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Grosjean: "Schwierig, Energie in den Reifen zu bekommen"
Für Romain Grosjean hielt der Trainingstag in Montreal ein paar Herausforderungen bereit, die es alle zu meistern galt: Kälte, Bodenwellen und Prototyp-Reifen
(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean geht mit der schwierigsten Aufgabe in das Wochenende. Als einziger Pilot muss er nach seinem Unfall mit Daniel Ricciardo in Monaco das Rennen mit einem Handicap von zehn Startplätzen aufnehmen. Legt man das heutige Trainingsergebnis zugrunde, würde der Franzose immerhin von Rang 13 starten, womit der Lotus-Pilot sicherlich gut leben könnte. Wie er den heutigen Trainingstag erlebt hat, wie die neuen Reifen sind, und wie er mit seinem Handicap umgeht, das erzählt er im Interview.
Frage: "Romain, wie ist dein Eindruck vom Freitag in Montreal?"
Romain Grosjean: "Es war kalt! Es war okay. Wir haben drei Reifentypen getestet: Option, Prime und die Prototyp-Reifen. Die Mediums sind unter den Bedingungen nur schwer auf Temperatur zu bringen, aber am Sonntag sollte es ein wenig sonniger sein."
Frage: "Was hälst du denn von den neuen Prototyp-Reifen, die hier zum Einsatz kamen?"
Grosjean: "Die Unterschiede sind nur gering, es ist nicht wie Tag und Nacht. Ich mag es, mit ihnen zu fahren."
Frage: "Wie sehr unterscheiden sie sich denn nun?"
Grosjean: "Wie gesagt: ein kleines bisschen, nicht zu sehr. Vom Gefühl her war es okay."
Frage: "Müsst ihr etwas am Auto verändern, damit sie passen?"
Grosjean: "Nein, wir müssen uns einarbeiten und schauen, was dabei herauskommt. Wir hatten nur vier Runden, also ist es hart. Als wir die diesjährigen Reifen in Brasilien 2012 getestet haben, dachten wir, sie seien sehr gut."
Frage: "Wie viele Runden braucht man denn, um einen Reifen richtig einschätzen zu können?"
Grosjean: "Man braucht verschiedene Bedingungen: heiß, kalt - und verschiedene Strecken, um sie zu verstehen."
Frage: "Bekommst du die Reifen schon in der ersten Runde auf Temperatur?"
Grosjean: "Das ist recht schwierig, besonders bei den Medium-Reifen. Selbst auf den Supersofts bekommen wir erst in der dritten gezeiteten Runde die gewünschte Performance. Das ist unüblich, denn der Kurs hier ist ziemlich glatt, darum ist es schwierig, die Energie in den Reifen zu bekommen - besonders mit den heutigen Temperaturen."
Frage: "Kannst du trotz deiner Strafversetzung noch weit nach vorne fahren?"
Grosjean: "Ja, aber ich werde mit der Strafversetzung um zehn Startplätze höchstens in der fünften Reihe stehen. Wir müssen im Qualifying so gut sein wie möglich, und dann sehen wir, wo wir stehen."
Frage: "Die Autos springen ziemlich wild teilweise..."
Grosjean: "Ja, es ist ziemlich wellig. Ich weiß nicht, ob die Strecke seit dem vergangenen Jahr buckliger geworden ist."