. Da ist Zündstoff in der ersten Kurve."

Hülkenberg: "Nicht mehr als sonst, glaube ich. In all den Jahren, in denen ich hier war, ist es immer ganz glimpflich abgegangen. Es gab kleine Kontakte, aber nichts wirkliche Schlimmes. Es kann jedes Jahr etwas passieren, was zum Unfall führt, aber die Sachen sind ohnehin unvorhersehbar und man muss einfach zusehen, dass man einen guten Start erwischt, seine Nase sauber hält und sich nirgends etwas kaputtmacht."

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